2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche

"Leben von der Hand in den Mund"

Nohe muss ständig mehrere personelle Ausfälle auffangen +++ Klassenerhalt das große Ziel

Im FuPa Baden Interview der Woche spricht Thomas Nohe, Trainer des Verbandsligisten TSV Höpfingen, über die große Verletztenmisere, die Hoffnung auf eine Aufholjagd und warum seine Mannschaft am Samstag gegen den VfR Mannheim nichts zu verlieren hat.

Nach zehn Spielen steht Ihr bei fünf Punkten. Warum läuft es noch nicht bei Euch nach der starken letzten Saison?

Thomas Nohe: Das ist eigentlich relativ leicht erklärt. Auf Grund von Verletzungen mussten wir von Rundenbeginn an in jedem Spiel mindestens sechs Stammspieler ersetzen. Hinzu kamen immer wieder kurzfristige Ausfälle wegen kleineren Verletzungen oder Erkrankungen, aus privaten oder beruflichen Gründen, so dass wir in mehreren Spielen auf bis zu acht Feldspieler verzichten mussten. Nach fünf Spieltagen mussten wir schon 20 verschiedene Feldspieler einsetzen, nur drei Feldspieler standen uns in allen Partien zur Verfügung. Aufgrund dieser Verletztenmisere, die ich so selbst noch nie erlebt habe, kamen schon fünf Spieler aus dem Kader der zweiten Mannschaft, die in der Kreisliga Buchen zu Hause ist, zu ihrem Verbandsligadebut. Solche Ausfälle kann man in einzelnen Spielen, aber nicht über Monate hinweg kompensieren.

In Lauda habt Ihr am Samstag knapp mit 1:2 verloren. Hoch verliert Ihr in der Regel nicht, was muss besser werden, damit Ihr die engen Partien wieder für Euch entscheidet?

Nohe: Auf Grund der vielen verletzungsbedingten Ausfälle leben wir derzeit von der „Hand in den Mund“, Spieler müssen momentan auf ungewohnten Positionen spielen, da kann man niemanden einen Vorwurf machen. Trotzdem gab es einige enge Spiele und wir hätten sicherlich auch schon den einen oder anderen Punkt mehr haben können, so wie auch beim Spiel in Lauda.

Vermutlich sechs Klubs werden die Abstiegsränge unter sich ausmachen. Sehen Sie das ähnlich und wie viele Punkte braucht man, um die Klasse zu halten?

Nohe: Die Verbandsliga erscheint in diesem Jahr, bis auf sehr wenige Ausnahmen, sehr ausgeglichen. Daher kann man momentan noch keine Prognose abgeben. Um die Klasse ganz sicher halten zu können, braucht man bestimmt 35 Punkte.

"Bei uns kennen die Zuschauer die Spieler noch persönlich"

Jahr für Jahr bleibt bei Euch beinahe der komplette Kader zusammen. Daher wäre es vermutlich auch kein Beinbruch, wenn Ihr am Ende der Runde unter dem Strich stehen solltet?

Nohe: Der TSV Höpfingen ist und war schon immer ein bodenständiger Verein mit drei aktiven Mannschaften. Unser mannschaftsübergreifender “Null-Euro-Spieler-Etat“ ändert sich durch eine Spielklasse nicht und somit gibt es bei uns auch kein „Kommen und Gehen“, wie dies bei anderen Verbandsligisten üblich ist. Bei uns kennen die vielen treuen Zuschauer die Spieler noch persönlich. Aber so weit ist es noch lange nicht. Wenn wir im Jahr 2016 von weiteren Verletzungen verschont bleiben, traue ich der Mannschaft schon noch zu, eine Aufholjagd zu starten.

Am Samstag empfangt Ihr den VfR Mannheim, der bislang deutlich hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Ist das die Chance für Euch auf einen Heimsieg?

Nohe: Der VfR Mannheim ist natürlich haushoher Favorit und man darf ihn sicherlich nicht an einzelnen Ergebnissen messen. Wir werden natürlich versuchen mit unseren eingeschränkten personellen Möglichkeiten dagegen zu halten. Wir haben daher nichts zu verlieren.

Wie sieht die personelle Lage bei Euch aus?

Nohe: Ali Dörfler wird aufgrund seines Kreuzbandrisses im ersten Rundenspiel die gesamte Runde nicht mehr zur Verfügung stehen. Er fehlt daher genauso wie Simon Balles (Kreuzbandriss im Mai 2015) und Sven Burkhardt (Syndesmosebandriss und Knöchelfraktur im Pokal), mit denen hoffentlich Anfang 2016 wieder zu rechnen ist. Beim Spiel in Lauda wurde nun Martin Bujak am Knie verletzt, auch hier müssen wir mit einem langen Ausfall rechnen (Patellasehnenriss im Knie). Julian Hauk und Christoph Hornbach beginnen nach langen Verletzungspausen derzeit wieder mit dem Training. Christian Kaiser kam letzte Woche nach einem beruflich bedingten mehrwöchigen Auslandsaufenthalt wieder zurück. Daraus ist relativ leicht abzulesen, dass die personellen Möglichkeiten derzeit doch recht eingeschränkt sind.

Aufrufe: 020.10.2015, 17:40 Uhr
red.Autor