2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
F: Hermann Tautrims
F: Hermann Tautrims

"Müssen keinen auf Pep Guardiola für Arme machen"

Stefan Loyda, der Trainer der A-Jugend der DJK Tusa aus Düsseldorf, stellt sich den Fragen des FuPa-Winterchecks

Ein Trainer, der immer wieder jedes Vorgehen in Frage stellt, bringt gerade eine junge Mannschaft in der Regel weiter. So scheint es auch bei der DJK Tusa in Düsseldorf zu sein, wenn man sich die Antworten des Trainer Stefan Loyda im FuPa-Wintercheck genau durchliest. So stehen inzwischen vor allem die Ergebnisse nicht mehr im Zentrum der Bewertungen - was nicht heißt, dass es keine Ziele gibt.
Wie zufrieden seid Ihr mit der abgelaufenen Halbserie?

Stefan Loyda Wir sind nicht zufrieden. Wir hängen weit hinter unseren Erwartungen und Ansprüchen zurück. Bei der 1:4-Niederlage in Tannenhof und im Nachhinein haben wir jedoch innerhalb der Mannschaft und des Trainerteams viel gesprochen und analysiert. Für mich selbst bin ich zum Schluss gekommen, dass ich mich zu sehr auf Ergebnisse konzentriert und so die Entwicklung der Spieler zu sehr vernachlässigt habe. Daraus haben wir nun unsere Schlüsse gezogen und Einiges in der Organisation des Trainings verändert. Umso ärgerlicher ist es für uns, dass unsere beiden Partien nach Tannenhof jeweils ausgefallen sind.

Entspricht der erreichte Tabellenplatz tatsächlich Euren Leistungen oder wäre Deiner Meinung nach ein besseres / schlechteres Abschneiden gerechtfertigt?

Loyda Die Tabelle lügt bekanntlich nicht. Klar, haben wir Punkte unnötig liegengelassen, weil wir zu oft unsere Möglichkeiten nicht genutzt und uns unnötige Dinger eingefangen haben. Nach einer Halbserie entspricht dies jedoch der Qualität der Mannschaft, von daher brauchen wir uns da nichts schönreden.

Wie bewertest du die Entwicklung der Mannschaft / der einzelnen Spieler?

Loyda Unsere Mannschaft ist aus drei Teams zusammengekommen, die in ihren Ligen vorige Saison jeweils die Meisterschaft gewonnen haben. Dass unser erstes Erlebnis das Scheitern in der Quali gewesen ist, hat uns dann mehr und länger geschadet, als wir es erwartet hätten. Das hat sich dann im Laufe der Saison Gott sei Dank gelegt. Ansonsten ist es für uns Gold wert, dass wir eine zweite A-Jugend melden konnten, in der die Spieler, die oben nicht so zum Zuge gekommen wären, Woche für Woche Spielpraxis sammeln können. Da haben viele Spieler Sprünge machen können.

Wie ist euer Verletztenstand? Hattet ihr diesbezüglich Pech oder hattet ihr meistens voll Kaderstärke?

Loyda Verletzungen gehören zum Fußball dazu. Ich glaube nicht, dass wir da überdurchschnittlich betroffen waren. Die Absagen außerhalb von Krankheiten und Verletzungen waren jedoch deutlich zu hoch. Da müssen wir Trainer Lösungen finden, unsere Jungs besser abzuholen.

Gibt es Veränderungen im Team?

Loyda Vier Spieler verlassen uns für einige Monate nach Australien - allesamt wichtige Spieler und vor allem menschlich eine Bereicherung fürs Team. Wir lamentieren jedoch nicht herum. Sportlich müssen nun andere in die Bresche springen, Kontakt halten können wir heutzutage ja auch anderweitig.

Wann startet die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte? Steht ein Testspiel-Highlight an?

Loyda Wir sind am 6. Januar mit einem Hallenturnier bei TuS Gerresheim gestartet. Für die Testspiele stehen wir noch in der Organisation, ein Highlight wird es jedoch nicht geben.

Wie lauten die Ziele bis zur Sommerpause?

Loyda Wir wollen unsere Jungs bestmöglich auf den Seniorenbereich vorbereiten und entwickeln. Wir haben insgesamt sieben Spieler im Altjahrgang, denen ich den Sprung in unsere Erste Mannschaft zutrauen würde. Es wäre toll, wenn es möglichst alle packen, im Seniorenbereich Fuß zu fassen. Tabellarisch wollen wir in die Top vier. Wenn uns Ziel eins gelingt, brauchen wir uns darum keine Sorgen machen.

Was macht Euer Team oder Euren Verein einzigartig?

Loyda Wir sind ein Dorfverein innerhalb einer Großstadt. Die Atmosphäre im Klub ist der Hammer. Wir sind zwar mit allen Mannschaften sportlich ambitioniert, nehmen uns jedoch auch nicht immer zu ernst. Der ehemalige DSC-Trainer Jörg Vollack hat mir das mal passend beschrieben: "Wir müssen keinen auf Pep Guardiola für Arme machen." Das kommt dann auch bei den Jungs gut an.

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Aufrufe: 013.1.2018, 18:04 Uhr
Sascha KöppenAutor