2024-06-13T13:28:56.339Z

Analyse
"Nicht die Kragenweite der Viktoria" - Die Eintracht schlug Merxheim im Verbandspokal erneut deutlich  ( F: Schlitz)
"Nicht die Kragenweite der Viktoria" - Die Eintracht schlug Merxheim im Verbandspokal erneut deutlich ( F: Schlitz)

Nach den Derby-Pleiten kamen die Kampf-Siege

Spätstarter Merxheim schafft den Umschwung +++ Saison Zwischenbilanz der Viktoria +++ Vier Punkte aus den nächsten zwei Spielen anvisiert

REGION. Die Trendwende scheint geschafft bei der Viktoria aus Merxheim; seit zwei Spieltagen macht der Landesligist seinem Namen wieder alle Ehre. Nur langsam war man nach der Sommerpause aus den Startblöcken gekommen und konnte nach drei Spielen nicht einen Punktgewinn verzeichnen. Die Derby-Wochen mit Spielen gegen VfR Kirn, SG Eintracht Bad Kreuznach und SG Meisenheim, stellten zugegebenermaßen kein anspruchsloses Auftaktprogramm dar, doch 18 Gegentore in dieser Zeitspanne boten Grund zur Sorge.

Dann der Umschwung: In den zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen gegen SV Nanzdietschweiler und SV Hermersberg konnte man in umkämpften Duellen, jeweils einen Sieg feiern. Dieser wechselhafte Auftakt bietet Anlass mit Viktoria-Trainer Mike Marcaccini eine erste Zwischenbilanz zu ziehen, einen Ausblick auf die kommenden Begegnungen vorzunehmen, sowie die Saisonambitionen unter die Lupe zu nehmen.

Die Derby-Pleiten: Auch wenn sich die die Ergebnisse gegen Eintracht Bad Kreuznach und die SG Meisheim, mit jeweils sieben Gegentoren verheerend lesen, war laut Marcaccini auch in diesen Spielen "nicht alles schlecht“. Gegen die Eintracht hielt man bis zur 67. Minute ein Unentschieden und brach erst in der Schlussphase (fünf Gegentore in 22 Minuten) komplett auseinander.

In Meisenheim bot sich ein ähnliches Bild: Nach früher Führung durch Sebastian Berghof fing man sich in der zweiten Halbzeit sechs Gegentore. "Wenn diese Spitzenmannschaften ins Laufen kommen, kann man nur schwer dagegenhalten", fasst der Viktoria-Trainer die Erlebnisse zusammen. Ärgerlicher war da schon die Niederlage den SV Kirn, hier war man "mindestens ebenbürtig und hätte einen Punkt verdient gehabt.“

Die jüngsten Erfolg: Nach den Aufeinandertreffen mit Spitzenteams traf man mit den Sportvereinen aus Nanzdietschweiler und Hermersberg auf Gegner, die eher die "Kragenweite" der Merxheimer darstellen. Das Marcaccini-Team leistete jeweils ein "Kampfspiel" und verdiente sich damit die sechs Punkte.

Gerade der Sieg gegen Hermersberg, die laut dem Übungsleiter über eine „spielerisch starke Mannschaft“ verfügen, begeisterte Marcaccini. „Die Jungs haben erneut Charakter bewiesen“, freute sich der Landesliga-Trainer. Wichtig sei vor allem, dass man sich durch die Misserfolge, in der vorangegangen Spielen nicht verunsichern lassen hat und weiter an die eigene Qualität glaubt


Sieg im "Kampfspiel – Gegen Nanzdietschweiler konnte man in Merxheim jubeln (F: w.k.)

Die Kaderqualität: 17 Mann zählt Coach Marcaccini zu seinem festen Kadergerüst. Keine besonders komfortable Personalsituation, um etwa auf Verletzungen zu reagieren, wie auch der Merxheimer weiß. Der Viktoria-Trainer lobt jedoch, dass zurzeit jeder hundertprozentig mitzieht und scheut auch nicht "faule Äpfel" persönlich auszusortieren.

Seine eigene Rolle interpretierte Marcaccini jüngst um: Spieler-Trainer zumindest auf Landesliga-Ebene wird er nur noch in absoluten Ausnahmesituationen sein. Seine Zukunft sieht der 37-Jährige auf der Trainerbank. Am meisten Hoffnung, in Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf macht ihm die neu gewonnen Torgefahr: "Man hat in jedem Spiel das Gefühl, dass wir treffen können."

Kurzfristige und langfristige Ziele: Der Abstiegskampf ist für Merxheim kein Neuland, schon in den beiden vergangenen Jahren gelang der Klassenerhalt nur um Haaresbreite. Auch in dieser Saison prognostiziert Marcaccini ein Rennen bis zum letzten Spieltag, "es wird ganz eng, aber wie werden nicht aufstecken", ist sich der Verantwortliche sicher.

Höhere Ambitionen hat die Viktoria auch in Zukunft nicht, "als Verein der keine Spielergehälter zahlt, ist der Klassenerhalt in der Landesliga ein herausragender Erfolg." Die kurzfristigen Bestreben des Vereins sind etwas ambitionierte: "Vier Punkte sollen es aus den nächsten Spielen mindestens sein", betont der Trainer.

Die kommenden Gegner sind der starke Aufsteiger SV Schopp und die noch punktlosen Eppenbrunner, gegen die man gewinnen muss, wenn man nach den jüngsten Erfolgen nicht sofort wieder untern reinrutschen will.



Aufrufe: 05.9.2015, 09:55 Uhr
Lennart GerhardtAutor