2024-05-15T11:26:56.817Z

Ligabericht
Holger Fandrich. F: Bock
Holger Fandrich. F: Bock
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"Mehr gibt es dazu nicht zu sagen"

Trainer Holger Fandrich spricht über seinen Rücktritt beim VfB Krieschow

Das Krieschower Trainerduo Holger Fandrich und Olaf Besser hat am Dienstag seinen bereits vor dem Start zur zweiten Halbserie angekündigten Rücktritt im Einvernehmen mit der Vereinsführung und den Sponsoren vollzogen. Ab sofort übernimmt Toni Lempke die sportliche Leitung des Brandenburg-Ligisten. FuPa Brandenburg sprach mit Fandrich über die Gründe der Trennung.

Herr Fandrich, welche Gründe gab es für den plötzlichen Rücktritt von Ihnen und Ihrem Co-Trainer?
Wir hatten uns bereits vor dem Rückrundenstart dazu entschlossen, unser Engagement nach dreieinhalb tollen Jahren beim VfB Krieschow zu beenden. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Gab es denn verschiedene Auffassungen zwischen der Vereinsführung und den Trainern über die richtige Strategie im Kampf um den Klassenerhalt?
Überhaupt nicht. Christof Lehmann und Bernd Parnitzke haben als positiv Verrückte alles möglich gemacht, was ging. Vor dem, was in den dreieinhalb Jahren unseres Engagements in Krieschow gewachsen ist, vom Sportlerheim bis zu den Plätzen, kann man nur den Hut ziehen.

Nach gutem Saisonstart ist der VfB Krieschow nun doch in die Abstiegszone abgerutscht. Worin sehen Sie die Gründe?
Ich habe bereits nach unserem Auftakt mit drei Siegen vor allzu großer Euphorie gewarnt. Dennoch haben wir, mal abgesehen vom 0:4 in Brandenburg, gegen jeden Gegner mitgehalten. Unserem qualitativ guten Kader fehlte jedoch die Breite. Es war nicht voraussehbar, dass Häuptlinge wie Sven Jordan vor der Saison und Tom Mißbach nach wenigen Spielen verletzungsbedingt ausfielen. Einige wie Christopher Matthieu schleppten sich angeschlagen von Spiel zu Spiel. Andere konnten die Erwartungen noch nicht erfüllen. Es ist auch immer schwierig, in unserer Region geeignete Spieler nachzuziehen. Trotzdem ist hoffnungsvoll, welch positive Entwicklung junge Leute wie Ricky Nsingi, Toby Joe Weber und zuletzt auch Chris Hnyk genommen haben.

Wird man Sie nun in absehbarer Zeit wieder auf den Fußballplätzen der Niederlausitz antreffen?
Nach sieben tollen, aber auch stressigen Jahren, zunächst bei Rot-Weiß Bad Muskau und dann hier in Krieschow, tut eine Auszeit sicherlich gut. Vielleicht finde ich dann mal Zeit, meine in den USA lebende Tochter zu besuchen, oder ich kann meinen beim Schweizer FC Luzern kickenden Sohn in Aktion sehen. Auf jeden Fall drücke ich den Krieschowern die Daumen und werde bei den Heimspielen, gemeinsam mit Olaf, zuschauen. Ein neues Trainerengagement halte ich durchaus für möglich. Da könnte ich mir auch vorstellen, eine Nachwuchsmannschaft oder ein Männerteam mit Perspektive zu übernehmen.

Mit Holger Fandrich sprach Roland Scheumeister


Zum Thema:
Holger Fandrich übernahm in der Saison 2012/13 den damaligen Landesklassisten aus Krieschow. Unter seiner Regie nahm die sportliche Entwicklung des VfB erst richtig Fahrt auf. Nach zuvor drei vergeblichen Anläufen wurde auf Anhieb der Sprung in die Landesliga geschafft und dort im ersten Jahr Rang vier erreicht. Im zweitem Ligajahr stand Platz eins und der Aufstieg in die Brandenburg-Liga.

Aufrufe: 04.3.2016, 10:25 Uhr
Roland ScheumeisterAutor