2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Klare Worte: SCP-II-Trainer Mirko Dickhaut (l.), Co-Trainer Christoph Müller und Physiotherapeut Robert Werzorke (r.) müssen sich gemeinsam mit dem Team auf das Wesentliche konzentrieren. Leicht fällt das derzeit nicht. F: Heinemann
Klare Worte: SCP-II-Trainer Mirko Dickhaut (l.), Co-Trainer Christoph Müller und Physiotherapeut Robert Werzorke (r.) müssen sich gemeinsam mit dem Team auf das Wesentliche konzentrieren. Leicht fällt das derzeit nicht. F: Heinemann

Mirko Dickhaut kritisiert die hausgemachten Baustellen

Die U23 des SC Paderborn 07 muss ihr wichtiges Heimspiel gegen die Hammer SpVg parallel zu den Profis am Sonntag bestreiten. Die Ungewissheit in Sachen Zukunft und die Spielverlegung sorgen für Frust

Es ist eine mehr als nur paradoxe Situation für die U23 des SC Paderborn 07. Mit einem Heimsieg gegen die Hammer SpVg könnte die Profireserve zwar einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt in der Oberliga machen, nach dem Abpfiff aber trotzdem als großer Verlierer dastehen. Anstoß auf der Marienloher Sportanlage Breite Bruch ist am Sonntag um 15.30 Uhr.

Dem Vernehmen nach würde dem Paderborner Nachwuchs ein Sieg nämlich nichts mehr nützen, wenn die zeitgleich in der Benteler Arena gegen den 1. FC Nürnberg spielenden Profis in die 3. Liga absteigen. Dann, so lautet das Gerücht, müsse die U23 aus finanziellen Gründen vom Spielbetrieb abgemeldet werden. „Wir thematisieren das nicht. Das gehört nicht zu unserer Vorbereitung auf Hamm“, meint SCP-II-Trainer Mirko Dickhaut. Was soll der 45-Jährige auch anderes sagen? Laut eigener Angabe, hat „uns von Vereinsseite noch niemand mitgeteilt, was im Falle eines Abstiegs der Profis passiert. Die Spieler haben dieses Verhalten des Vereins registriert.“ Und teilweise bereits ihre Konsequenzen gezogen. Hendrik Müller und Emanuel Yanik stehen bereits als Abgänge zum BV Bad Lippspringe fest. Physiotherapeut Robert Wezorke spielt zur neuen Saison ebenfalls für den Landesligisten. Sergio Pinto ist im Gespräch und Hendrik Brauer wohl in Kontakt mit dem Oberligakonkurrenten TuS Ennepetal. Dickhaut selbst hat in der vergangenen Woche seinen Weggang im Sommer verkündet. „Es ist schade, weil sich gerade die Nachwuchsarbeit in den letzten drei bis vier Jahren gut entwickelt hat. Jetzt muss man sehen, was dort passiert.“ Eines ist dem Ex-Profi allerdings klar: „Der Übergang von der U19 in den Seniorenkader ist enorm schwierig. Selbst in Liga 3. In Kassel habe ich 2012 deshalb eine U21 eingeführt.“ Man brauche keine vier Jahre in einer U23 um zu sehen, ob „ein Spieler zum Profi wird oder nicht. Dafür reichen Zwei. Das Modell hätte sicher auch in Paderborn funktioniert.“ Für Unmut bei den SCP-Fans hat derweil gesorgt, dass die Partie gegen Hamm zeitgleich mit den Profis ausgetragen wird. Der SCP07 und die Sicherheitskräfte hatten so entschieden, weil sie befürchteten, dass sich der Fan-Frust über den möglichen Abstieg der Profis beim eigentlich für Pfingstmontag angesetzten Spiel der U23 entladen könnte. Auch Dickhaut und sein Team sind über die Spielverlegung nicht glücklich. „Es steht seit Wochen fest, dass es zu der Konstellation kommen kann. Wir hätten auch am Samstag spielen können, also einen Tag vor den Profis. Jetzt ging alles wieder schnell, schnell und wir müssen akzeptieren, dass wir in einer Partie mit solcher Bedeutung wohl eine Geisterkulisse haben. Für die Spieler ist das sehr schade, zumal viele auch gerne am Sonntag im Stadion gewesen wären“, so Dickhaut. Ungeachtet der vielen internen Baustellen, möchte die U23 das Duell gegen Hamm natürlich gewinnen. „Wir würden sie mit einem Sieg in der Tabelle überholen und in den Abstiegskampf reißen. Das wird ein Kampfspiel, bei dem das Team gewinnt, dass es mehr will.“ Hendrik Müller ist wieder einsatzbereit, Kapitän Ahmet Aydincan fehlt wegen einer Gelb-Roten-Karte.

Aufrufe: 013.5.2016, 14:00 Uhr
Mark HeinemannAutor