2024-04-25T14:35:39.956Z

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Alexander Kinsvater bugsiert das Leder im Fallen zum 1:0 über die Linie. Gau-Bickelheims Torhüter  Abdoullah Bilgic ist machtlos,  Alzeyer Alexander Bauer (Mitte) glücklich.
Alexander Kinsvater bugsiert das Leder im Fallen zum 1:0 über die Linie. Gau-Bickelheims Torhüter Abdoullah Bilgic ist machtlos, Alzeyer Alexander Bauer (Mitte) glücklich. – Foto: Foto: pakalski press/Axel Schmitz

Kreispokal: Kinsvater leitet RWO-Sieg ein

Alzeyer erreichen durch 4:1-Erfolg über die TSG Gau-Bickelheim das Pokalfinale

Gau-Bickelheim. Der kleine Junge buhlte um die Aufmerksamkeit von Papa Fatih Sarigan. Meist hatte er Erfolg, weil dem wenige Meter entfernt laufenden Fußballspiel jegliche Dramatik fehlte. Frühzeitig war klar, dass RWO Alzey II dieses Kreispokal-Halbfinale gewinnen würde. Die gastgebende TSG Gau-Bickelheim hatte beim 1:4 (0:3) nur wenige hochkarätige Abschlussmöglichkeiten.

Mit Sicherheit lag das auch daran, dass Fatih Sarigan sowie Gau-Bickelheims Torjäger vom Dienst, Ümit Konyar, zum Zuschauen verdammt waren. Sie haben zwischenzeitlich den Verein verlassen, spielen ab der nächsten Saison für die SG Gensingen/Grolsheim. Einher damit geht, dass sie in diesen finalen Pokalspielen nicht mehr für den A-Klassisten vom Wissberg spielberechtigt waren. Obwohl ebendiese Pokalspiele noch die der laufenden Runde sind. Das verstehe, wer will.

Sarigan akzeptierte, wenngleich er auch bemerkte: „Ein Pokalfinale wäre ja schon ein schöner Abschluss für meine Zeit in Gau-Bickelheim gewesen.“ Zehn Jahre verbrachte der willensstarke, ehemalige Oberliga-Fußballer bei der TSG als Spielertrainer und Leader, feierte mit ihr insbesondere im Futsal außergewöhnliche Erfolge.

Immer dabei war Ümit Konyar, der mehrfach gekrönte Torschützenkönig der A-Klasse. In der nächsten Saison wird er diesen Titel nicht erobern. Er ahnt aber bereits, wer sein Nachfolger sein wird: „Alexander Kinsvater. Der ist ja jetzt schon auf Betriebstemperatur“, meinte Konyar und deutete rüber aufs Spielfeld. Dort hatte RWO Alzeys Mittelstürmer gerade das 1:0 markiert. Abdelkader Meslem sowie nochmals Kinsvater und schließlich Marcel Beckmann erhöhten zum 4:0, ehe Yasin Delibasi wenigstens der Ehrentreffer glückte.

Ja, Alexander Kinsvater stürmte wieder für die Alzeyer. Er, zur neuen Saison vom Gastspiel beim VfL Gundersheim zu seinem Heimatverein zurückgekehrt, durfte kurioserweise an der Pokalserie der Spielzeit 20/21 mitwirken. Marcel Beckmann, der Spielertrainer von RWO, räumte ein, ob dessen auch überrascht gewesen zu sein. Aber in der Vorwoche, als die letzten Viertelfinals gespielt wurden, hatten einige Klubs ihre Zugänge bereits eingesetzt. Was denen recht war, war RWO Alzey II billig.

Neben Fatih Sarigan, seinem kleinen Sohn und Ümit Konyar verfolgten rund 100 weitere Zuschauer das erste Pflichtspiel im Alzeyer Land nach der langen Corona-Pause. Sie genossen es, auch wenn die Partie über weite Strecken den Charakter eines Freundschaftsspiels hatte.

Darauf hatten sich beide Klubs auch unausgesprochen verständigt. Sie deuteten die Begegnung als „Testspiel“, wie Marcel Beckmann und Sarigan-Trainernachfolger Heinz Janssen unabhängig voneinander sagten. Nach der langen Pause lag das Hauptaugenmerk der Coaches auf der Gesundheit der Spieler, nicht auf dem Weiterkommen. Janssen, dem gar kein gelernter Torhüter zur Verfügung stand, äußerte gar sein Unverständnis darüber, warum der Kreis Alzey-Worms seine Pokalserie nicht abgebrochen hat.

TSG Gau-Bickelheim: A. Bilgic, Friedel, Kanyi (70. Delibasi), Vetter (60. Becker), Mayer, C. Faßbinder (70. Autenheimer), Yayla (80. Wosnig), L. Faßbinder, Haßlinger, Kalkonoglu.

RWO Alzey II: Kristl, Stranc (46. Uebel), Schell, Assaker, Ruf (69. Müller), Bauer (46. Hoxha), Bumb, Meslem, Meitzler, Beckmann, Kinsvater.



Aufrufe: 08.7.2021, 08:00 Uhr
Claus RosenbergAutor