2024-04-25T14:35:39.956Z

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Für die SpVgg GW Deggendorf war Josef Holler sieben Jahre aktiv
Für die SpVgg GW Deggendorf war Josef Holler sieben Jahre aktiv – Foto: Michael Wagner

Meine Top-Elf: Über "Maschinen", "Mozart" und den "Chirurg"

Josef Holler von der SpVgg Osterhofen hat gewählt! Und präsentiert uns die Top-Elf seiner Karriere +++ "Michael Pleintinger war das größte Talent, das ich kenne" +++ "Jaroslav Linhart hatte einen Körper wie Ronaldo"

Im Laufe einer langen Fußballerkarriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute: Josef Holler (42) vom Ost-Bezirksligisten SpVgg Osterhofen mit bewundernden Worten über seine ehemaligen Mitspieler.

Tor:
Andreas Rixinger (aktuell SV Buchhofen): "War in meiner Laufbahn der Beste. Wir hatten oft Torschusstraining und er hat eine halbe Stunde kein Gegentor bekommen, die Bälle reihenweise aus dem Winkel gefischt - ohne sich dabei werfen zu müssen. Auch in den Spielen haben wir uns oft schon zum Anstoß umgedreht, da hat er den Ball noch gehalten. Das war unfassbar."

Abwehr:
Pavel Krejci (Karriereende): "Egal in welcher Liga: Pavel funktionierte wie ein Uhrwerk. Ich hatte teilweise das Gefühl, er lacht alle anderen aus."

Tobias Gschwendtner (Co-Trainer SV Schalding-Heining): "War ein Topspieler und körperlich ein Tier. Wir haben uns blind verstanden. Auch menschlich ein prima Kerl."

Andreas Wagner (TSV Seebach): "War mit mir in Deggendorf und Seebach, gemeinsam konnten wir insgesamt vier Aufstiege feiern. Auf ihn ist immer Verlass, so einen Spieler wünscht sich jeder Trainer."

Mittelfeld:
Martin Kirschner
(Karriereende): "Martin war ein absoluter ICE. Der schnellste Mitspieler, den ich hatte und dazu noch ein Riesenfußballer. Einer der besten meiner Generation in Niederbayern."

Waldemar Wagner (TSV Seebach): "Eine Maschine und der beste Sechser, den man sich vorstellen kann. War mit mir acht Jahre in Deggendorf. Wenn wir Zirkeltraining hatten war er immer mein Partner und wir haben uns gepusht wie die Ochsen."

Florian Fischer (Karriereende): "Der torgefährlichste und kreativste Mittelfeldspieler, mit dem ich zusammengespielt habe. Ich dachte oft er ist Mozart."

Michael Pleintinger (Karriereende): "Das größte Talent, das ich kenne. Auf den ersten fünf Metern unaufhaltsam, hatte aber leider Pech mit einer Schambeinentzündung. Konnte deshalb den Vorvertrag bei den Amateuren des FC Bayern München nicht antreten."

Sturm:
Martin Oslislo (SpVgg Osterhofen): "Kam damals aus Polen zu uns in die D-Jugend nach Plattling und jedem war sofort bewusst, dass das ein Riesentalent ist. Hat alles und jeden schwindelig gespielt und ist noch heute durch und durch Profi."

Stefan Lohberger (SpVgg Osterhofen): "In meinem ersten Training in Osterhofen gab es im Abschlussspiel diesen blonden Stürmer, der hat aus drei Chancen sechs Tore gemacht. So etwas hatte ich noch nie vorher gesehen. Vor dem Tor präzise wie ein Chirurg."

Jaroslav Linhart (SC Michelsneukirchen): "War für mich eigentlich ein Profi. Schnell, ausdauernd, technisch brutal und einen Körper wie Ronaldo."

Ersatzbank:
Andreas Stadler (SV Winzer): "Mit Andi habe ich in der Osterhofener Bezirksliga-Meistersaison das Innenverteidiger-Duo gebildet. Wir waren frei von Eitelkeiten und besessen davon, unser Tor zu verteidigen. Die ganze Saison haben wir lediglich 15 Gegentreffer bekommen."

Markus Rainer (SC Kirchroth): "War schon als A-Jugendlicher körperlich ein Tier, ein Mentalitätsmonster und Gladiator."


Manuel Eller (Karriereende): "Ein positiv Verrückter und ein feiner Kerl. Hatte zwei Lungen und ist auf außen 90 Minuten auf und ab gelaufen."


Sebastian Pleintinger (Karriereende): "Das größte Urvieh, das ich kenne. Als wir einmal gegen Hankofen spielten, hat er sich nach einem 50-Meter-Sprint den Ball erkämpft, sich umgedreht und dann mit dem Ball wieder 40 Meter nach vorne gespurtet. Einfach Wahnsinn."


Thomas Prebeck (FC Künzing): "Ein Leader, der eine Mannschaft alleine führen konnte. Top-Charakter."


Vit Polacek (FC Obergessenbach): "Hat uns in Seebach in drei Jahren zweimal zum Aufstieg geschossen. Ein Mittelstürmer durch und durch."

Trainer:
"Hier muss ich mehrere Trainer nennen. Hans Wallner hat mich damals mit 17 Jahren aus der A-Jugend-Bayernliga zu den Landesliga-Herren des FC Vilshofen geholt. Danach habe ich in Plattling unter Adi Eigsperger gespielt, der ein Top-Trainer war und immer Fußball spielen lassen wollte. Uli Karmann hat mir dann den Feinschliff gegeben, unter anderem mit der Umstellung zur Viererkette. Er ist zweifellos einer der besten Coaches in Niederbayern. Ebenso wie Sepp Beller. Ein echter Anführer, der alleine ganze Vereine zum Erfolg führen kann. Ein Top-Mann, den ich sehr schätze."



Zur Person:
Über die Stationen SpVgg Osterhofen, SpVgg Plattling und SV Winzer kam Josef Holler zur Bayernliga-A-Jugend des FC Vilshofen, bei dem er als Jungspund dann auch schon erste Landesliga-Luft bei den Herren schnuppern durfte. Nach dem Abstieg aus der Bezirksoberliga 2001 verließ der kompromisslose Verteidiger die Grün-Weißen Richtung SpVgg Plattling. 2003 folgte der nächste Schritt zum damaligen Landesliga-Neuling SpVgg GW Deggendorf. Mit den Donaustädtern erlebte Holler bis zu seinem Abschied im Spätsommer 2010 Höhen und Tiefen. Nach einer Landesliga-Saison bei der SpVgg Hankofen-Hailing stieg er 2011 ins Spielertrainergeschäft ein.

Mit dem TSV Seebach schaffte er den Durchmarsch von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga. 2014 verabschiedete sich Holler Richtung SpVgg Osterhofen, mit der er nur ein Jahr später Bezirksliga-Meister wurde. Im Herbst 2016 wurde der Routinier zum Spielertrainer befördert und coachte gemeinsam mit Martin Oslislo das Team der Herzogstädter. Der Abstieg konnte allerdings nicht abgewendet werden und 2019 räumte der mittlerweile in Wallerfing lebende Vollblutfußballer seinen Posten. Der 42-Jährige hielt seinem Heimatverein jedoch die Treue und fungiert seit ein paar Monaten als Teammanager.

Den TSV Seebach führte Josef Holler von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga.
Den TSV Seebach führte Josef Holler von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga. – Foto: Stefan Ritzinger

Aufrufe: 013.5.2020, 11:30 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor