2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Für ein Comeback auf dem Rasen müsste Andrej Greif sehr viel Aufbauarbeit leisten. Dafür hat er jedoch keine Zeit, sagt er.
Für ein Comeback auf dem Rasen müsste Andrej Greif sehr viel Aufbauarbeit leisten. Dafür hat er jedoch keine Zeit, sagt er.

"Mir ist die Gefahr einfach zu groß"

Ein Interview mit Innenverteidiger Andrej Greif über sein Karriereende beim SV Bonlanden

Der Bonlandener Innenverteidiger Andrej Greif begründet im Interview seine Entscheidung, seine Fußballkarriere zu beenden.
Zuletzt war es ruhig um ihn geworden. Nach einem vor 14 Monaten erlittenen Kreuzbandriss galt für Andrej Greif der Status: langzeitverletzt, Warten aufs Comeback. Nun, seit der vergangenen Woche, ist klar: zu diesem wird es nicht mehr kommen. Der Innenverteidiger und langjährige Leistungsträger des SV Bonlanden beendet seine Fußballkarriere - dies mit gerade einmal 27 Jahren. Im Interview nennt er die Gründe, spricht über seine Zukunft und blickt auf seine Zeit beim Filderclub zurück, dessen Trikot er sich seit der E-Jugend überstreifte.

Herr Greif, wissen Sie noch, wann Sie erstmals für die ,,Erste" des SV Bonlanden in der Startformation standen?
Andrej Greif: Da muss ich jetzt überlegen. Ich glaube, es war im November 2006 gegen Mannheim.
Das stimmt.

Sie waren damals 19 Jahre alt, sind nach einer Flanke des Gegners am Ball vorbeigesegelt und haben so den Gegentreffer beim 1:1 verschuldet. . .
Greif (lacht): Ui, daran kann ich mich jetzt so genau nicht mehr erinnern. . .
Dafür aber bestimmt an Ihren letzten Einsatz. Der war am 22. Februar 2014 in einem Testspiel gegen Göppingen. Sie haben sich damals das Kreuzband im rechten Knie gerissen.

Wie geht es Ihnen heute?
Greif: Eigentlich ganz gut. Ich konnte mich dann erst im Sommer operieren lassen. Inzwischen habe ich nur noch selten Schmerzen. Aber fürs Kicken reicht es trotzdem nicht. Da müsste ich noch viel, viel Aufbauarbeit leisten.

Und warum tun Sie das nicht?
Greif: Weil mir schlicht die Zeit fehlt. In meinem Beruf als Industriemechaniker schichte ich. Das macht ein konsequentes fußballerisches Training unmöglich.

So haben Sie sich entschlossen, Ihre Karriere zu beenden. Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen?
Greif: Sehr, sehr schwer. Ich habe lange überlegt und auch mit meinem Vater gesprochen. Aber letztlich ist mir die Gefahr einfach zu groß, dass das Kreuzband noch einmal reißt. Und ich kann nicht noch einmal so lange im Geschäft fehlen.

Ist das Fußball-Aus gleichbedeutend mit einem generellen Sport-Aus?
Greif: Nein. Ich gehe viel joggen und auch ins Fitnessstudio.

Wie nahe stehen Sie der Mannschaft noch?
Greif: Ich habe ein paar gute Kumpels dort und bin auch oft bei den Heimspielen. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.

Und wie zufrieden sind Sie mit der Saison?
Greif: Ich finde es schade, dass es nicht mit dem Wiederaufstieg klappt. Das hatte ich gehofft und mir gewünscht. Aber die Mannschaft hat gegen die Hinterbänkler einfach viel zu viele Punkte liegen lassen.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich spontan wünschen?
Greif: Dass das mit dem Kreuzbandriss nie passiert wäre.



Aufrufe: 029.4.2015, 10:00 Uhr
Filder-Zeitung / Susanne DegelAutor