2024-06-17T07:46:28.129Z

Spielbericht

leichter Aufwärtstrend bei RWH gg. Siemensstadt

Am Sonntag, den 01.11.20 kam es zum vorerst letztem Spiel für Rot Weiß Hellersdorf II vor dem erneuten Lockdown gegen Siemensstadt.

Die Formkurve beider Mannschaften konnte hier nicht unterschiedlicher sein, da der Gastgeber mit 2 Siegen bei einer Niederlage und dem zweitbesten Angriff in die Saison startete - im Gegenzug die Gäste aus Wuhletal mit einem Sieg bei 3 Niederlagen und der zweitschlechtesten Abwehr schon mächtig unter Zugzwang standen.
Siemensstadt laut Trainer Kuo ersatzgeschwächt mit 32er-Spielern bestückt in die Partie gegangen, konnte RWH-Co-Trainer Hoffmann aus dem Vollen schöpfen, da sich für dieses wichtige Spielvdrei Spieler der ersten Mannschaft (Moll, Craciun, Winter) zur Verfügung stellten.
Der Kunstrasenplatz war durch den Regen schwer bespielbar, sodass es dieses Mal auf ein gutes und präzises Passspiel ankam, da jede technische Unsauberkeit direkt mit dem Ballverlust bestraft wurde. Beide Teams begannen verhalten, um sich an die Platzverhältnisse zu gewöhnen. Vieles spielte sich in der Anfangsphase im Mittelfeld ab. Beide Abwehrreihen standen sicher. Siemenstadt versuchte anfangs noch die beiden schnellen Außenspieler mit hohen Pässen anzuspielen, was aufgrund des rutschigen Platzes keinen Erfolg brachte. Die erste gute Aktion im Spiel war gleich eine riesen Chance für RWH. Bei einer hohen Hereingabe aus dem linken Halbfeld verschätzte sich ein Abwehrspieler von Siemenssadt komplett, sodass Stürmer Craciun in guter Schusspostion an den Ball kam aber 3m vor dem Tor den besser postierten Moll übersah und selbst den Abschluss versuchte. Dieser konnte noch in höchster Not geblockt werden. Das hätte das 1:0 sein müssen. So übernahm mit zunehmender Spieldauer der Gastgeber das Spielgeschehen. Immer wieder wurde durch ein sehr gutes Kombinationsspiel die Abwehr der Gäste schwindlig gespielt und nur durch ein (wieder mal) sehr gut aufgelegten Keeper Letzner ein Rückstand verhindert werden. Gerade der flinke Spieler Onigbogi von Siemensstadt konnte immer wieder seine Schnelligkeit ausspielen und „problemlos“ zum Abschluss kommen. Wie in der 24min als er sich locker gegen seinen Gegenspieler Kletzer durchsetze und mustergültig den mitgelaufenen Kuo bediente, der nur noch einschieben brauchte. Zu diesem Zeitpunkt eine völlig verdiente Führung, die jedoch nur zwei Minuten später durch ein Eigentor egalisiert wurde. Bei einer guten Hereingabe von K.Klose verschätzten sich Torwart Kaya und Abwehrspieler Pfeiffer komplett, wobei letzterer den Ball unglücklich an den Kopf bekam und dieser im Tor landete. Siemenstadt ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und spielte weiter munter nach vorne. Die erneute Führung in der 29min konnte Onigbogi mit einer schönen Einzelleistung erzielen. Auch hier sah die Abwehr von Hellersdorf nicht gut aus. In den nächsten Minuten rollte Angriff über Angriff auf das Tor von Hellersdorf zu, wobei im Abschluss entweder die Präzision fehlte oder Siemensstadt in Letzner ihren Meister fand. So ging es mit „nur“ einem Tor Rückstand für Hellersdorf in die Pause.
Das Co-Trainer Hoffmann nicht zufrieden mit der Leistung seiner Spieler war, hörte man wahrscheinlich deutlich noch 1-2 Straßen weiter. Mit einer beherzten Ansprache versuchte er seine Spieler zu motivieren, um endlich die eigenen Stärken auszuspielen und das Spiel nicht leichtfertig herzuschenken. Hierzu folgte ein 3-fach-Wechsel (rein: Lutz, Brosiuis, Kowalewski) und die Umstellung auf ein 3-4-3-System was sich schlussendlich als richtig rausstellen sollte.
Man sah sofort, dass nun Hellersdorf die Vorgaben des Trainers direkt umsetzen wollte. Sofort nach Wiederanpfiff wurde Stürmer Lutz auf der linken Außenbahn von K.Klose gut angespielt, dessen Hereingabe von Craciun mit einem Flachschuss verwertet – das Tor im letzten Moment jedoch durch eine Glanzparade von Keeper Kaya vereitelt wurde.
So musste eine Standardsituation für den verdienten Ausgleich herhalten. In der 52min köpfte Craciun eine Ecke von K.Klose freistehend ins Tor. Nun war das Spiel komplett ausgeglichen. Beide Teams spielten Offensiv weiter und Chancen gab es nun auf beiden Seiten.
Ein unter der schlecht stehenden Mauer geschossener Freistoß von Ramovic konnte die erneute Führung in der 56min von Siemensstadt erzielen.
Trotzdem steckte Hellersdorf nicht auf und hatte etliche Chancen zum erneuten Ausgleich (Craciun, Lutz, fast 2tes Eigentor etc.). Es dauerte jedoch bis zur 83min als der heute sehr gut agierende Winter wieder freistehend durch eine Ecke von K.Klose unbedrängt zum Torabschluss kommen konnte. Nun begann die hektische Schlussphase.
Nach einer einstudierten Eckenvariante von Siemenstadt konnte Onigbogi in der 86min sein zweites Tor zum zwischenzeitliche 4:3 erzielen. Hier kam leider der heute gut spielende Jost einen Schritt zu spät. Noch in der Jubelphase der Gastgeber sah Lutz, dass der Keeper von Siemensstadt noch viel zu weit vor seinem Tor stand. Nach kurzem Dialog mit Moll sollte der direkt Torschuss versucht werden. Was sonst in 99 von 100 Versuchen nicht gelingt, war heute von Erfolg gekrönt. Moll traf den Ball perfekt und sein Schuss segelte unhaltbar ins Tor. Was für ein Schlusspunkt in einer sehr unterhaltsamen Partie.

Unterm Strich geht dieses Unentschieden völlig in Ordnung. Durch die deutliche Leistungssteigerung von Hellersdorf in der zweiten Hälfte, wurde verdient ein Punkt mitgenommen. Trotzdem sah Trainer Hoffmann einige Defizite seiner Mannschaft, die in den nächsten Trainingstagen (nach dem Lockdown) aufgearbeitet werden müssen.

Das nach dem Spiel der Trainer von Siemenstatdt den obligatorischen Handschlag verweigerte und die beiden „verlorenen“ Punkte einzig an dem Mitwirken der Erste-Herrenspieler von Hellersdorf festmachte, bleibt nur eine kleine Randnotiz. Beide Mannschaften hingegen konnten sich nach dem Spiel in die Augen schauen und respektvoll miteinander umgehen.

Wie es nach dem Lockdown im Dezember weitergeht, ist heute leider noch nicht abzusehen.

Beste Spieler RWH: Letzner, Jost, Winter, K.Klose

geschrieben von M.Lutz



Aufrufe: 03.11.2020, 12:21 Uhr
Matthias LutzAutor