2024-04-30T13:48:59.170Z

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Nur noch Trainer: Vedat Seyhan und TuS-Vorstand Martin Berkenkamp. Der TuS Bad Essen hat einen neuen Trainer, der ein alter Bekannter ist. Foto: Winfried Beckmann
Nur noch Trainer: Vedat Seyhan und TuS-Vorstand Martin Berkenkamp. Der TuS Bad Essen hat einen neuen Trainer, der ein alter Bekannter ist. Foto: Winfried Beckmann

Mit 52 melden sich die Knochen

Für Vedat Seyhan schließt sich der Kreis beim TuS Bad Essen als Trainer

Der TuS Bad Essen hat einen neuen Trainer, der ein alter Bekannter ist. Und mehr als einen Trainer für seine erste Fußballmannschaft, denn Vedat Seyhan packt mehr an und bewegt mehr als ein Team der Rot-Weißen.

Typisch für den Heimkehrer, dass er seinen Job am ersten „Arbeitstag“ weit eher aufnahm als üblich.

Denn als Fußball-Vorstand Martin Berkenkamp am Vormittag jemanden suchte, der beim Verlegen von Rollrasen auf dem Platz am Aßbruch helfen könnte und den neuen Trainer nach einem Kandidaten dafür fragte, sagte der ganz sachlich und klar: „Ich komme.“

Und er packte mit an an vertrauter Stelle, an der der heute 52-Jährige anpacken gewohnt war, denn da wurde zum Beispiel ganz konkret Hand angelegt beim Bau des heutigen schmucken Klubhauses des TuS. Und das mit strahlenden Augen, denn der frühere Spielmacher, der, aus der Türkei kommend, als Achtjähriger in Lintorf erstmals dem runden Leder nachjagte bis hinauf zur ersten Herrenmannschaft des VfL, freut sich riesig auf die neue Aufgabe im vertrauten Verein. Beim TuS schließt sich nämlich für ihn der Kreis, denn als 25-Jähriger fand er hier seine erste Station als (Spieler-)Trainer.

Nach fünf Jahren in Dielingen und Oppenwehe konzentriert er sich jetzt allein auf den Trainerjob und ist nicht mehr Spieler, „weil ich das jetzt nicht mehr haben muss“.

Das Feuer brennt weiterhin in ihm, doch er merkt „natürlich die Knochen“, auch wenn er „noch mithalten könnte. Doch die Jugend ist fit und schneller“, und deshalb zieht er jetzt den Schlussstrich.

Definitiv mit dem äußeren Zeichen, dass er den Spielerpass bei den Alten Herren in Oppenwehe liegen gelassen hat.

Beim TuS will er neben dem Training der „Ersten“ auch „in den Jugendbereich hineinwirken“, wie Berkenkamp das Konzept für die Fußballabteilung beschreibt. Da sollen auch Jugendliche sowie Spieler aus „der Zweiten“, die wieder von dem bewährten Thomas Hunnekuhl trainiert wird, eine Chance in der Förderung bekommen, was mit Training jeweils nach Lage der Spiele geklärt wird.

Klar, dass er als dribbelstarker Spielgestalter und Passgeber die Arbeit mit dem Ball bevorzugt, doch erst einmal gilt die Devise: „Viel Ball und Wiehengebirge.“ Also mehr Laufen als Ball. Und dann soll sich „Punkt für Punkt“ hoch gearbeitet werden.

Für Berkenkamp mit der Vorgabe: „Wir möchten gerne wieder hoch.“ Was nicht Aufstieg auf Anhieb bedeutet, wie es Vedat Seyhan entsprechend differenziert sagt: „Unter den ersten fünf ist mein Ziel“.

Dabei sieht er seine Jungs mental und sonst stark genug, mit dem Druck leben zu können, wobei für ihn Disziplin an erster Stelle steht. Eher ungewöhnlich für viele seiner Landsleute, obwohl er sich weiter als Türke versteht, „auch wenn ich hier in der Gemeinde Bad Essen meine Heimat fühle“. Weil er über Fußball und den Job als Lagerist bei Kesseböhmer heimisch geworden ist wie seine Töchter als Lehrerin beziehungsweise Sozialpädagogin sowie sein Sohn als angehender Steuerfachgehilfe.

Aufrufe: 06.7.2016, 18:45 Uhr
Wittlager KreisblattAutor