2025-10-30T14:25:35.653Z

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Spendete sein Blut einem kranken Menschen: Marius Wanke (Mitte) (F: Klein)
Spendete sein Blut einem kranken Menschen: Marius Wanke (Mitte) (F: Klein)

Marius Wanke: Spielführer und Lebensretter

Nauroder Kapitän verpasste Derby wegen bevorstehender Stammzellenspende +++ Parallele zur Eredivisie

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WIESBADEN. Marius Wanke, Spielführer und Leistungsträger des 1. FC Naurod, verpasste am 22. April das Derby der Kreisoberliga Wiesbaden gegen die Spielvereinigung Sonnenberg. Doch weder eine Verletzung oder eine Erkältung hinderten ihn, sondern eine bevorstehende Stammzellenspende.

Der Fußball bewegt und begeistert Menschen überall auf dem Globus. Doch geht es um das Leben und Überleben eines Menschen, wird Sport schnell zur Nebensache. So geschehen in der Kreisoberliga Wiesbaden am 29. Spieltag. Das Derby zwischen Sonnenberg und Naurod stand bevor. Dabei musste der FCN auf seinen Kapitän Marius Wanke verzichten. Dieser hatte von den Medizinern ein kurzfristiges Sportverbot verhängt bekommen. Der Grund: Er kam als Stammzellenspender für einen an Leukämie erkrankten Patienten in Frage.

DKMS ist auf junge Menschen angewiesen

"Alle 15 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die Diagnose Blutkrebs", sagt Pressereferent Karsten Meier von der DKMS. Eben darum sei es so wichtig, dass sich möglichst viele Menschen in die Spenderkartei aufnehmen lassen würden. Insbesondere Sportlern und jungen Menschen kommt dabei eine wichtige Bedeutung bei. "Sie sind für uns die idealen Stammzellenspender, da sie eine gute Physis haben. Zudem scheiden Menschen mit Vollendung des 61. Lebensjahres aus der Spenderkartei aus. Daher ist es wichtig, dass viele junge Menschen in die Kartei nachrücken", führt Meier weiter aus. Für Naurods Marius Wanke war der Verzicht auf das Derby eine Selbstverständlichkeit. "Fußball wird zur Nebensache, wenn man jemandem helfen kann", betonte er vor dem Derby.

Parallele zur Eredivisie

Damit lässt sich zwischen der Kreisoberliga und der Eredivisie in den Niederlanden eine Parallele ziehen. Erst vor wenigen Wochen setzte dort der deutsche Fußballer Lennart Thy einige Spiele aus. Auch er spendete Stammzellen. Marius Wanke tat es ihm nun gleich. Die Höhe der Spielklasse mag beide trennen, doch in der Sache sind sie vereint. Jeder zehnte Patient findet noch immer keinen passenden Spender. Daher ist die DKMS um eines ganz besonders bemüht: "Wir möchten jedem Patienten die Chance auf ein zweites Leben geben, denn die hat jeder verdient. Doch derzeit ist das noch nicht der Fall", erklärt Karsten Meier.

Ein gutes Gefühl

Marius Wanke jedenfalls, würde sein Blut jederzeit wieder einem kranken Menschen spenden. "Den Aufwand, welchen man für eine Blutspende betreibt, ist verschwindend gering, wenn man weiß, dass man damit einem fremden Menschen vielleicht das Leben retten kann", sagte der Naurod Kapitän nach überstandener Blutabgabe. Ach, und übrigens: Das Derby gewann die Spielvereinigung Sonnenberg mit 2:0. Doch das interessiert nicht, wenn der Sport zur Nebensache wird.

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Aufrufe: 04.5.2018, 17:15 Uhr
Sven HillmerAutor