Mit zweierlei Maß

Sicherlich ist die Verärgerung der Verantwortlichen zu verstehen. Erst bittet der TuS Aschendorf um eine Änderung des Spielplans und drohten mit Nichtantritt. Es folgte eine bessere Thekenmannschaft, bei der selbst die vielzitierte Fußball-Weisheit „Elf Freunde müsst ihr sein“ nicht vollständig bedacht wurde. Es werden Verletzungsprobleme angegeben – zeitgleich tritt die Mannschaft aber wenige Kilometer weiter bei einem Turnier mit einem Preisgeld an. Kein Wunder, dass die Konkurrenz beim Stadtpokal nicht vor Freude jubelt und das eine oder andere Schimpfwort die Runde macht.
Aber auch die Haltung des TuS Aschendorf ist nachzuvollziehen. Auf den Bezirksliga-Abstieg folgte der Abstieg aus der Kreisliga. In der Kreisliga hatten die Aschendorfer mit der Meisterschaft vor zwei Jahren noch den großen Triumph gefeiert, nun wurde der freie Fall dort nur noch beschleunigt. Auch wenn der Absteiger nun zum großen Favoritenkreis in der 1. Kreisklasse gehört, gilt in den ersten Partien: Nur Siege stoppen den freien Fall. Ein städtisches „Fußball-Klassentreffen“ ist als Generalprobe dafür leider unbrauchbar. Die meisten Mannschaften spielen in der 3. Kreisklasse. Um den aktuellen Stand zu sehen, müssen andere Kaliber her und die wurden in Heede geboten.
Daher sollte dem TuS nicht vorgeworfen werden, dass sie an einem anderen Turnier teilgenommen haben, wohl aber, dass der Spagat misslungen ist. Und auch in den Reihen der Aschendorfer wird es den ein oder anderen Kritiker geben: Den der Tag an dem der TuS seinen 100. Geburtstag feiert, ist auch der Tag an dem der TuS torloses Schlusslicht im Statdpokal wurde. Dabei hätte es kein besseres Datum für einen Triumph gegeben.

Anmerkung: Das Fernbleiben vom Bezirksligisten BW Papenburg als höchstes Team der Stadt wurde vor Jahren wegen der besseren Chancengleichheit abgesprochen.