2025-12-03T05:51:34.672Z

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Sie kämpfen schon seit längerem um bessere Fußballplätze: Concordia-Vorsitzender Dirk „Bode“ Springmann (r.) mit Geschäftsführer Marc Freialdenhoven. Das Bild entstand im April.
Sie kämpfen schon seit längerem um bessere Fußballplätze: Concordia-Vorsitzender Dirk „Bode“ Springmann (r.) mit Geschäftsführer Marc Freialdenhoven. Das Bild entstand im April. – Foto: Karl Stüber

Kunstrasenplatz auf 2020 vertagt

Baesweiler Sportausschuss befasst sich mit Antrag von Concordia Oidtweiler, Spielbedingungen zu verbessern.

Viel Zündstoff steckt im Thema moderne Sportstätten, auch in Baesweiler. Es geht um den Bau von Kunstrasenplätzen, aber auch um Kooperationen von Fußball spielenden Vereinen. Es geht um die Wahrung stolzer Traditionen ebenso wie um die Erwartungen von Eltern, die ihrem Nachwuchs natürlich nur das Beste unter den Schuhen wünschen. Und es geht um das Überleben von Vereinen. Dies wurde jetzt erneut bei der Diskussion um die Erneuerung der beiden Spielflächen Bahnhofstraße und dem angeregten Neubau eines Kunstrasenplatzes im Sportpark Parkstraße im Ausschuss für Kultur, Partnerschaft, Sport und Vereinsförderung deutlich.

Unhaltbare Zustände

Concordia-Vorsitzender Dirk „Bode“ Springmann und sein Vorstand kämpfen schon länger um die Erneuerung von Rasen- und Aschenplatz an der Bahnhofstraße. Zuletzt war dieses Thema in aller Munde, als sich im April der Verein in seiner Not an die Lokalredaktion wandte, um auf unhaltbare Zustände aufmerksam zu machen. Der schlechte Zustand des Rasenplatzes hatte dazu geführt, dass Schiedsrichter Pflichtspiele dort nicht anpfeifen wollten und die Partien auf dem Aschenplatz austragen ließen. Zudem war der Parkplatz voller Löcher, die Beleuchtung defekt, Sträucher nicht geschnitten und anderes mehr. Nach Bekanntwerden dieser Mängel rückte der zuständige städtische Bauhof schnell an, um Schädenzu beseitigen, wie Springmann seinerzeit lobte.

Grundproblem bleibt

Allerdings bleibt das Grundproblem. Springmann: „Bei Regen verwandelt sich unser Aschenplatz in einen Ententeich und bei anhaltender Trockenheit in eine Staubwüste. Damit ist er für Spielbetrieb und Training nicht benutzbar, insbesondere für die Jugendmannschaften gar gesundheitsgefährdend.“ Und weiter: „Der Rasenplatz ist meist schon bei nur feuchter Witterung gesperrt, da anscheinend die Abführung von Regenwasser nicht funktioniert.“ Dabei, so der Vorsitzende, ist Concordia Oidtweiler der „aktuell höchstklassige Verein im Stadtgebiet mit der größten Anzahl aktiver Sportler“. Allein die Jugendabteilung zähle rund 200 Mitglieder. „Die Sportanlage in Oidtweiler ist die wohl älteste und schlechteste im gesamten Stadtgebiet Baesweiler.“ Eine komplette Erneuerung des Rasenplatzes halte der Verein für dringend erforderlich, der Aschenplatz müsse überarbeitet werden. „Eine Änderung von Rasenspielfläche in Kunstrasenspielfläche sollte hier zwingend auch in Betracht gezogen werden, damit eine effektivere Wetterunabhängigkeit bei Spielbetrieb und Training gegeben ist“, argumentiert Springmann und hofft auf einen Vorschlag der Stadtverwaltung, um „ein zufriedenstellendes Ergebnis zur Verbesserung der Spielflächensituation“ zu erzielen.

Bürgermeister Dr. Willi Linkens (CDU) griff diese Bitte auf und sagte: „Wir tun sehr viel für Sportvereine und haben zum Beispiel in Oidtweiler die Initiative zum Ausbau der ehemaligen Turnhalle zum Bürgertreff unterstützt. Wir sind uns bewusst, dass wir noch einiges abarbeiten müssen.“ Der Rasenplatz sei vom Bauhof (wieder mal) in Ordnung gebracht worden (Besandung, Ausbesserung, Düngung). In diesen Tagen werde das vorhandene Flutlicht gegen eine energiesparende LED-Beleuchtung ausgetauscht. Je zwei Flutlichtanlagen folgten in den Jahren 2020 und 2021. Der Sanierungsaufwand für den Aschenplatz werde ermittelt.

Laut Verwaltung sind Concordia umfangreiche Trainingszeiten auf der Sportanlage Loverich angeboten worden, was mittlerweile teilweise genutzt werde. Seit diesem Jahr werde generell zusätzlich ein Mitarbeiter des Bauhofs „ausschließlich für die Pflege und Kontrolle der Sportanlagen eingesetzt“.

In Sachen Kunstrasenplatz muss, so Linkens, aber erst einmal abgewartet werden, bis rechtlich geklärt sei, wie diese anzulegen seien. Stichworte Kunststoffgranulat und „Mikroplastik“. Ergänzend hieß es seitens Verwaltung mit Verweis auf den Städte- und Gemeindebund, dass es bisher nur wenig belastbare Studien darüber gebe, wie sich Alternativen (Einsatz von Kork oder Sand) in Qualität und Kosten vergleichen lassen. Zudem müssten laut Deutschem Fußballbund Bespielbarkeit und Verletzungsgefahr bei verschiedenen Alternativfüllungen geprüft werden.

Linkens schlug vor, das Thema erneut auf die Tagesordnung zu setzen, wenn die noch offenen Fragen geklärt seien und Rechtssicherheit vorliege. Dies unterstützte CDU-Sprecher Daniel Koch. Alfred Mandelartz (SPD) hielt dagegen, dass es in anderen Kommunen im Umfeld von Baesweiler schon eine Reihe von Kunstrasenplatzprojekten gebe.

Linkens konterte, dass diese Projekte schon vor längerer Zeit, also vor der Debatte um Mikroplastik, auf den Weg gebracht worden seien. Letztlich wurde das Thema ins nächste Jahr geschoben.

Thema war auch die Anregung eines Bürgers (aus rechtlichen Gründen von der Verwaltung anonymisiert, d. Red.), „den Sportpark an der Parkstraße mit einem Rasen- und zwei Aschenplätzen effektiver zu nutzen“ und mit einem Kunstrasenplatz aufzuwerten. Besonders für den Jugendbereich biete sich eine Kooperation (Jugendförderverein) an, die finanziell unterstützungswürdig sei.

Kooperation von Vereinen?

Das Ziel sollte es sein, den Jugendlichen aus dem Stadtgebiet Baesweiler vor Ort eine Perspektive zu geben. Mit Beratung „und dem Hinhalten eines Zuckerbrotes“ (Kunstrasenplatz an der Parkstraße) seitens der Stadt könne sich der Bürger vorstellen, dass Vereine bereit wären, im Jugendbereich zu kooperieren. „Wir wollen keinen Einfluss darauf nehmen, dass Vereine sich im Jugendbereich zusammenschließen“, sagte dazu der Bürgermeister. Das sei allein deren Aufgabe.

Aufrufe: 015.11.2019, 11:30 Uhr
Karl Stüber | AZ/ANAutor