2024-04-16T09:15:35.043Z

Halle
Es darf gefeiert werden: Die Kicker der TuS Marienborn bejubeln ihren Sieg unterm Hallendach.	Foto: hbz/Jörg Henkel
Es darf gefeiert werden: Die Kicker der TuS Marienborn bejubeln ihren Sieg unterm Hallendach. Foto: hbz/Jörg Henkel

Marienborner Überraschungs-Coup

SCHIRI-TURNIER TuS gewinnt Finale gegen Waldalgesheim im Neunmeterschießen +++ Gonsenheim auf Rang drei

Mombach. Dicke Überraschung beim Hallenfußballturnier der Schiedsrichter-Vereinigung Mainz-Bingen und ihres Freundeskreises: Nicht die favorisierten Oberligisten SV Gonsenheim und TSV Schott zogen ins Finale ein, sondern Verbandsligist SV Alemannia Waldalgesheim und Bezirksliga-Primus TuS Marienborn. Vor 150 zahlenden Zuschauern in Mombach schnappten sich die TuS den Wanderpokal samt 600 Euro Siegprämie, weil sie den SVA 7:6 im Neunmeterschießen bezwangen – nach regulärer Spielzeit hatte es 3:3 gehießen.

Nachdem Alemannia-Keeper Pasquale Patria mit dem entscheidenden Neunmeter an seinem glänzend aufgelegten Gegenüber Timon Hammer gescheitert war, tanzten die TuS-Kicker vor Freude im Kreis und sangen dazu „Wir sind die TuS-TuS-TuS“ aus voller Brust.

„Entscheidend war die spielerische Qualität, die in meiner Mannschaft steckt“, sagte TuS-Coach Ali Cakici. „Diesmal hatten wir mehr Leute zur Verfügung, dadurch war auch das Läuferische besser machbar. Dann kann man alle besiegen, denn technisch sind wir sehr stark.“ Entscheidend sei nicht zuletzt „eine überragende Torwartleistung“ gewesen. „Ich glaube, dass wir mit Timon den besten Torwart des Turniers hatten“, so Cakici. „Gute Schützen und guter Torwart – das ergibt dann den Turniersieg.“

„Wir gratulieren euch zähneknirschend zum Turniersieg“, sagte Alemanne Christoph Schunck bei der Siegerehrung. Waldalgesheims Coach Pascal Rück wirkte gefasst, haderte aber mit den Abschlussschwächen seiner Jungs. „Wir hatten genügend Chancen, den Sack zuzumachen. Wir haben uns vorzuwerfen, dass wir es nicht konsequent zu Ende gespielt haben.“ Dies sei ärgerlich. „Aber im Grund mache ich den Jungs gar keinen Vorwurf. Wir haben gegen Gonsenheim gewonnen und im Halbfinale gegen Schott. Das ist doch nicht schlecht für eine Mannschaft, die hier nur eingesprungen ist.“ Und gegen die spritzigen, ballgewandten Marienborner zu verlieren, sei keine Schande. Bereits in ihrer Finalgruppe waren SVA und TuS aufeinander getroffen, auch da hatten sie sich 3:3 getrennt.

Die Partie um den dritten Platz gewann Gonsenheim nach Treffern von Maziar Namavizadeh, Jonas Eichbladt (2) und Alexander Rimoldi 4:0 gegen Schott. SVG und Schott trafen nur im „kleinen“ Finale aufeinander, weil sie sich in den Halbfinals jeweils knapp hatten beugen müssen.

Die Schottler hatten gegen Waldalgesheim 1:2 den Kürzeren gezogen, obwohl sie in den letzten Minuten drückten und drängten, was das Zeug hielt. Doch nachdem Ex-Schottler Vincenzo Bilotta einen Doppelpack geschnürt hatte und Timo Riemer und Paul Schmidt das 3:0 vergeben hatten, reichte es für den Werksklub dreieinhalb Minuten vor Ultimo nur noch zum Anschluss durch Mohammed Tahiri. Am Ende rettete der SVA den Sieg mit Glück und Geschick über die Zeit. Während die enttäuschten Schott-Kicker den Dialog mit dem Referee suchten, gratulierte Klaus Bauer, Co-Trainer des Titelverteidigers, den Siegern. Eine faire Geste.

Noch enger war es im zweiten Halbfinale zugegangen, wo die Marienborner den SVG 8:7 im Neunmeterschießen bezwangen. Nach regulärer Spielzeit hatte es nach Treffern von Namavizadeh zum 1:0 und 2:0 für Gonsenheim sowie Dennis Ritz und Hellmann für Marienborn 2:2 gestanden. Den Ausgleich erzielte die TuS in Überzahl nach einer Zeitstrafe für Maximilian Kimnach. Im Finish schossen die Gonsenheimer viel öfter auf den Kasten – aber nicht präzise genug. Im Neunmeterschießen scheiterten Balcan Sari (SVG) und Frank Berninger (TuS), mit einer tollen Fußabwehr gegen Namavizadeh sicherte Timon Hammer seinen Farben in der Verlängerung des Strafstoß-Roulettes den Finaleinzug – und ganz am Ende auch den Turniersieg.



Aufrufe: 08.1.2017, 19:30 Uhr
Michael HeinzeAutor