2024-04-24T13:20:38.835Z

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„Wir wollen aufsteigen“:  Müssen Tizian Wagner (Mitte) und der TuS Lörrach-Stetten auf dem Weg in die Bezirksliga den Vizemeister FC Hauingen (Halil Nazli, nun FC Steinen-Höllstein) weggrätschen?   | Foto: Markus Schächtele
„Wir wollen aufsteigen“: Müssen Tizian Wagner (Mitte) und der TuS Lörrach-Stetten auf dem Weg in die Bezirksliga den Vizemeister FC Hauingen (Halil Nazli, nun FC Steinen-Höllstein) weggrätschen? | Foto: Markus Schächtele

Kreisliga A West: Mehr als nur ein Aufstiegstraum?

Der TuS Lörrach-Stetten und der SV Herten gehen als Topfavoriten in die neue Saison der Staffel West

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Die Vorfreude unter den 16 Teams ist greifbar: Am Wochenende startet die Kreisliga A in die neue Saison. In der West-Staffel deutet sich abermals ein spannendes Fußballjahr in einer ausgeglichenen Liga an. Für die Favoritenrolle gibt es ausreichend Bewerber – und die Liganeulinge geben ehrgeizige Ziele aus.
„Wir wollen aufsteigen und sehen uns dafür gut vorbereitet.“ Nein, Trainer Sascha Müller macht keinen Hehl daraus, welches Ziel sich der TuS Lörrach-Stetten für die neue Saison gesteckt hat. Das untermauert der Blick auf die beiden namhaftesten Transfers: Arjenit und Endrit Gashi kamen vom Vorjahresmeister FC Bosporus Weil. Die Brüder verkörpern Torgefahr und Spielwitz, Torschützenkönig Endrit traf 34 Mal, Arjenit (16 Tore) verstärkt zudem den Trainerstab des TuS. Insgesamt hat sich beim Vorjahresfünften die Qualität des Kaders erheblich erhöht.

„Wir sind absolut im Soll“, sieht Müller seine Mannschaft gut gerüstet für den Saisonauftakt gegen den Aufsteiger FV Lörrach-Brombach III. Wen der 37-jährige Coach als Hauptkonkurrenten um den anvisierten Titel sieht? Den FC Hauingen und den TuS Kleines Wiesental, in einer ausgeglichenen Liga rechnet er aber auch mit der einen oder anderen Überraschungsmannschaft.

SV Schopfheim reagiert auf Kernproblem der Vorsaison

Keine Überraschung wäre es, wenn der SV Herten ins Aufstiegsrennen eingreift. Den Anspruch, am Ende der Saison ganz oben zu stehen, hat auch der Bezirksliga-Absteiger. „Wir können unsere Abgänge gut auffangen und haben auch nach dem Abstieg eine tolle Mentalität im Kader“, sieht Trainer Thorsten Szesniak keinen Grund, warum seine Mannschaft nicht wieder direkt in die Bezirksliga zurückkehren sollte.

Auch wenn Herten den Gang in die Kreisliga A antreten musste, die Bilanz nach der Winterpause – eine der besten der Bezirksliga – hat trotzdem das Selbstvertrauen gestärkt. „Wir müssen uns jetzt vermehrt auf defensiver agierende Gegner einstellen und noch dominanter auftreten“, benennt Szesniak Teile des Umstellungsprozesses, den seine Elf bewältigen muss. Die schärfsten Konkurrenten im Titelrennen verortet Hertens Trainer in Lörrach: in Stetten und in Hauingen.

Die ambitionierten Clubs sollten aber das beste Rückrundenteam der vergangenen Saison nicht außer Acht lassen. Nach einer durchwachsenen Hinserie steckte der SV Schopfheim in großen Abstiegssorgen, arbeitete sich im Abschlussklassement aber noch bis auf Rang sieben vor. Das Kernproblem des SVS waren die Ausfälle zahlreicher Leistungsträger. Darauf hat der Verein reagiert. „Wir haben in der Breite zugelegt und wollen so auf jeden Fall verhindern, dass wir bei Ausfällen wieder in größere Sorgen geraten“, erklärt Trainer Joachim Boos, der mit seiner Mannschaft nach einer guten Vorbereitung und überzeugenden Testspielen die Top-Fünf anstrebt.

Nebst Vizemeister FC Hauingen und dem TuS Kleines Wiesental zählen auch der FC Hausen und der SV Todtnau zu den Kandidaten für den Spitzenkampf. Doch sind die Plätze bekanntlich begrenzt, und zwangsläufig gibt es in jeder Saison Teams, die ihre Hoffnungen am Ende nicht erfüllt sehen. Die berühmte „gute Rolle“ spielen wollen beispielsweise der FC Steinen-Höllstein, der FV Fahrnau, der FC Huttingen und der SV Karsau. Der FV Degerfelden und der SV Weil III hoffen in diesem Jahr wiederum auf einen entspannteren Saisonverlauf.

Doch wer steigt am Ende ab? Die Aufsteiger? Das Trio SV Nollingen, FV Haltingen und FVLB III wird allerdings als stark eingeschätzt. Und die Liganeulinge nehmen die Saison mit höheren Ambitionen in Angriff. „Wir peilen an, frühzeitig die 30 Punkte einzufahren, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben“, gibt Giovanni Di Feo als Marschroute für den SV Nollingen vor. Der Trainer der jüngsten Mannschaft der Liga ist sich aber im Klaren, dass sein Team Schwankungen unterworfen sein wird. Ein Großteil der Spieler der Grün-Weißen ist zwischen 18 und 21 Jahren alt, nicht nur deshalb beschreibt Di Feo den SVN als kleine Wundertüte.

Auch Stefano Giannetti hat mit dem FV Haltingen höhere Ziele. „Wir wollen in die Top-Sieben“, steht für den Coach nicht nur der Ligaerhalt im Vordergrund. Die Zuversicht stärkt die Vorbereitung – „eine glatte Eins“, befindet Giannetti. Erst am dritten Spieltag steht der Italiener, der beim FVH auf Ralf Eckert folgte, wieder an der Seitenlinie. Noch weilt Giannetti im Heimaturlaub, doch versprüht auch er Vorfreude auf den Auftakt: „ Ich erwarte eine sehr ausgeglichene Saison, in der Herten der Topfavorit ist.“ Es wird Zeit, dass der Ball in der Kreisliga A wieder rollt. Denn die Wahrheit liegt noch immer auf dem Platz.
Aufrufe: 09.8.2017, 23:10 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor