2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Le­na Mer­tens hat al­len Grund zu gu­ter Lau­ne. Nach ei­ner star­ken Sai­son schaff­te sie den Auf­stieg und darf in der neu­en Sai­son auch Spie­ler der Her­ren-Lan­des­li­ga lei­ten.
Le­na Mer­tens hat al­len Grund zu gu­ter Lau­ne. Nach ei­ner star­ken Sai­son schaff­te sie den Auf­stieg und darf in der neu­en Sai­son auch Spie­ler der Her­ren-Lan­des­li­ga lei­ten. – Foto: Mertens

Mit Ziel­stre­big­keit in die Lan­des­li­ga

Dass die Bo­is­hei­me­rin Le­na Mer­tens die Fuß­ball­schu­he an den Na­gel ge­hängt hat, zahlt sich aus. Seit sie sich ganz auf die Schieds­rich­te­rei kon­zen­triert, ist sie auf dem Weg nach oben. Ih­re gu­ten Leis­tun­gen blei­ben nicht un­be­merkt.

Le­na Mer­tens ist ei­ne von nur sechs weib­li­chen Schieds­rich­tern im Fuß­ball­kreis Kem­pen/Kre­feld. Und durch gu­te Leis­tun­gen in der ver­gan­gen Sai­son bei Spiel­lei­tun­gen in der Her­ren-Be­zirks­li­ga und in der Da­men-Re­gio­nal­li­ga hat die 21 Jah­re al­te Bo­is­hei­me­rin den Auf­stieg in die Her­ren-Lan­des­li­ga ge­schafft und sich da­mit zur höchst pfei­fen­den Schieds­rich­te­rin im Grenz­land ge­mau­sert.

Le­na Mer­tens ge­hört dem Ver­ein TSV Kal­den­kir­chen an und ab­sol­viert der­zeit ei­ne Aus­bil­dung bei der Po­li­zei zur Kom­mis­sa­rin.

Seit 2015 ist Mer­tens als Schieds­rich­te­rin ak­tiv, bis 2017 jag­te sie par­al­lel auch noch selbst dem run­den Le­der hin­ter­her. Ge­spielt hat sie zu­letzt für Uni­on Net­te­tal und den TSV Kal­den­kir­chen. Dann be­en­de­te sie ih­re ak­ti­ve Kar­rie­re und ver­schrieb sich ganz der Schieds­rich­te­rei. „Ich fand das Schieds­rich­ter­we­sen in­ter­es­sant und ich hat­te da­mals ei­nen Freund, der mich zu ei­nem Lehr­gang an­ge­mel­det hat. Be­reits im März 2015 ha­be ich in Brüg­gen ein D-Ju­nio­ren-Spiel ge­lei­tet“, er­zählt Mer­tens. Zwei Jah­re spä­ter lei­te­te sie dann schon Spie­le bei den Her­ren in der Kreis­li­ga A und in der Frau­en-Re­gio­nal­li­ga. 2018 folg­te der Auf­stieg in die Be­zirks­li­ga.

Wäh­rend sie bei den Her­ren bis­lang im­mer al­lei­ne auf dem Platz war, wird sie jetzt in der Lan­des­li­ga zwei Schieds­rich­te­ras­sis­ten­ten da­bei­ha­ben. Von den Spiel­lei­tun­gen in der Frau­en-Re­gio­nal­li­ga kennt sie aber be­reits die Ar­beit mit den As­sis­ten­ten. Ih­rem ers­ten Spiel in der Lan­des­li­ga fie­bert sie schon re­gel­recht ent­ge­gen: „Ich freue mich schon jetzt auf mein ers­tes Spiel, wenn ich bei den Her­ren mit Ge­spann un­ter­wegs bin. Män­ner­fuß­ball ist halt viel schnel­ler, es gibt auch schlim­me­re Fouls, es ist für mich ei­ne gro­ße Her­aus­for­de­rung, aber es macht auch mehr Spaß. Bei den Frau­en geht al­les et­was lang­sa­mer, es gibt we­ni­ger Fouls und man muss auch we­ni­ger Kar­ten zei­gen.“

