2024-06-14T14:12:32.331Z

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Immer einen Tick schneller: Der Nandlstädter Felix Betz (r.) enteilt seinem Hörgertshausener Gegenspieler Julian Radlmaier.
Immer einen Tick schneller: Der Nandlstädter Felix Betz (r.) enteilt seinem Hörgertshausener Gegenspieler Julian Radlmaier. – Foto: michalek

Kreisklasse 3: Unterbruck steckt zweimal einen Rückstand weg - Derby geht an Vatanspor

Tabellenführer gewinnt verrücktes Spiel in Marzling 4:3

Hoch her ging es beim spektakulären 4:3-Sieg der Unterbrucker in Marzling. Gammelsdorf hingegen machte einen großen Schritt im Abstiegskampf.

Freising - Die beiden Derbys des Spieltags gingen an die Favoriten TSV Nandlstadt und Vatanspor Freising.

„Ich bin heute circa fünf Jahre gealtert“, sagt der inzwischen 38-jährige FCA-Coach Alfons Deutinger nach einer verrückten Partie. In der ersten Hälfte setzten die Marzlinger Deutingers Team bereits in der gegnerischen Hälfte unter Druck und gingen durch eine von Maximilian Gaudermann (25.) verwertete Freistoßflanke in Führung. Aber auch der FCA brachte in Person von Daniel Nefzger (45.) eine schnell ausgeführte Freistoßvariante im Tor unter (45.), bevor direkt im Gegenzug Marzling konterte und einen Elfmeter herausholte, den Thomas Maeuer verwandelte (45.). Nach der Pause zwang eine Verletzung von Christian Zattler den FCA-Coach zu Umzustellungen und so das Zentrum zu stärken. Die Gäste konnten die Partie an sich reißen, so dass der erneute Ausgleich durch einen flachen Distanzschuss von Linus Hayer nur konsequent war (51.). Vier Minuten darauf folgte eine Szene aus dem Kuriositätenkabinett: Nach einem Foul von Daniel Nefzger sah dieser Gelb wegen Meckerns. Davon angestachelt, lief Nefzger dem kurzen Freistoßrückpass auf SVM-Torwart Marius Mergenthaler nach, dessen Befreiungsschlag vom grätschen Nefzger ins Tor abgefälscht wurde (55.) „Das hat uns das Genick gebrochen“, meinte SVM-Coach Thomas Zellermeyr, dessen Team im Anschluss noch einen umstrittenen Handelfmeter (Maeuer, 64.) verwandelte, bevor Johannes Burger (70.) die Partie letztlich durch einen Kopfballtreffer entschied.

Als „erwartet zerfahren“ bezeichnete Vatanspors Abteilungsleiter Tamer Bulkurcu das Freisinger Derby gegen den SC. In der 16. Minute ging sein Team durch den Toptorschützen Fatih Masat in Führung, der nach einer Hereingabe von Burat Özdemir die Kugel aus spitzem Winkel unter die Latte schoss. Schnell kamen die Gäste jedoch zurück: Nach einem Eckball bekam Vatanspor den Ball nicht aus dem eigenen Sechzehner, sodass Florian Pinkert ausgleichen konnte (47.). Später waren beide Teams auf Augenhöhe, Pinkert hätte durch einen Lupferversuch die Partie sogar drehen können. Nachdem Mehmet Cay (47.) durch einen Distanzschuss sein Team wieder in Front gebracht hatte, entwickelte sich ein offenes Spiel mit dem glücklicheren Ende für die Gastgeber.

Spiele des SV Vötting sind leicht vorherzusagen: Zuhause top, auswärts flop. Dementsprechend zeigten sich der Erste der Heim-Tabelle von seiner Schokoladenseite: „Wir hatten uns vorgenommen, wieder die letzten zwei, drei Prozent zu erreichen“, sagte Abteilungsleiter Jannis Göft-Michaelis. In Führung ging der SVV durch einen Kopfball nach Ecke von Christian Pflügler (14.). Bruder Sebastian Pflügler (43.) und Michael Düber (45.) schraubten die Halbzeitführung in die Höhe. Von Attaching kam danach nicht mehr viel, Vötting war im Verwaltungsmodus und schaffte sogar noch das 4:0 durch Sebastian Pflügler (68.), der einen zu kurz gespielten Rückpass abgefangen hatte.

160 Zuschauer kamen zum Derby und sorgten für gute Stimmung. „Wir haben das heute souverän gemacht“, kommentierte Mario Tafelmaier. Die Tore seines Teams kamen zweimal gleich zustande: Ein Einwurf durch Matthias Kockeis wurde von Alexander Feichtmeier abgelegt, nur die Torschützen unterschieden sich: Zunächst schlug Lukas Rieder (13.), dann Niklas Tafelmaier (36.) zu. „Es ärgert mich, dass wir die erste Hälfte verschlafen haben“, meint SVH-Trainer Sebastian Liegert, dessen Team dann aber besser ins Spiel kam und durch einen Lattentreffer von Michael Hobmaier und eine Eins-Gegen-Eins-Situation von David Rausch nah am Anschlusstreffer waren. Doch ein Foulelfmeter, verwandelt von Lukas Rieder (58.), brachte die Entscheidung.

Es war das erwartet umkämpfte Kellerduell. Gammelsdorf ging durch Alexander Deptalla per Brust in Führung (28.). Später waren beide Teams vor allem nach Standards gefährlich: Der SVH traf nach einem Eckball den Pfosten, nach der Pause war es für Gammelsdorf nach einem Freistoß nur das Aluminium. Mehr Glück hatten die Gäste in der 60. Minute, als Niklas Hölzl durch einen abgefälschten Fernschuss auf 2:0 erhöhte. Der TSV kam aber nochmal dran: Matthias Drexler (73.) sorgte für den Anschluss und leitete eine hektische Schlussphase ein, in der beide Teams noch zu Chancen kamen. „Wir sind sehr glücklich, ein wirklich wichtiger Sieg“, sagt FVgg-Coach Tobias Weinzierl, dessen Team am Ende der Vorrunde die Abstiegsplätze verlassen konnte.

„Am Ende waren wir nicht drei Tore schlechter, sondern drei Tore schläfriger“, bilanzierte FCN-Coach Willi Klalichman. Sein Team geriet früh durch ein Traumtor von Marcus Baffour in Rückstand, der die Kugel mit dem Außenrist in den Winkel schlenzte (8.). Die Gäste schlugen sich trotzdem wacker und glichen durch Florian Obermaier aus, der nach einem Eckstoß am langen Pfosten frei zum Kopfball kam (34.). Nach der Pause aber war der FCM dann kaltschnäuziger. Erneut Baffour (54., 73.) und Benedikt Einhauser (73.) erhöhten noch auf 4:1. (Sebastian Bergsteiner)

Aufrufe: 025.10.2021, 09:37 Uhr
Redaktion FreisingAutor