Schöne Familienfestatmosphäre herrschte am Dienstagabend auf der idyllisch am Saßlebener Wald gelegenen Anlage des 1. SV Lok Calau. Kinder tollten neben dem Platz zwischen den Erwachsenen herum, die sich Bierchen und Bratwurst gönnten. Man unterhielt sich nett und verfolgte das Spiel, das gutes Niveau hatte und das der Favorit aus Lübben 3:1 gewann. Die Sportwelt ist in Ordnung in Calau, hätte man glauben können.
Zu dem Benefizspiel des höherklassigen SV Grün-Weiß aber kam es, weil eben nicht alles in Ordnung ist. Vor zweieinhalb Wochen verschafften sich Diebe Zutritt auf das Vereinsgelände, brachen die Werkstatt auf und bedienten sich. Zwei Aufsitzrasenmäher, Motorsense, Handkreissäge, Akkuschrauber, Gummischleppkabel – alles weg. Ganz zu schweigen von den Einbruchsschäden, die angerichtet wurden. Mittlerweile war der Gutachter da, und der Gesamtschaden stehe fest, so Vereinspräsident Torsten Schreiber. 20 000 Euro. Die Versicherung wird wohl zahlen, weil der Verein sein Hab und Gut geschützt hat so gut er eben konnte. Doch alles neu zu beschaffen, koste ja deutlich mehr, so der Lok-Präsident.
Noch immer kann er kaum fassen, mit welch krimineller Energie die Einbrecher und Diebe vorgegangen sind. Das Gelände muss akribisch ausgekundschaftet worden sein, so Schreiber. Durchtrennter Maschendrahtzaun und eine manipulierte Alarmanlage waren klare Anzeichen für eine bevorstehende Straftat. „Natürlich haben wir die Polizei informiert, die auch mehr kontrolliert hat“, sagt Schreiber. Verhindert werden aber konnte der Diebstahl nicht. Der SV Lok will nun noch eine Videoanlage installieren lassen.
Angesichts der großen Anteilnahme und der Hilfe, die viele spontan leisten, zeigte sich Torsten Schreiber am Dienstagabend sichtlich bewegt. Dies zeuge von der Wertschätzung für den Verein, und zwar nicht nur in Calau selbst, sagte Schreiber. Der SV Grün Weiß Lübben, sagte Trainer Vragel da Silva nach dem Spiel, sei gern gekommen, um zu helfen. Der ehemalige Erstliga-Spieler bei Energie Cottbus lobte zudem den Gegner. Lok Calau ist für ihn ein Aufstiegskandidat in der Kreisoberliga.
Dass der Rasenplatz beim Benefizspiel so gut aussah, geschoren und grün, war dem städtischen Bauhof zu verdanken. Doch auch bei jedem der rund 250 Besucher, die insgesamt 1800 Euro in die Spendenbox einwarfen, hätte sich Schreiber wohl gern einzeln bedankt. Der befreundete Jugendklub Bischdorf half mit 500 Euro. „Um auch mal etwas zurückzugeben“, so der Vorsitzende Robert Hartmann. Umgekehrt helfe Lok ja auch dem Jugendklub beim Ausrichten des Teichfahrens.
Auch Sachleistungen gab es schon einige. Siegfried Moritz, der Anfang der Sechziger für Brieske in der Oberliga spielte, spendete einen Benzinrasenmäher. Enkel Colin, Spieler bei Lok, erzählte von dem Einbruchdiebstahl – und Opa half prompt.
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