2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Saskian Knapczyk
Saskian Knapczyk

Mutig nach vorne spielen

KOL GIESSEN SÜD: +++ Schlusslicht Romrod/Zell hat „nichts zu verlieren“ +++ Neu-Trainer Hans Weppler setzt auf Offensivdrang +++

Romrod . Der neue Trainer der SG Romrod/Zell, Hans Weppler, bringt die Gemütslage des Schlusslichts der Kreisoberliga Süd vor dem Restrundenstart auf den Punkt: „Wir haben absolut nichts mehr zu verlieren.“ Mit einem Rückstand von fünf Punkten auf das rettende Ufer startet der Aufsteiger am morgigen Samstag (15 Uhr) gegen den Vorletzten TSG Leihgestern in die 13 verbleibenden Partien.

„Jedes Spiel ist ein Endspiel. Deshalb heißt es für uns: volle Kraft voraus, ohne dabei allerdings ins offene Messer zu laufen“, gibt der neue Mann an der Seitenlinie die Marschroute vor. Ursprünglich wollte Weppler nach 15 Jahren als Seniorentrainer in der Schwalm und seiner letzten Station vor eineinhalb Jahren als Jugendtrainer des 1. FC Schwalmstadt gar nicht mehr auf die Trainerbank zurückkehren. Doch als Ende letzten Jahres die SG Kontakt mit ihm aufnahm, entschied er sich doch noch einmal, bis Saisonende auszuhelfen. „Romrod ist eine sehr junge Mannschaft, und es wäre schade gewesen, wenn dieses Team ohne Führung auseinanderfällt“, begründet er seine Meinungsänderung und startete seine neue Aufgabe mit viel Elan. „Ich habe viel mit den Spielern gesprochen und ein neues Spielsystem eingeführt. Denn wir haben viele Spieler mit Geschwindigkeit im Kader. Das müssen wir ausnutzen.“ Dafür setzt Weppler auf ein System mit zwei Stürmern und versucht, seinen Akteuren Mut einzuimpfen. „In der Vorrunde wurde zu mutlos nach vorne gespielt. Da die meisten Gegner mit einem Stürmer agieren, reichen aber drei bis maximal vier Leute, um defensiv abzusichern. Offensiv wollen wir in der Restrunde deshalb mit voller Kapelle spielen.“ Passend dazu wurde mit Saskian Knapczyk (Alsfeld/Eifa) ein offensiv variabel einsetzbarer Spieler geholt, der dem mit 19 Toren schwächsten Angriff der Liga zu mehr Durchschlagskraft verhelfen soll.

Die Möglichkeiten, diese Systemumstellung zu trainieren, waren ohne Kunstrasen allerdings begrenzt und häufig auf konditionelle Einheiten beschränkt. Dennoch stimmte der einzige Test mit neuem System durch einen 4:2-Sieg gegen A-Ligist Ohmes/Ruhlkirchen positiv. „Die Trainingsbeteiligung war gut, und wir konnten drei Einheiten pro Woche absolvieren. Der Sieg im Test hat dem Team zusätzlich Mut gegeben“, so Weppler, der sich kämpferisch gibt. „Die Willensstärke und der Mut im Team müssen stimmen. Dann sind wir stark genug, Jeden in der Klasse zu schlagen und dem Gegner unser Spiel aufzudrücken.“ Für die wichtige Partie gegen Mitkonkurrent Leihgestern hat der Übungsleiter ebenfalls eine klare Vorgabe. „Das Spiel muss gut über die Bühne gehen, und dafür ist ein Punkt schon zu wenig.“ Archivfoto: Raab



Aufrufe: 03.3.2017, 08:00 Uhr
Tim Georg (Gießener Anzeiger)Autor