2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
– Foto: Michael Locke

Kri­tik an Auf­ga­be des Jahn-Sport­plat­zes

Die Plä­ne der Stadt, auf ei­nem Teil des Lud­wig-Jahn-Sport­plat­zes ei­nen Neu­bau für die Ge­samt­schu­le zu er­rich­ten, stößt bei Na­tur­schüt­zern und Sport­leh­rern auf Kri­tik. Auch der Stadt­sport­ver­band ist da­mit nicht ein­ver­stan­den. Kri­tik kommt auch aus St. Hu­bert.

Die Mehr­heit der Po­li­tik und die Stadt­ver­wal­tung hal­ten an dem Plan fest, für ei­nen mög­li­chen Schul­neu­bau auf dem Lud­wig-Jahn-Sport­platz im Kem­pe­ner Schul­zen­trum ei­ne Mach­bar­keits­stu­die in Auf­trag zu­ge­ben. Der Sport­aus­schuss be­stä­tig­te am Diens­tag­abend ei­ne ent­spre­chen­de Ent­schei­dung des Schul­aus­schus­ses und des Haupt-und Fi­nanz­aus­schus­ses ge­gen die Stim­men von SPD und Grü­nen.

Kri­tik kommt in­zwi­schen auch von Sport­leh­rern der bei­den Kem­pe­ner Gym­na­si­en, die beim Weg­fall des Jahn-Plat­zes Pro­ble­me für ei­nen ge­ord­ne­ten Sport­un­ter­richt se­hen. Die Fach­schaf­ten Sport des Tho­ma­e­ums und des Lui­se-von-Dues­berg-Gym­na­si­ums wol­len nicht für den Sport­un­ter­richt auf die Sport­an­la­ge an der Ber­li­ner Al­lee aus­wei­chen müs­sen. Der Weg mit den Schü­lern sei wei­ter, kos­te zu viel Zeit. Der Sport­un­ter­richt auf dem weit­läu­fi­gen Are­al des Jahn-Plat­zes sei bes­ser zu struk­tu­rie­ren.

Teil der be­schlos­se­nen Mach­bar­keits­stu­die soll auch ei­ne Un­ter­su­chung zur An­la­ge ei­nes Kunst­ra­sen­plat­zes mit Lauf­bahn und Sprung­an­la­gen für Leicht­ath­le­ten auf dem Ge­län­de des Sport­parks Ber­li­ner Al­lee sein. Ei­ne sol­che An­la­ge müss­te nach den Vor­stel­lun­gen der Stadt zu­nächst als Er­satz für den teil­wei­se be­bau­ten Jahn-Platz ge­baut wer­den.

Wäh­rend vor al­lem der SV Tho­mas­stadt Kem­pen die An­la­ge ei­nes zwei­ten Kunst­ra­sen­plat­zes be­grüßt, regt sich nun mas­si­ver Pro­test in St. Hu­bert. Das Ken­del­dorf ist bis­lang der ein­zi­ge Orts­teil von Kem­pen, in dem es noch kei­nen Kunst­ra­sen­platz gibt. Wäh­rend es in Kem­pen und Tö­nis­berg sol­che Plät­ze gibt, war­ten die Ki­cker des TuS St. Hu­bert und des FC St. Hu­bert sehn­süch­tig auf ei­nen neu­en Kunst­ra­sen­platz. Ih­nen ist der in den ver­gan­ge­nen Jah­ren im­mer wie­der in Aus­sicht ge­stellt wor­den. Aus Po­li­tik und Ver­wal­tung hieß es stets, be­vor Kem­pen ei­nen zwei­ten Kunst­ra­sen­platz be­kommt, wird erst ei­ne sol­che An­la­ge in St. Hu­bert ge­baut.

