Herr Latincic, willkommen zurück in Trainergeschäft. Wie fühlen Sie sich, wenn es nun wieder auf den Platz zurück geht?
Ich bin richtig heiß. Ich habe ein ganzes Jahr auf diesen Moment gebrannt. Ohne Fußball, das war eine harte Zeit für mich. Jeder der mich kennt weiß, dass ich Fußball liebe und lebe.
Nun übernehmen Sie die Mannschaft von den Freunden Afghanistan. Wie kam das Engagement zustande?
Die Verantwortlichen haben mich nach meiner Zeit bei er Croatia und dem FC livingroom Mainz schon insgesamt dreimal kontaktiert. Wir kennen uns also schon eine Zeit lang, aber nicht nur vom Fußball, sondern auch aus dem Privatleben. Es waren immer sehr gute Gespräche, aber jetzt hat alles zusammen gepasst, so dass wir uns alle auf die Zusammenarbeit freuen.
Kritiker mögen sagen, jetzt übernimmt der Latincic schon wieder einen Klub, bei dem in der Vergangenheit nicht immer alles gut lief. Hat die Vergangenheit für Sie keine Rolle gespielt?
Absolut nicht. Gerade aufgrund der Vergangenheit ist die Aufgabe noch reizvoller. Wer mich kennt, der weiß, dass ich sehr auf Disziplin stehe. Das steht bei mir ganz oben! Die Vereinsführung und ich sind uns einig, dass in erster Linie die Fairnesstabelle ist im ersten Jahr für uns wichtig ist. Wir sind überzeugt über diesen Weg mittelfristig den gewünschten Erfolg zu haben. Was war, ist Vergangenheit. Viel wichtiger ist, was heute ist und was kommen wird. Und da sind wir sehr positiv gestimmt.
Können Sie schon etwas über den kommenden Kader sagen?
Wir haben sehr viele und sehr gute Gespräche geführt. Mit David Lehmpfuhl (TSG Hechtsheim) und seinem Bruder Jerome Lehmpfuhl (Sportfreunde Bischofsheim) haben wir etwas für die Offensive getan. Des Weiteren haben wir mit Hüseyin Tanriverdi (1817 II) auch einen Torwart von dem Projekt begeistern können. Mit Max Bonn kommt ein junger, starker Verteidiger, der die Jugendschule der TSG Bretzenheimer durchlaufen hat. Mit einigen weiteren Spielern sind wir noch in Gesprächen, bei denen wir hoffen in kürze Vollzug vermelden zu können. Wir wollen den Kader auch in die Breite verstärken und sind guter Dinge, dass uns das auch gelingen wird.
Welche Ziele haben Sie sich mit ihrer neuen Mannschaft gesteckt?
Zu allererst wie schon gesagt, wollen wir einen einstelligen Platz in der Fairplay-Wertung holen. Was sportlich drin sein wird, dass wird man sehen. Es wird auch von der Ligazusammensetzung abhängen. Mittelfristig ist das Ziel des Vereins vorne mitzuspielen und um den Aufstieg mitzureden. Aber das wird noch einiges an Arbeit werden. Diese scheue ich aber nicht und denke, dass ich wirklich klasse Jungs habe, die sowohl menschlich als auch sportlich hervorragend zusammen passen und gierig nach Erfolg sind.
Wann starten Sie in die Vorbereitung?
Wir beginnen gleich in der nächsten Woche. Wir haben bewusst eine zehnwöchige Vorbereitung angelegt, da durch die Urlaubszeit immer wieder Spieler fehlen werden. Wir wollen früh die Grundlagen für eine erfolgreiche Spielzeit legen. Eines kann ich versprechen, die Spieler werden richtig schwitzen. Da bei mir eigentlich immer der Ball mit im Spiel ist, werden die Jungs am Ende selbst den Ball hassen und sich auf die Übungen ohne Ball freuen (lacht).