2024-06-17T07:46:28.129Z

Team Rückblick
Zufrieden mit der abgelaufenen Saison: die Kickers-Trainer Hakon Schneider und Sören Gläser (r.). Foto: Benjamin Feller
Zufrieden mit der abgelaufenen Saison: die Kickers-Trainer Hakon Schneider und Sören Gläser (r.). Foto: Benjamin Feller

"Kreisklasse lässt sich nicht mehr vom Mittelkreis pfeifen"

FuPa-Teamcheck: Die Trainer der Potsdamer-Kickers-Reserve, Hakon Schneider und Sören Gläser, im Interview.

Sommerzeit, Prognosenzeit: Wir nutzen die spielfreien Wochen für unseren FuPa-Teamcheck - einem Rückblick auf die vergangene und einem Ausblick auf die kommende Saison. Heute mit: Hakon Schneider und Sören Gläser, Potsdamer Kickers II.

Ihr wollt mit eurer Mannschaft auch im Teamcheck erscheinen? Dann schreibt eine E-Mail an: m.schuetz@fupa.net

Fangen wir mit dem Rückblick an: Habt Ihr eure Ziele erreicht?

Hakon Schneider: Primäres Ziel war, erstmal nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, anders als die Jahre davor, wo man immer bis zum letzten Spieltag zittern musste. Nach einem schweren Start mit viele Niederlagen, lief es dann ab der zweiten Hälfte der Hinrunde nach und nach besser, als wir so richtig in Fahrt waren, kam leider die Winterpause. Jedoch konnten wir den Schwung der Hinrunde mitnehmen und hielten dann eine ungeschlagene Serie über 12 Spieltage. Leider oft mit Unentschieden, die man mit etwas mehr Willen, Konzentration und Abgeklärtheit auch hätten gewinnen können.

Sören Gläser: Lange Zeit konnten wir noch den Anschluss auf Platz 3 halten, was dann auch das Abschlussziel und i-Tüpfelchen für uns Trainer war. Nach ein bis zwei unnötigen Niederlagen war der Anschluss dann aber gerissen. Hervorzuheben ist hier aber auf jeden Fall, dass die Mannschaft die Top-Fünf-Mannschaften jeweils einmal schlagen konnte. Am Ende sind wir zufrieden mit der Abschlusstabelle für das erste Jahr mit der Mannschaft, möchten darauf aufbauen und die nächste Saison besser abschließen. Hauptziel war der Klassenerhalt und das hat die Mannschaft zu unserer vollsten Zufriedenheit erreicht.

Gibt es einen Spieler, der herausstach?

Hakon Schneider: Alles in allem muss man den gesamten Kader loben für diese Saison. Da hat jeder einzelne Spieler seinen Beitrag geleistet und nur dadurch konnten wir einen so enormen Sprung nach vorn machen. Wir hatten viele Neuzugänge und auch viele Veränderungen, was das Spiel und die Philosophie anging. Doch die Mannschaft nahm das neue Konzept an, zeigte Tatendrang und lernte schnell für und miteinander Fußball zu spielen. So konnten auch starke Leistungen über die gesamte Saison unter anderem von Adel Melek (Topscorer mit 17 Vorlagen und 9 Toren) unseren beiden Topschützen David Berker (14 Tore, persönlicher Rekord) und Tim Schneider (12 Tore, leider im Saisonfinale verletzt) erzielt werden. Aber auch die konstant sicheren und starken Leistungen unserer Defensive um Steven Rotzoll, Hagan Schneider und Erik Tuczek waren Grundlage für die ordentliche Leistung über die Saison. Um nur einige Namen zu nennen...

Sören Gläser: Aber egal wer bei uns spielt, er hat das Vertrauen der Trainer und das wurde nicht enttäuscht. Generell hat sich die Mannschaft sehr gut entwickelt, und schnell ein Teamgefühl geschaffen, was uns nach Rückständen vieles erleichtert hat und am Ende noch den ein oder anderen Punkt gerettet hat. Spielerisch haben wir im letzten halben Jahr nochmal einen enormen Sprung gemacht, der die letzten Jahre schnell und gerne vergessen lässt. Auch die Fairness der Mannschaft (Platz 1 in der 1.KK) ist zu loben, denn das zeugt von Spielverständnis und von spielerischen Lösungen, die nicht in die Knochen des Gegners gehen oder von unnötigen Diskussionen mit Gegnern oder Schiedsrichtern. Darauf möchten wir in der kommenden Saison aufbauen und freuen uns auf die Arbeit mit dem Team.

Welche Veränderungen gab es bislang während der Sommerpause im Team?

