Mannschaft der Woche: Fontana Finthen

Seit Wochen fieberten die Spieler von Fontana Finthen und dem SVW Mainz dem 17. November entgegen. Das Top-Spiel der Bezirksliga Rheinhessen sollte die Kräfteverhältnisse an der Tabellenspitze nach dem 1:1-Unentschieden im Hinspiel endgültig klären. Und beide Teams enttäuschten die 121 Zuschauer nicht. Sie sahen ein hochklassiges Spiel zweier starker Mannschaften, von denen Fontana die effizientere war. "Trotz des klaren Ergebnisses war es ein enges Spiel. Wir haben gegen einen sehr starken Gegner einen absoluten Sahnetag erwischt", lobt Trainer Marvin Dollmann den Auftritt seiner Mannschaft.

Ein Doppelschlag kurz vor der Halbzeit und ein toller Volley-Schuss in der Schlussphase bescherten der Fontana den Sieg und damit auch die Tabellenführung. Diese ist der Lohn für die bisher fantastische Saison, in der Finthen als einziges Team der Liga immer noch ungeschlagen ist.

In engen Spielen erfolgreich

Die meisten der bisherigen elf Saisonsiege fielen dabei zwar meist knapp aus, doch besonders in engen Spielen zeigt sich die Widerstandsfähigkeit der Mannschaft. Der sportliche Leiter Djamel Yahlali sieht darin den Schlüssel zum Erfolg. "Auch wenn wir nicht in allen Spielen zu hundert Prozent souverän waren, haben wir am Ende immer unsere Punkte geholt. Die Mannschaft ist seit der letzten Saison unglaublich gereift. Dazu haben die Neuzugänge bombastisch eingeschlagen. Wie die Jungs mit Nackenschlägen umgehen, ist beeindruckend."

Mentale Stärke als Schlüssel zum Erfolg

Für Trainer Marvin Dollmann ist diese geistige Entwicklung der größte Unterschied zur mäßigen Runde 18/19. "In der Vorsaison haben sich leider immer wieder Mentalitätsprobleme eingeschlichen. Dadurch war die Bereitschaft, auch die letzten fünf Prozent aus sich herauszuholen, oftmals nicht da." Deswegen führt der Coach in dieser Saison viele Gespräche, um so die momentane Einstellung aufrecht zu erhalten. "Jeder hat spielerisch mal einen schlechten Tag, aber trotzdem kann man auf dem Platz Vollgas geben. Wir wollen immer hundert Prozent sehen. Wenn es dann nicht reicht, sind wir trotzdem zufrieden. Wir machen der Mannschaft in dieser Hinsicht Druck, aber es ist ein positiver Druck."

In den kommenden Wochen die Leistung bestätigen

Mit derselben Mentalität wollen die Finther auch die letzten drei Spiele vor der Winterpause angehen. Die Gegner sind mit Klein-Winternheim, Herrnsheim und Marienborn II drei Teams, die sich momentan am Tabellenende befinden. "Wie jeder andere Sieg war der Sieg gegen den SVW nur drei Punkte wert. Patzen wir in den nächsten Spielen, war die Energieleistung vom Wochenende nur die Hälfte wert. Wir müssen auch diese Spiele mit der nötigen Seriösität angehen", gibt Dollmann die Marschroute vor.

Gewinnen die Finther die verbleibenden drei Spiele, gehen sie mit mindestens vier Punkten Vorsprung in die Winterpause. Ist die Fontana eine Überaschungsmannschaft? Zumindest nicht für Trainer Dollmann: "Wir waren sicher nicht der Aufstiegsfavorit Nummer eins, da hat eine Mannschaft wie der SVW mehr Druck. Dadurch konnten wir uns lange Zeit ein wenig bedeckt halten. Wir wollten aber von Anfang an oben mitspielen." Spätestens nach dem Sieg über den SVW weiß auch der Rest der Liga, dass die Mentalitätsmonster aus Finthen der momentan heißeste Kandidat auf den Aufstieg in die Landesliga sind.