Medaillen für die Meisterkicker

Doch die Mannschaft, die am Sonntagnachmittag mit einem 5:1-Sieg beim TSV Leitershofen den größten Erfolg der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach brachte, hat all das Lügen gestraft. Die siegestrunkenen Kicker wollten nicht eher mit den Feierlichkeiten auf dem Platz beginnen, bis auch René Kunkel, der nach einer Knieoperation momentan an Krücken humpelt, mitten unter ihnen war. „Wir haben in der gesamten Saison gezeigt, dass wir ein Team sind“, ist Abteilungsleiter Clemens Blank stolz auf den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft, der durch das Trainingslager in der Türkei noch fester geworden ist. Mitten drin auch der Immobilienunternehmer Thomas Pflüger, der als Sponsor sein Herz für den SV Cosmos entdeckt hat und auch im organisatorischen Bereich tätig ist.

„Paolo Mavros hat die richtigen Spieler geholt“, zollt Blank dem mit drei Jahren dienstältesten Cosmos-Trainer uneingeschränktes Lob. Durch einen großen und ausgeglichen Kader, in dem mit Max Drechsler, Paul Zeller, Daniel Michl oder Max Heisig auch einige echte Aystetter stehen, konnten auch zahlreiche Verletzungen kompensiert werden.

Das letzte Mosaiksteinchen war der in der Winterpause verpflichtete Holger Eweka. Mit ihm hat das Comos-Spiel an Stabilität und Struktur gewonnen. Und die Mannschaft hat einen Leader. Nach der doch eher dürftigen ersten Halbzeit, in der Leitershofen mehr Willen und Biss ausgestrahlt hat, scharte Eweka, der wie im Bus angekündigt einen Treffer zum 1:0 erzielt hatte, seine Mitspieler noch auf dem Platz um sich, um sie nochmals einzuschwören.

Mit Erfolg, denn unmittelbar nach dem Wechsel gelang Max Drechsler das 2:1. „Wenn man so einen Torjäger hat, ist man gesegnet“, freut sich Blank, dass der 22-Jährige allen Abwerbungsversuchen von höherklassigen Klubs eine Absage erteilt hat. Der Treffer zum 5:1-Endstand war sein 36. in dieser Saison. Der Torschütze, der mit dem 4:1 den Sack zugemacht hat, war übrigens Martin Greif, der schon vor drei Jahren in der Relegation gegen den Abstieg den entscheidenden Treffer erzielt hatte.

Auch bei der Feier im Aystetter Sportheim zeigten die Cosmos-Spieler Durchhaltevermögen. Nachdem ein Spanferkel verspeist war, überreichte Kapitän Philipp Pistauer an seine Mitstreiter Meisterschaftsmedaillen. Zu den Gratulanten gehörte auch Bürgermeister Peter Wendel und eine Delegation des Kreisklassen-Aufsteigers SpVgg Westheim.

In welche Liga der Weg des SV Cosmos Aystetten führt, ist noch nicht ganz klar. „Für mich ist der Norden die richtige Liga“, sagt Paolo Mavros. Deshalb hat Clemens Blank einen entsprechenden Antrag Nord gestellt. Er und die Mannschaft träumen von einem Saisoneröffnungsspiel gegen den TSV Neusäß, das auch ein Bruderduell Max gegen Lukas Drechsler wäre. Für Blank wäre aber auch die Süd-Gruppe trotz der vielen Fahrten ins Allgäu kein Albtraum. Mit Schwaben Augsburg, Friedberg, Königsbrunn oder Bobingen sieht er auch hier interessante Derbys.

„Unser Mannschaft ist so stark, um nicht abzusteigen“, denkt Blank nur an punktuelle Verstärkungen. Mit dem Bayernliga-erfahrenen Abwehrrecken Nils Koloseike (SC Griesbeckerzell), Mittelfeldspieler Coskun Bür (BC Aichach II) und Rückkehrer Max Bayer vom KSV Trenk ist man sich bereits einig.

Die Aystetter Bilanz der letzten Jahre