2024-05-02T16:12:49.858Z

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Herzstück der Anlage: Bagger arbeiten gerade an dem Be- und Entwässerungssystem des neuen Kunstrasenplatzes in Ohlstadt. Die Drainage ist bereits deutlich zu erkennen.
Herzstück der Anlage: Bagger arbeiten gerade an dem Be- und Entwässerungssystem des neuen Kunstrasenplatzes in Ohlstadt. Die Drainage ist bereits deutlich zu erkennen. – Foto: Josef Hornsteiner

Kunstrasenplatz beim SV Ohlstadt soll im August fertig sein

Spatenstich erfolgt

Kürzlich war Spatenstich für den neuen Kunstrasenplatz des SV Ohlstadts. Die Sportanlage soll nach der Fertigstellung im August das Nonplusultra sein. Doch der Weg bis zur finanziellen Machbarkeit war lang.

Ohlstadt – Der Fußballplatz am Boschet ist nicht unbedingt für seine sonnige Lage bekannt. Im Gegenteil. Schnee, Nässe, Kälte: All das macht den Fußballern des Sportvereins Ohlstadt gewaltig zu schaffen. Nicht selten mussten die Kicker witterungsbedingt an die Sportstätten nach Murnau oder Oberau ausweichen, um im Frühjahr oder Spätherbst trainieren zu können.

Schon lange träumen der SV-Vorsitzende Martin Gratz und seine Fußballabteilung deshalb von einem Kunstrasenplatz. Nun ist aus dem Traum Wirklichkeit geworden: Vor Kurzem war Spatenstich, im August sollen die Spieler den Rasen einweihen dürfen. Der letzte Mosaikstein hin zu einer gänzlich perfekten Sportanlage.

Wir sind kurz vor dem Nonplusultra

Florian Müller, Leiter der Fußballabteilung des SV Ohlstadt

Mosaiksteinchen hat es schon viele gegeben. Gratz steht vor einem. Das Vereinsheim, weiß-blauer Anstrich, eingeweiht im Jahr 2014. Auch der bestehende Fußballplatz, auf dem die Jugendlichen und Erwachsenen kicken, ist noch nicht alt, genauso wie die Fläche der Stockschützen und ihr Vereinsheim. Nun wird das Gebiet um den Kunstrasenplatz ergänzt. „Wir sind kurz vorm Nonplusultra“, sagt Florian Müller, Leiter der Fußballabteilung stolz.

Neuer Kunstrasenplatz kostet 420 000 Euro - doch es gibt massig Förderungen

Er misst 45 auf 58 Meter, ist also für Spiele bis zur D-Jugend, für Kleinfeldturniere und für das Training perfekt. Er entsteht dort, wo früher ein Sandplatz zum Bolzen einlud, oberhalb des großen Fußballplatzes. 420 000 Euro kostet er. Geld, dass der SV Ohlstadt als Verein selbst natürlich nicht alleine aufbringt. Das war auch die große Sorge im Jahr 2019, als Gratz zum ersten Mal das Thema auf den Tisch brachte. „Wie sollen wir uns das leisten“, war die Frage im Ausschuss, als das erste Angebot für einen Kunstrasenplatz für 270 000 Euro vorlag. Das Thema war fast schon wieder vergessen, als am 11. Juni 2019 eine Nachricht der Regierung den Sportverein vor Glück strahlen ließ: Ein staatliches Förderprogramm bezuschusst die Errichtung und die Sanierung von Sportanlagen der Vereine. Die weniger finanzstarke Gemeinde Ohlstadt entsprach den Sportförderrichtlinien sogar so dermaßen, dass sich der SV nun über 55 Prozent Zuschuss und 20 Prozent Darlehen freuen darf. „Dann waren wir nicht mehr zu bremsen“, sagt Gratz lachend. Es kam sogar noch besser: Nach einem Antrag an die Kommune im Januar und einem weiteren Antrag an den Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) im Juni 2020 konnten der Verein sogar noch weitere Finanzspritzen einholen. So spendiert die Gemeinde mindestens 80 000 Euro und übernimmt die Zwischenfinanzierung der Ehrenamtlichen, wie der Gemeinderat in den diesjährigen Haushaltsplanungen absegnete.

Vorbild für Ohlstadt ist Penzberg

Also machte sich der SV Ohlstadt auf die Suche nach dem geeigneten Platz. Coronabedingt rief er einen Kunstrasen-Ausschuss ein, bestehend aus Gratz selbst, seinem Vize Anton Fischer Junior, Florian Müller und dem ehemaligen Vorstandsmitglied Manfred Lanz. Zwei Vorbilder standen im Raum: die neuen Kunstrasenplätze in Grainau (mit Sand verfüllt) und Penzberg (unverfüllt). Einstimmig entschied sich der Ausschuss für Letzteren.

Die Ausschreibungen mussten dann öffentlich und bundesweit erfolgen, um die Förderung zu halten. Den Zuschlag erhielt die Firma Tiefbau Schulz, die Planung übernimmt das Ingenieurbüro G. Kuba. Den Kunstrasen liefert die Schweizer Firma XL Turf. Naturschutz-Bedenken gibt es soweit keine mehr. Denn die Förderungen fließen nur, wenn der Rasen – wie jetzt unverfüllt in Ohlstadt geplant – kein schädliches Granulat aufweist.

Die Förderungen sind auch bitternötig, denn schließlich ist seit 2019 einiges an Zeit verstrichen und die Baukosten für den Platz liegen mittlerweile bei 420 000 Euro. Eine Bewässerungsanlage ist nötig. Auch das Flutlicht muss erneuert werden. Die alten Quecksilberlampen verschwinden und werden mit modernen LED-Lichtern bestückt. Letztlich muss der SV Ohlstadt nur 10 Prozent der Kosten, also etwa 42 000 Euro, selbst berappen.

Aufrufe: 027.5.2021, 10:19 Uhr
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