Hakon Schneider: Viel hat sich zum Glück nicht verändert. Die Mannschaft bleibt vom Kader so gut wie unverändert, was uns Trainer freut, denn das zeigt uns, dass es allen Spaß macht, sie unsere Arbeit und Vorstellungen annehmen und wir ein wenig Konstanz bringen konnten im Vergleich zu den Vorjahren. Vielleicht kommen noch ein, zwei Jungs dazu, die Lust haben bei uns zu kicken. Da freuen wir uns über jedes neue Gesicht.

Worauf liegt der Schwerpunkt in der Vorbereitung und welche Testspiele stehen auf dem Programm?

Sören Gläser: Schwerpunkt der Vorbereitung wird auf der Defensivarbeit und im taktischen Bereich liegen, hier haben wir in der vergangenen Saison noch zu viele Anfälligkeit gezeigt, die man durch gezielte Arbeit beseitigen kann. Testspiele sind noch in Planung, bereits fest ist ein Test beim RSV Eintracht III am 29.07., gesucht wird noch ein Gegner für den 05.08.

Wie lautet die Zielsetzung für die neue Saison?

Hakon Schneider: Ziel für die neue Saison ist, unter die Top-Fünf zu kommen. Vom Potenzial der Mannschaft sollte auch ein Platz unter den ersten drei drin sein, jedoch ist das immer auch von anderen Faktoren abhängig. Erstmal ist es wichtig, gut in die Saison zu starten und dort eine Grundlage für den weiteren Verlauf zu schaffen. Wir wollen den Start nicht so verschlafen wie in der vergangenen Saison, wo noch viele Mechanismen, die wir jetzt haben, nicht entwickelt waren.

Auf was freut ihr euch in der kommenden Saison am meisten? Was wird das Highlight?

Sören Gläser: Wir freuen uns am meisten darauf, endlich wieder gegen den Ball treten zu können und wollen an die vergangenen Saison anschließen. Durch den Aufstieg der SG Bornim und der Zuteilung der beiden Aufsteiger aus Golm und Geltow in die andere Staffel (unverständlicher Weise) sind uns leider gute Derbys verloren gegangen, auf die wir uns besonders gefreut haben und so bleibt nur noch ein "kleines" Derby gegen Töplitz, auf das wir jetzt aber umso mehr hinfiebern.

Welche Veränderung wünscht Ihr euch für den Amateurfußball?

Hakon Schneider: Wir wünschen uns mehr Transparenz, was die Organisation angeht. Zum Beispiel bei der Anmeldung neuer Spieler die Einsicht in die jeweilige Vereinslaufbahn, um dem Verein zu gewährleisten, eine fehlerfreie Anmeldung durchzuführen und sich dabei nicht nur auf die Aussagen der neuen Spieler verlassen zu müssen. Denen ist oftmals gar nicht klar, dass es, wenn sie beispielsweise irgendwo während eines Austauschjahres gekickt haben, Auswirkungen auf den Spielbetrieb in der Kreisklasse in Brandenburg haben kann. Auch hier sollte durch den Verband vor einer Spielerzulassung der Verein darauf aufmerksam gemacht werden, wenn etwas fragwürdig bei der Anmeldung ist und nicht erst den Spieler zulassen, um dann nach dem ersten Einsatz zu sagen, uns ist da aber jetzt doch was aufgefallen. Nur um Geld für den Verband einzustreichen.

Sören Gläser: Man sollte mehr jüngere oder bessere Schiedsrichter auch in der Kreisklasse einsetzen. Wir hatten diese Saison mehrfach mal den Fall, das beide Mannschaften und Trainer Schiri-Entscheidungen für beide Seiten fragwürdig und nicht nachvollziehbar hielten. Das macht es für die Spieler auf dem Feld auch nicht leichter, wenn keine klare Linie gefahren wird, diese unverhältnismäßig ist oder sich während des Spiels ändert. Dazu gehört vielleicht auch, die älteren Schiedsrichter mehr fortzubilden oder aus dem Spielbetrieb zu nehmen, denn auch ein Kreisklasse-Spiel lässt sich mittlerweile nicht mehr nur aus dem Mittelkreis pfeifen. Auch hier gehört eine Grundfitness dazu, die bei mehreren Schiedsrichtern nicht mehr gegeben ist. Ich denke, durch gute Promo und ein wenig mehr Aufwand seitens des Verbandes kann man auch jüngere Menschen für das Schiedsrichtern begeistern, anstatt das nur auf die Vereine abzuschieben und sie gegebenenfalls noch dafür zu bestrafen, wenn sie nicht genug Schiedsrichter haben.

Zu Guter letzt: Wer ist euer Meisterschaftsfavorit?

Nennhausen.

Trainerprofil: Sören Gläser

Trainerprofil: Hakon Schneider

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Aufrufe: 019.7.2018, 12:01 Uhr
Marc SchützAutor