2024-06-17T07:46:28.129Z

Relegation
Volle Konzentration auf das Ziel Bundesliga: die U19 des SV Wehen Wiesbaden. Archivfoto: Leichtfuß
Volle Konzentration auf das Ziel Bundesliga: die U19 des SV Wehen Wiesbaden. Archivfoto: Leichtfuß

Mirroche-Gala ein Meilenstein

SVWW-U19 +++ Offensiv-Ass beim 5:0 in Trier vierfacher Torschütze +++ Bundesliga greifbar nahe

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Trier. Die U19-Fußballer des SV Wehen Wiesbaden konnten ihr Glück kaum fassen, der Jubel wollte kein Ende nehmen: Durch das 5:0 (1:0) bei Regionalliga-Champion Eintracht Trier haben die Jungs von Trainer Nils Döring die Tür zur Bundesliga ganz weit aufgestoßen. Ilyass Mirroche setzte der Effizienz des SVWW mit vier Treffern die Krone auf, doch in der Summe war es das Kollektiv, das sich die exzellente Ausgangslage für das Rückspiel am Sonntag (13 Uhr) auf dem Halberg erkämpfte und erspielte. Wobei es keine Europacup-Regelung für auswärts erzielte Tore gibt – Trier müsste mit fünf Toren Abstand dominieren, um zumindest eine Verlängerung zu erzwingen.

„Natürlich hat Ilyass den Unterschied ausgemacht. Doch es war zugleich eine überragende Mannschafts-Leistung. Aber wir müssen die Woche über konzentriert weiterarbeiten. Auf jeden Fall haben sich die Jungs für das Rückspiel eine tolle Kulisse verdient“, sieht Döring bei allem Lob den Aufstieg längst nicht als beschlossene Sache an.

Schelers Reflex: Anfangs deutete nichts auf den Kantersieg der Gäste hin. Trier gab den Ton an, erspielte sich hochkarätige Chancen. Die erste Möglichkeit verteilte SVWW-Keeper Max Scheler reflexartig aus kurzer Distanz. Zudem durften die Hessen froh sein, dass die Aktion von Luca Rumpf als letzter Mann nicht mit Elfmeter geahndet wurde. Doch die Mannschaft steckte die Schrecksekunde weg, inszenierte durch Paul Lutterbüse und Jonathan Muiomo einen Angriff. Muiomos Flanke segelte in Richtung Saher Bhatti, der durch einen Schubser am Kopfball gehindert wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Iliass Mirroche sicher (32.).

Rangelei im Fanlager schnell beendet: Als kurzzeitig Fans beider Lager aneinandergerieten, wurde das Match für einige Minuten unterbrochen. „Ich stand in der Nähe, Trierer Fans haben Bier auf unsere Anhänger geschüttet. Nach Rangeleien war die Polizei zur Stelle und die Gemüter beruhigten sich“, erläuterte SVWW-Mediensprecher Daniel Mucha.

Mirroche mit Vorentscheidung: Direkt nach Wiederbeginn avancierte Mirroche, der kommende Runde das Trikot der Männer von Regionalliga-Aufsteiger TuS Erndtebrück trägt, endgültig zum Hauptdarsteller. Er stibitzte einem Abwehrspieler den Ball, umkurvte den Torhüter und verwandelte aus spitzem Winkel zum 2:0 (47.). Kurzzeitig ließ in der Folge beim Nachwuchs des Drittligisten im hinteren Bereich die Konzentration nach. Umso wichtiger, dass Mirroche vorne einfach nicht zu bremsen war. In der 58. Minute setzte der Offensivspieler zum Solo an, schweißte herrlich aus 22 Metern im Winkel ein – es hieß 3:0 und am Horizont zeichnete sich ein wenig die Bundesliga ab.

Perplexe Eintracht: Die Trierer wirkten perplex. Ihr Schlussmann Matheo Raab patzte beim Freistoß von Jonathan Muiomo (künftig Greuther Fürth). Auf das 4:0 antwortete Eintracht Torjäger Vincent Boesen mit einem an die Latte gesetzten Freistoß, ehe Mirroche seine Gala mit Treffer Nummer vier veredelte und anschließend fast noch das sechste SVWW-Tor erzielt hätte.

Dawit: Trier wird mit viel Wut kommen: „Wir haben immer an uns geglaubt. Ich war mir sicher, dass wir in Trier gewinnen können. Jetzt ist daraus das ideale Ergebnis geworden. Aber wir müssen schon noch den Fokus auf das Rückspiel richten. Es ist alles möglich. Trier wird mit viel Wut kommen“, umreißt SVWW-Kapitän Jonas Dawit die Lage. Als Spieler des jüngeren A-Jugendjahrgangs wäre er im Fall des Aufstiegs in der Bundesliga dabei.

SVWW: Scheler, Rumpf, Schmidt, Dawit, Stojcevic, Bhatti, Yigit, Mirroche (85. Lauer), Lutterbüse, Pistor (63. Kap), Muiomo (79. Teller).

Tore: 0:1 Mirroche (32./Foulelfmeter), 0:2, 0:3 Mirroche (47./58.), 0:4 Muiomo (75.), 0:5 Mirroche (80.). – Zuschauer: 806. – Gelb-Rot: Achterberg (71./Trier).



Aufrufe: 011.6.2017, 18:59 Uhr
Stephan NeumannAutor