Er­fah­run­gen in der Lan­des­li­ga hat Mer­tens be­reits in der ab­ge­lau­fe­nen Sai­son als As­sis­ten­tin von Mar­cel Rein­hold (TSV Bo­is­heim) ge­sam­melt. Das bis­he­ri­ge High­light in ih­rer Kar­rie­re war der Ein­satz beim Freund­schafts­spiel des Frau­en­bun­des­li­gis­ten SGS Es­sen ge­gen das Team von RKC Genk aus Bel­gi­en im Som­mer 2018. „Für so­was lohnt es sich wei­ter­zu­ma­chen“, sagt Mer­tens. Als ih­re Vor­bil­der be­zeich­net sie Bi­bia­na Stein­haus und Riem Hus­sein, die ak­tu­ell in der Her­ren-Bun­des­li­ga be­zie­hungs­wei­se in der 3. Li­ga un­ter­wegs sind. „Ich will es in zwei bis drei Jah­ren in die Her­ren-Ober­li­ga und in die zwei­te Frau­en-Bun­des­li­ga schaf­fen. Die ers­te Frau­en-Bun­des­li­ga ist mein Traum und die 3. Li­ga bei den Her­ren ist mein gro­ßer Traum“, sagt die ehr­gei­zi­ge Schieds­rich­te­rin.

Um die­se Zie­le zu ver­wirk­li­chen, trai­niert Mer­tens vier- bis fünf­mal in der Wo­che. Sie ab­sol­viert Lauf­trai­ning und geht ins Fit­ness-Stu­dio. Um das Trai­ning so ef­fek­tiv wie mög­lich zu ge­stal­ten, er­stellt ihr ein Sport­be­ra­ter von der Po­li­zei Trai­nings­plä­ne. Um Schieds­richt­er­neu­lin­ge zu un­ter­stüt­zen, en­ga­giert sich Mer­tens auch als Frau­en­be­auf­trag­te im Fuß­ball­kreis Kem­pen/Kre­feld. „Wir wol­len die Mä­dels för­dern und un­ter­stüt­zen“, sagt Mer­tens. Als ih­ren gro­ßen För­de­rer in der hei­mi­schen Schieds­rich­ter­ver­ei­ni­gung nennt sie ne­ben Wer­ner Gatz und Man­fred Lipsch auch den neu­en Kreis­schieds­rich­te­r­ob­mann An­dre­as Ko­ti­ra. Der ist von ihr über­zeugt: „Wir ha­ben recht­zei­tig ihr gro­ßes Po­ten­ti­al er­kannt. Bis zur zwei­ten Frau­en-Bun­des­li­ga hal­te ich bei ihr al­les für mög­lich. Es ge­hört aber im­mer et­was Glück da­zu, und du musst zum rich­ti­gen Zeit­punkt am rich­ti­gen Ort sein.“

Die Schieds­rich­te­rin­nen im Kreis Kem­pen/Kre­feld
  • An­na­le­na Glä­ser 16 Jah­re, TuR­ra Brüg­gen, ak­tiv seit 2017, pfeift C-Ju­nio­ren
  • Tan­ja Ham­bloch 47 Jah­re, SV Linn, ak­tiv seit 2015, pfeift Kreis­li­ga B
  • Mei­ke Lipsch 30 Jah­re, Con­cor­dia Lötsch, ak­tiv seit 2005, pfeift Be­zirks­li­ga
  • Le­na Mer­tens 21 Jah­re, TSV Kal­den­kir­chen, ak­tiv seit 2015, pfeift Lan­des­li­ga
  • Ali­cia Mindt 17 Jah­re, SC Schief­bahn, ak­tiv seit 2018, pfeift A-Ju­nio­ren
  • Isa­bel Stein­ke 25 Jah­re, SV St. Tö­nis, ak­tiv seit 2010, pfeift Ober­li­ga
Aufrufe: 03.7.2019, 14:00 Uhr
RP / Josef HermannsAutor