2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: Andreas Gerth
Foto: Andreas Gerth

Mühlenkreisauswahl schlägt sich als Außenseiter gut

Der Außenseiter gewinnt ein Spiel und braucht für die abschließende Partie nicht ganz so früh aufzustehen. Tibor Sander gibt seine Erfahrungen weiter

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Nach dem letzten Spiel goss sich Tim Wehmeyer den kompletten Inhalt einer Wasserflasche über den roten Kopf. Der linke Verteidiger der Mühlenkreisauswahl hatte bei brütenden Temperaturen noch einmal alles rausgehauen und sich total verausgabt, doch genau das war ihm wichtig. „Es sind ja jede Menge Familienangehörige, Freunde und Bekannte von mir am Platz. Vor ihnen spielen zu dürfen, ist für mich Motivation, Stolz und Ehre, alles in einem“, betont Tim Wehmeyer nach seinem besonderen Heimspiel.

Der 18-jährige Stemweder ist mit dem Turnier groß geworden. „Gefühlt bin ich jedes Jahr als Helfer und Zuschauer dabei gewesen. Doch jetzt als Spieler vor dieser Kulisse ist noch einmal etwas ganz anderes. Das ist ein Erlebnis und schwer zu beschreiben.“ Zusammen mit Rene Freimuth aus Drohne bildet Tim Wehmeyer die Stemweder Fraktion im Mühlenkreisteam. Beide spielen schon seit mehreren Jahren für die Nachwuchsmannschaften des FC Preußen Espelkamp, um höherklassige Erfahrungen sammeln zu können. Die kamen Wehmeyer nun auch beim hochkarätig besetzten U19-Turnier vor der Haustür zugute. „Ich denke, dass wir das annähernd Maximale herausgeholt haben. Wir hätten die Bremer schlagen können, dafür haben wir uns mit dem Sieg gegen Tottenham für den Aufwand belohnt.“
Um mit der Aufregung vor dem Turnierstart besser umgehen zu können, hatte ihm Papa Ingo einen gutgemeinten Ratschlag mit auf den Weg gegeben. „Ich soll’s genießen“, verrät Tim Wehmeyer lachend. Das habe er beherzigt – bis zur Erschöpfung.


Dank des 2:1-Sieges im letzten Gruppenspiel gegen Tottenham Hotspur blieb den „Mühlis“ diesmal sogar das eigentlich fest gebuchte Spiel um den letzten Platz erspart. „Dadurch mussten wir nicht so früh aufstehen, das war der Anreiz“, lacht Tibor Sander. Sein Treffer per Weitschuss zum 1:1 und Eren Kelemcis verwandelter Elfmeter hatten dem Außenseiter ein seltenes Erfolgserlebnis beschert. „Das haben wir ja dann auch ausgiebig gefeiert – auf dem Platz, in der Kabine und unter der Dusche“, grinst Sander.


Anders als die meisten seiner Mitspieler kennt der 19-Jährige vom FC Preußen Espelkamp das Turnier in Stemwede sehr gut. Er wurde von den Trainern Florian Haase und Jan-Werner Schmitz als einer von vier Spielern des 97-er Jahrgangs nominiert und kam somit in den ungewöhnlichen Genuss, zum dritten Mal für die Minden-Lübbecker Auswahl aufzulaufen. „Wir älteren Spieler versuchen, diese Erfahrungen an die Jüngeren weiterzugeben, denn die haben meist noch sehr viel Respekt vor ihren Gegenspielern. Diesen Respekt haben wir im Spiel gegen Tottenham abgelegt. Da haben wir alles rausgehauen und uns belohnt“, freut sich Tibor Sander.


Auch im abschließenden Spiel um Platz sieben hielten die von Haase und Schmitz („Die Jungs sind auf und neben dem Platz sehr erfreulich aufgetreten“) taktisch gut eingestellten „Mühlis“ (darunter mehrere Spieler aus der Kreisliga) energisch dagegen. Ein für Torhüter Tobias Meier unhaltbarer Kunstschuss in den Winkel entschied die Partie zugunsten des Bundesliga-Nachwuchses vom VfB Stuttgart. Zum „Man of the Match“ wurde der Espelkamper Eren Kelemci gewählt, doch der hatte es nach dem Spiel eilig: Er wollte noch weiter nach Lohe zum letzten Saisonspiel seiner Bezirksliga-Mannschaft.

Aufrufe: 029.5.2017, 06:48 Uhr
Andreas GerthAutor