2024-05-08T14:46:11.570Z

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Im Land des Lächelns: Ein gepflegter Rasen macht Uwe Frommann im eigenen Garten besondere Freude.
Im Land des Lächelns: Ein gepflegter Rasen macht Uwe Frommann im eigenen Garten besondere Freude. – Foto: hb

"Mister" Bezirksliga geht in Ruhestand

Uwe Frommann hört nach 31 Jahren als Staffelleiter auf

Eine Ära geht zu Ende. Wenn Bezirksliga-Staffelleiter Uwe Frommann am 29. Juli beim Staffeltag der Bezirksliga 5 des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen in Drolshagen sein Ehrenamt nach 31-jähriger ununterbrochener Tätigkeit abgeben wird, dann ist das sicherlich ein Rekord in der Funktionärstätigkeit auf Verbandsebene.

Zumal der immer noch rüstig und agil daherkommende 77-Jährige „Ur-Wierenäuer“ inzwischen insgesamt etwas mehr als ein halbes Jahrhundert Vereins-, Kreis- und Verbandsarbeit „auf dem Buckel“ hat.

Immer umsichtig, zuverlässig und mit der nötigen Portion Zurückhaltung „am Ball“ agiert Uwe Frommann, wie aus den Vereinen zu hören ist. 1988 wurde Uwe Frommann mit Stammverein VfL Klafeld-Geisweid auf Vorschlag seines Vorgängers Hans Walle von den Vereinsvertretern auf dem Bezirksliga-Staffeltag in Olpe erstmals zum Staffelleiter gewählt. Und das einstimmig!

Viele ebenso einmütige Wiederwahlen folgten. Zunächst in jährlichem, dann in zwei- bzw. dreijährigem Rhythmus, bis der Verband ab dem Jahre 2010 seine höherklassigen Staffelleiter für die jeweiligen Ligen selbst bestellte. So wird es auch diesmal sein, und wenn man nach den Auskünften von Uwe Frommann geht, dann wird mit seinem Nachfolger eine weitere Tradition zu Ende gehen. Seine wenigen Vorgänger Hans Walle (VfB Banfe), Horst Bach (VfB Weidenau), Willi A. Weber (TuS Erndtebrück) und Erich Arens (VfB 07 Weidenau) waren nämlich allesamt aus der heimischen Region gekommen. Jetzt soll der FLVW, so viel sei verraten, als neuen Staffelleiter und Nachfolger von Uwe Frommann einen Sportkameraden aus dem Kreis Lüdenscheid „bestellt“ haben. In Anbetracht der in der Vergangenheit auch aus regionaler Sicht veränderten Herkunftsorte der Bezirksligavereine in der „A-45-Liga“ sicherlich keine große Überraschung.

Als Staffelleiter hatte sich Uwe Frommann bereits vor seiner Tätigkeit auf Bezirksebene auch im Fußball- und Leichtathletikkreis Siegen-Wittgenstein bewährt. Hier führte er etliche Jahre Regie in einigen Kreisligen. Zudem ist als Besonderheit zu vermerken, dass Uwe Frommann zu Beginn der siebziger Jahre auch der erste Staffelleiter bei den heimischen Fußball-Frauen war. Nicht zuletzt wurde schließlich mit unter seiner Regie im Jahre 1970 das erste Frauenteam des VfL Klafeld-Geisweid gegründet.

Auch auf Kreisebene hatte Uwe Frommann seine besonderen Verdienste, war er doch von 1979 bis 1995 Mitarbeiter und später Leiter der Kreisgeschäftsstelle im Sportheim am Weidenauer Tiergarten. Hier begleitete er zahlreiche Initiativen und Projekte. Besonders stolz ist er, dass in dieser Zeit der Fußballkreis Siegen-Wittgenstein der erste Kreis im westdeutschen Verbandsgebiet war, der mit einer kompletten Computeranlage aufwarten konnte. Auch der heute noch hoch geachtete Wettbewerbs um den „Krombacher-Pokal“ wurde während der Tätigkeit von Uwe Frommann als Kreisgeschäftsführer ins Leben gerufen.

Begonnen hatte Uwe Frommann seine fußballerische Tätigkeit als Jugendlicher beim VfB Weidenau, ehe er durch seine berufliche Tätigkeit nach Geisweid „verschlagen“ wurde. Hier bemühten sich die mit ihm im Stahlwerke-Hochhaus tätigen „Fußball-Fürsten“ Gunter Ostehr, Werner Bahr und Hans Elbracht darum, den fußballbesessenen und kenntnisreichen „Wierenäuer“ für die Vereinsarbeit des VfL Klafeld-Geisweid zu gewinnen. Und so war Uwe Frommann bald Geschäftsführer und später 1. Vorsitzender des Traditionsvereins im „Fürstentum Klafeld“. Auch das Amt des Förderkreisvorsitzenden hat Uwe Frommann hier von 1990 bis 1995 ausgeführt.

Verein, Kreis und Verband haben ihn verdientermaßen mit ihren Goldnadeln geehrt. Die TG Friesen Klafeld-Geisweid „versilberte“ ihn nicht zuletzt wegen seiner Verdienste als langjähriger technischer Leiter. Höhepunkt aller Ehrungen war allerdings die Verleihung der DFB-Verdienstnadel im Jahre 2007.
Bemerkenswert aber auch, was Uwe Frommann zum Abschluss unseres Gespräches als Begründung für sein jahrzehntelanges Fußballengagement mitteilte: „Ich habe immer an die Jugendlichen in unseren Vereinen gedacht. Solange sie hier Sport treiben und wichtige Werte vermittelt bekommen, können sie nicht ins gesellschaftliche Abseits geraten.“

Aufrufe: 027.6.2019, 14:00 Uhr
Horst BachAutor