2025-12-03T05:51:34.672Z

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Der SC Wegberg ist in die Kreisliga A aufgestiegen.
Der SC Wegberg ist in die Kreisliga A aufgestiegen. – Foto: Christian Deckers

Nach 14 Jahren ist der SC Wegberg wieder A-Ligist

Der SC Wegberg kehrt als bester B-Liga-Vizemeister ins Kreisoberhaus zurück. Den letzten Schritt legte der SCW kampflos zurück, da Schlusslicht SV Immerath nicht antrat. Wegberg hat aktuell 15 Spiele in Serie gewonnen.

Sehr lange, genau gesagt 14 Jahre, hat der Sportclub Wegberg auf diesen Moment warten müssen: die so ersehnte Rückkehr ins Kreisoberhaus nach dem Abstieg 2008. Der Aufstieg gelang nun quasi auf der Couch: Da Gegner SV Immerath am Pfingstmontag nicht antrat, gewann der SCW kampflos 2:0 und machte so den Aufstieg einen Spieltag vor Schluss perfekt. Denn auch rechnerisch stehen die Schwarz-Grünen damit als bester Vizemeister der drei B-Liga-Staffeln vorzeitig fest.

Statt zu spielen startete der SCW daher direkt am Montagvormittag die große Aufstiegssause: Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es mit zwei Planwagen zu den Sportplätzen der Nachbarvereine SV Klinkum und Sportfreunde Uevekoven, ehe ab Nachmittag das heimische Hans-Gisbertz-Stadion zur Partymeile wurde.

„Ich habe ja als Spieler und Trainer schon einige Aufstiegsfeiern mitgemacht. Doch die jetzt mit dem SC war die mit Abstand beste”, schwärmte am Tag danach Trainer Harald Pomp. Ein Sonderlob zollte der 60-Jährige dabei seinem Torwart und zugleich SCW-Geschäftsführer Marc Baltes: „Der avancierte zum Feierbiest Nummer eins. Das hätte ich dem so gar nicht zugetraut. Doch Marc war sehr textsicher, hat immer wieder angetrieben und so für sehr viel Stimmung gesorgt.”

SC Wegberg profitiert vom Verzicht des FC Wegberg-Beeck

Dass es der Traditionsverein am Montag so krachen lassen konnte, hatte beim SCW lange Zeit keiner für möglich gehalten. Denn die Sportfreunde Uevekoven waren bereits meilenweit auf Platz eins enteilt – und dass der beste Vizemeister noch aufsteigen würde, sickerte auch beim SCW erst vor wenigen Wochen durch. Pomp erinnert sich genau: „Das war vor dem Spiel gegen Klinkum am 22. Mai. Ab da spielte auf einmal auch der Kopf mit, war Druck da, wurden die Beine schwer. Das Spiel haben wir dann auch nur mit Glück 2:1 gewonnen. Ebenso war die Woche darauf das 1:0 gegen die SG Baal/Doveren durch ein Tor in der letzten Minute glücklich.” Dass der beste B-Liga-Vizemeister noch aufsteigt, machte der FC Wegberg-Beeck mit seinem Verzicht möglich, in der nächsten Saison wieder eine Reserve zu stellen. Denn die hätte eben ein Startrecht in der A-Liga gehabt – den so freigewordenen Platz nimmt nun der SC Wegberg ein.

Basis für den Erfolg sei der enorme Zusammenhalt, betont Pomp: „Von den Einzelspielern her sind wir in dieser Liga hinter Uevekoven und Dynamo Erkelenz nur die Nummer drei. Doch das haben wir mit großem Teamgeist und enormer Trainingsbeteiligung mehr als wettgemacht.” Satte elf Zähler rangieren die Wegberger nun vor Dynamo, nachdem Dynamo zur Winterpause seinerseits noch neun Punkte Vorsprung auf den SCW hatte – machen also exakt 20 Punkte Aufholjagd. „Ein Schlüsselspiel war daher ganz klar das erste Spiel nach der Winterpause. Das haben wir bei Dynamo sicherlich auch etwas glücklich 2:1 gewonnen”, sagt Pomp.

Bereits noch im alten Jahr habe er die Order ausgegeben, unbedingt Zweiter werden zu wollen. „Das war im Oktober nach dem 2:3 bei der Helpensteiner Reserve, unserer vierten und bis heute letzten Niederlage. Da habe ich den Jungs eingeimpft, dass es nicht egal ist, ob wir am Ende Zweiter, Dritter oder Vierter werden. Genau das hat die Mannschaft verinnerlicht, hat Charakter gezeigt.” Es folgten seitdem 15 Siege am Stück.

Ein Spiel fehlt noch – das sportlich nun nicht mehr so bedeutende Topspiel und Derby gegen Uevekoven. „Da wollen wir die Sportfreunde endlich mal schlagen. Unabhängig vom Resultat werden wir im Anschluss aber gemeinsam feiern, und daher haben wir das Spiel auch auf 14 Uhr vorverlegt”, kündigt Pomp an.

Lukas Pomp "hätte auch schon 60 Tore erzielen können"

Ob der SCW auch gegen den Primus seinen Toreschnitt halten kann? In den 23 bisherigen Partien hat der SCW 92-mal getroffen – macht also einen Schnitt von exakt vier. Fast die Hälfte der Tore hat ein einziger Akteur erzielt: Trainersohn Lukas Pomp hat sage und schreibe 39-mal eingelocht. Der zweitbeste Schütze folgt mit riesigem Abstand: Jonas Broschat kommt auf acht Tore. „Unser Spiel ist schon sehr auf Lukas zugeschnitten. Mit seinen 26 Jahren erlebt der hier gerade einen zweiten Frühling. Seit zwei Jahren ist er auch der Kapitän und hat so deutlich mehr Verantwortung übernommen”, sagt Harald Pomp – und kann sich eine Kritik am Filius aber nicht verkneifen: „Er hätte auch schon 60 Tore erzielen können. Dann würde er aber eben nicht länger bei uns spielen.”

Pomp möchte aber nicht so sehr seinen Sohn herausstellen: „Klar steht der, der die Tore macht, immer im Mittelpunkt. Doch zum Beispiel auch unser Zehner Jonas Broschat hat mit seinem ganz großen Willen eine herausragende Saison gespielt, ebenso unsere beiden Innenverteidiger Florian Hülsenbusch und Jan Gerards. Ohne die hätten wir beileibe nicht eine so erfolgreiche Saison gespielt.”

Dasselbe gelte aber auch für das Team hinter dem Team: „Ohne meinen Co-Trainer Jürgen Hülsenbusch und Torwarttrainer André Bocks, der sich auch um die Spielerverpflichtungen kümmert, wäre der aktuelle Erfolg nicht denkbar gewesen. Wir sind einfach wirklich ein klasse Team.” Und was die nächste Saison angeht, sei das Ziel klar: „In der A-Liga geht es für uns einfach um den Klassenerhalt.”

Aufrufe: 011.6.2022, 16:00 Uhr
Mario EmondsAutor