Die Stadt plant seit Jah­ren ei­ne neue Be­zirks­sport­an­la­ge am Orts­rand von St. Hu­bert. Den Stand­ort an der Ein­mün­dung der Kem­pe­ner Land­stra­ße in die Tö­nis­ber­ger Stra­ße hat die Be­zirks­re­gie­rung mit Ver­weis auf die Re­gio­nal­pla­nung zu­nächst ab­ge­lehnt. Die Stadt ist ih­rer­seits noch ein­mal auf die Be­zirks­re­gie­rung zu­ge­gan­gen, um aus­zu­lo­ten, ob es nicht doch ei­ne Mög­lich­keit gibt, am ge­wünsch­ten Stand­ort zu bau­en. Wie der zu­stän­di­ge Bei­ge­ord­ne­te Ben­net Gie­len jetzt im Sport­aus­schuss er­klär­te, hat die Stadt bis­lang noch kei­ne Rück­mel­dung auf ih­re An­fra­ge aus Düs­sel­dorf.

Bei den Ver­eins­ver­tre­tern, aber auch bei ört­li­chen Po­li­ti­kern in St. Hu­bert, spricht man in­zwi­schen von ei­ner Ket­te von Pan­nen und Pein­lich­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit den Sport­stät­ten im Ken­del­dorf. Vi­ze-Bür­ger­meis­ter Hans-Pe­ter van der Blo­e­men (CDU) nann­te das Gan­ze am Diens­tag­abend schlicht­weg „ei­ne Ka­ta­stro­phe“. Seit 30 Jah­ren le­ben die Fuß­bal­ler mit zwei Pro­vi­so­ri­en an der Bahn­stra­ße („An Eu­len“) und an der Sten­de­ner Stra­ße. Am letz­te­ren Stand­ort ist seit et­wa zwei Jah­ren der Bau ei­nes neu­en Um­klei­de­ge­bäu­des ge­plant. Da­zu gibt es ei­nen ein­stim­mi­gen Rats­be­schluss. Nur gibt es noch kein Ge­bäu­de, ge­schwei­ge denn ei­nen Ter­min für ei­nen Bau­be­ginn. Die Pla­nung wer­de der­zeit über­ar­bei­tet, teil­te Bei­ge­ord­ne­ter Gie­len mit. Was er auch mit­teil­te: Das Um­klei­de­ge­bäu­de soll erst im kom­men­den Jahr ge­baut wer­den. Ei­ne Fer­tig­stel­lung wä­re dann erst 2022 mög­lich. Auch das er­bost die St. Hu­ber­ter Ver­ei­ne. Sie füh­len sich mit ih­ren Be­lan­gen nicht ernst ge­nom­men und er­neut im Stich ge­las­sen.

Sport­ver­band kri­ti­siert Plä­ne für Jahn-Platz

Deut­li­che Wor­te der Kri­tik äu­ßer­te auch der Vor­sit­zen­de des Stadt­sport­ver­ban­des (SSV) Kem­pen, Wi­nand Lan­ge, in der Sit­zung des Sport­aus­schus­ses an den Plä­nen für den Jahn-Sport­platz. Er lehn­te die Auf­ga­be des Plat­zes für ei­nen Schul­neu­bau ab. Ein neu­er Kunst­ra­sen­platz sei kei­ne sinn­vol­le Al­ter­na­ti­ve für die be­ste­hen­de groß­zü­gi­ge An­la­ge mit Na­tur­ra­sen. Der SSV fühlt sich oh­ne­hin in der gan­zen Dis­kus­si­on nicht mit­ge­nom­men. Die be­schlos­se­ne Mach­bar­keits­stu­die soll in­des auch die Be­lan­ge der Sport­ver­ei­ne be­rück­sich­ti­gen. Die Ver­ei­ne und der Stadt­sport­ver­band sol­len nun ein­be­zo­gen wer­den. Dar­auf legt die Po­li­tik gro­ßen Wert.

Aufrufe: 021.6.2020, 16:00 Uhr
RP / Andreas ReinersAutor