2024-04-23T13:35:06.289Z

Interview
Matteo Dorn blickt wieder optimistisch in die Zukunft. Für ihn zählt nur, dass er wieder Fußball spielen kann. Auf welcher Position ihn der Trainer aufstellt, ist ihm egal.  Foto: Lothar Fischer
Matteo Dorn blickt wieder optimistisch in die Zukunft. Für ihn zählt nur, dass er wieder Fußball spielen kann. Auf welcher Position ihn der Trainer aufstellt, ist ihm egal. Foto: Lothar Fischer

Nach drei Operationen von Schmerzen befreit

Interview mit dem Schwetzinger Spieler Matteo Dorn über seine Leidenszeit nach einer schweren Schulterverletzung im Sommer

An den Sonntag, 22. Juli verknüpft der Spieler des Fußball-Verbandsligisten SV 98 Schwetzingen Matteo Dorn keine gute Erinnerungen. Dabei hätte alles so schön werden können. Beim Sommercup im Sportzentrum Süd in Heidelberg-Kirchheim, musste der SV 98 ohne die Angreifer Björn Weber und Michel Kettenmann auskommen. Als einzige Alternative fiel ihm dann sein etatmäßiger Abwehrspieler Matteo Dorn ein, der diesen Part in der Spitze schon aushilfsweise in der Zweiten erfolgreich verkörpert hat.

Die Maßnahme entpuppte sich dann als Glücksgriff. Dorn wurde mit fünf Treffern bester Torschütze und der SV 98 Turniersieger. Doch der Erfolg musste teuer erkauft werden. Im Endspiel gegen FC Astoria Walldorf sorgte der 22-jährige mit seinem Treffer für den späteren Erfolg, aber zum Mitfeiern mit seinen Spielerkollegen kam es leider nicht.

Es waren noch fünf Minuten zu spielen, als Dorn auf der Höhe der Eckballfahne von seinem Gegenspieler gerempelt wurde, auf die Schulter fiel, dabei den Oberarm brach und mit dem Notarztwagen in die Orthopädie nach Schlierbach kam. Bei der vierstündigen Operation, musste neben der Bruchstelle noch eine Zyste entfernt werden. Um den dadurch entstanden Hohlraum, musste vom Oberschenkel Knochenmark entnommen, werden, um die Lücke zu schließen. Der Bruch wurde mit einer Titanplatte stabilisiert. Doch der erhoffte Heilungsprozess stellte sich nicht ein, denn die betroffene Stelle entzündete sich. Nun begann ein wahres Martyrium für den Studenten, denn erst nach drei weiteren Operationen wurde er von seinen quälenden Schmerzen befreit.

FuPa-Redakteur Lothar Fischer befragte ihn, nach seinem derzeitigen Befinden.

Hallo Herr Dorn, wie geht es Ihnen was macht Ihre Verletzung?
Matteo Dorn: Danke der Nachfrage, mir geht es soweit ganz gut. Ich kann meinen Arm zwar noch nicht komplett bewegen, aber es wird von Tag zu Tag besser. Bin aber zunächst erst einmal froh, dass die Wunde trocken ist und sich hoffentlich nicht wieder eine Entzündung in der Wunde bildet. Das einzig schlimme ist, dass ich so gut wie nichts machen kann, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Und deshalb bleibt mir nichts anderes übrig als mich in Geduld zu üben.

Wann glauben Sie, können Sie wieder ins Spielgeschehen eingreifen?
Dorn: Mein Bruch ist voraussichtlich in ein paar Tagen ausgeheilt. Dann könnte ich mit Laufen, Fahrrad fahren und anderen Übungen anfangen. Der Knochenzement braucht allerdings drei bis sechs Monate, bis er komplett mit dem Knochen zusammen gewachsen ist. Da ich kein Risiko eingehen will, werde ich wahrscheinlich erst zur Rückrunde wieder einsteigen.

Werde wieder an meine Leistungsgrenze gehen

Sie sind ja von Hause aus ein Abwehrspieler. Aber nach dem erfolgreichen Ausflug in die Sturmspitze, drängt sich die Frage auf, ob Sie weiter in der Abwehr oder zukünftig im Angriff beim SV 98 spielen möchten?

Dorn:Ich muss sagen, das war echt ein schönes Erlebnis. Es hat wirklich richtig viel Spaß gemacht vorne drin zu spielen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, weiterhin im Angriff zu agieren, vielleicht sogar mit Björn Weber zusammen (grinst). Aber das muss der Coach entscheiden. Ich spiele da, wo mich der Trainer hinstellt. Im Moment zählt für mich nur, dass ich bald wieder auf dem Platz stehen kann. Ob hinten oder vorne ist nicht so wichtig.

Sie hatten ja an gleicher Stelle schon einmal eine Verletzung. Inwieweit ist zu befürchten, dass das Ganze bei Ihnen im Hinterkopf stecken bleibt und Ihre Leistungen schmälern könnten?
Dorn: Meine Leistung wird das auf keinen Fall schmälern. Ich hatte zwei Jahre immer Schmerzen an der Stelle und habe trotzdem meine Leistung gebracht. Wenn das nun richtig verheilt und ich keine Schmerzen mehr habe, werde ich auch nicht mehr großartig daran denken. Klar, bei den ersten Trainingseinheiten werde ich das noch im Hinterkopf haben, aber wenn der Arzt sein „Okay“ gibt, werde ich auch wieder voll einsteigen und ganz normal an meine Leistungsgrenze gehen.

Aufrufe: 015.10.2012, 12:47 Uhr
Lothar FischerAutor