2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Kunstschuss besiegelt VfB-Niederlage

Bezirksliga kompakt

Mit einem Tor des Monats von Robert Kucybala sicherte sich der BV Gräfrath in der Nachspielzeit einen 2:1-Sieg im Stadtderby der Fußball-Bezirksliga. Dagegen verlor die SG Vatanspor überraschend beim Schlusslicht Sparta Bilk mit 0:2.

Im Stadtderby der Fußball-Bezirksliga zwischen dem VfB Solingen und dem BV Gräfrath lief bereits die Nachspielzeit. Es schien so, als wären beide Mannschaften beim Stand von 1:1 eher auf Sicherung des Ergebnisses als noch auf einen Siegtreffer aus. Doch dann folgte der große Auftritt von Robert Kucaybala, den Gräfraths Trainer Horst Schulten in der 65. Minute für Stefan Dozan gebracht hatte.

Nach einer Flanke kam der Offensivspieler am Strafraum an den Ball. Aus dem Stand und mit dem linken Außenrist zog Kucybala ab. Der Ball landete unhaltbar für VfB-Keeper Florian Kölmel im rechten unteren Toreck. Unmittelbar nach dem Treffer pfiff der Unparteiische die Begegnung ab, die – angesichts der Überlegenheit des VfB Solingen in der zweiten Halbzeit – mit Kucybalas Treffer auf den Kopf gestellt worden war.

Entsprechend unterschiedlich waren die Gemütslagen bei Spielern und Trainern. "Wenn man so einen Gegner nicht schlagen kann, spielt man ab sofort gegen den Abstieg", ärgerte sich VfB-Coach Uwe Rütjes über die vielen, in der zweiten Halbzeit ausgelassenen Großchancen. Eray Bastas (47./66.), Daniel Redmer (62./75.), Christian Poweleit (77.), Matteo Agrusa (80.) – sie alle hätten mit ihren Hundertprozentigen den Gräfrathern den K.-o.-Stoß versetzen können. Allerdings hatte BV-Keeper Onur Yilmaz auch einen Sahnetag erwischt. Gleich mehrere "Unhaltbare" parierte der Torhüter.

"Nach starken 30 Minuten ist unerklärlicherweise der Faden gerissen. Insgesamt war es von uns aber ein ordentliches Spiel, dem Robert Kucybala das Sahnehäubchen draufgesetzt hat", freute sich BV-Coach Horst Schulten.

Während der VfB in den zweiten 45 Minuten der Chef auf eigener Anlage war, hatten die Gäste die erste Halbzeit am Bavert bestimmt. Trotz spielerischer Überlegenheit der Gräfrather erzielte aber der VfB das erste Tor. Nach einem Hackentrick von Ennio Orsillo (11.) im Strafraum war Pascal Gollin der Ball an die Hand gesprungen. Der Unparteiische zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt. Bastas nahm das Geschenk an und verwandelte sicher.

Vielleicht plagte den Schiedsrichter anschließend ein schlechtes Gewissen, denn als Sandro Avanzato nach einem harmlosen Gerangel mit Timo Heiber zu Fall kam, pfiff der Unparteiische auch für Gräfrath Elfmeter (17.). So etwas nennt man Konzessionsentscheidung. Fabian Schulten trat an. Obwohl Kölmel mit dem Bein an den Ball kam, sprang er zum Ausgleich ins Tornetz. Glück hatte der VfB anschließend, dass Dozan nach einem schönen Konter nur den Querbalken traf (22.).

Rütjes reagierte zur Pause auf die schwache Vorstellung seiner Elf und verstärkte mit Daniel Redmer die Offensive. Der Angreifer war dann auch maßgeblich daran beteiligt, dass der VfB fortan die Begegnung klar bestimmte. Den vielen Chancen der Baverter standen in den zweiten 45 Minuten nur zwei für Gräfrath gegenüber – beide vergab Avanzato (70./81.).

Blamiert hat sich die SG Vatanspor beim Bezirksliga-Letzten, der bis gestern punktlosen DJK Sparta Bilk. Mit 0:2 verlor die Elf von Sahin Sezer eine Partie, die die Solinger über 90 Minuten bestimmt hatten. "Aber beim Abschluss haben wir uns so blöd angestellt, dass eine Niederlage stand", erklärte Sezer. "Bis auf Fatih Sezer hat mich die Mannschaft komplett enttäuscht."

Sezer hatte seine Spieler gewarnt, Bilk zu unterschätzen. "Aber für die meisten war die Partie entschieden, entsprechend unkonzentriert haben wir unsere Chancen vergeben", erzählt der Trainer. Mehmet Sezer, Fatih Akgün, Mustafa Sismann, Stefano Sinicropi und Hasan Yilmaz, alle haben laut Sahin Sezer gegen extrem defensiv ausgerichtete Gastgeber hundertprozentige Möglichkeiten auf dem Fuß gehabt.

Zwar schafften es die Solinger nicht, den Ball ins gegnerische Tor zu bekommen. Dafür haben sie die Bilker mit zwei Gastgeschenken zu den ersten drei Punkten verholfen. "Beim 0:1 hat die gesamte Defensive gepennt, der zweite Treffer resultierte aus einem unnötigen Freistoß", erzählte der SG-Trainer.

Aufrufe: 014.10.2013, 08:00 Uhr
Rheinische Post / Michael TeschAutor