
Einen Favoritensieg gab es im ersten Viertelfinalspiel des Kreispokals: Gruppenligist RW Walldorf gewann am Donnerstag beim starken Kreisoberligisten Olympia Biebesheim mit 3:0 Toren (wir haebn berichtet)
Bis Mitte der zweiten Halbzeit lieferten sie sich einen engagierten Pokalkampf mit ungewissem Ausgang. Doch dann brauchte Rot-Weiß Walldorf nur zwölf Minuten, um eine klare Angelegenheit daraus zu machen: Mit einem 3:0 (0:0) beim SV Olympia Biebesheim zog der Fußball-Gruppenligist am Donnerstagabend ins Kreispokal-Halbfinale ein.
Eine so hohe Niederlage hatte der gastgebende Kreisoberliga-Spitzenreiter, der die Walldorfer durchaus zu fordern wusste, allerdings nicht verdient. ,,Das dritte Tor zähle ich nicht", sagte SVO-Trainer Manfred Schäfer. Nicht nur, dass dieses 0:3 von Samet Demir der Treffer war, um den die Niederlage zu hoch ausfiel, hätte das Tor auch nicht zählen dürfen. Samet Demir, der nach einem Schuss von Simon Mader den Ball abfälschte, stand im Abseits (81.). Alle Biebesheimer Proteste nutzten nichts, das Schiedsrichtergespann blieb bei seiner Entscheidung.
Ralf Jung, Spielausschuss-Vorsitzender des SV Olympia, betonte aber: ,,Das Tor war nicht spielentscheidend." Denn zu diesem Zeitpunkt hatte Haukur Eythorsson, steter Unruheherd im Walldorfer Angriff, mit zwei Treffern schon alles klargemacht. Die Heimelf hatte danach nicht mehr die Kraft, sich gegen die drohende Niederlage aufzubäumen. Völlig überflüssig war ein Ausraster von Damiano Cutrone, der in der Schlussminute die Gelbe Karte sah - und dann so lange mit dem Schiedsrichter meckerte, bis jener Timo Hager ihn mit Gelb-Rot des Feldes verwies.
In dem flotten und, so Schäfer, ,,taktisch sehr guten Spiel von beiden Mannschaften" mahnte der Trainer seine Mannschaft in der Halbzeitpause, wachsam zu sein. In der 69. Minute waren die Biebesheimer es nicht. Beim Führungstor ließ die SVO-Abwehr erst Samet Demir flanken und Eythorsson im Strafraum an den Ball kommen.
Der isländische Stürmer schlug einen Haken und war dann so frei, die Kugel ins rechte untere Eck zu schießen. Neun Minuten später nutzte Eythorsson einen Abpraller, nachdem Daniele Campailla an SVO-Torhüter Tobias Schenk gescheitert war. Erstaunlich fand Schäfer, dass seine Mannschaft in der ersten Halbzeit auf einen in Mittelfeld und Abwehr kompakt verteidigenden SV Rot-Weiß traf, der auf Biebesheimer Fehler lauerte. Der Trainer: ,,Ich hatte das umgekehrt erwartet." Marco Lohr auch.
Walldorfs Co-Trainer, der den verreisten Trainer Kures Massali vertrat, war mit der Offensivleistung seines Teams im ersten Durchgang unzufrieden. Außer einem Pfostenkracher von Eythorsson (17.) gelang den Gästen in dieser Phase wenig. Die größte SVO-Chance vergab Kevin Jährling, der freistehend knapp vorbei schoss (26.). ,,In der zweiten Halbzeit wurde es besser", sagte Lohr: ,,Da haben wir nicht nur lange Bälle nach vorne gespielt."
Beim Gruppenligisten fehlten mit den verletzten Reka-Brüdern und dem gesperrten Manuel Do Vale allerdings Stammspieler, die für spielerische Qualität stehen. Nach der Pause sei der Klassenunterschied jedoch deutlich geworden, meint Lohr. Was sich der Gruppenligist vorgenommen habe, nämlich mit kurzen Pässen den Weg in die Spitze zu suchen, um die dort kreuzenden Stürmer Eythorsson und Campailla zu bedienen, sei jetzt umgesetzt worden.
Manfred Schäfer war trotzdem mit seiner Mannschaft zufrieden: ,,Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen so einen Gegner auf Augenhöhe mitspielen können."