Kovacs knallharter Konkurrenzkampf: So kam es zum Kader-Aus für Wagner und Sanches

München - Ende Juli flanierten San­dro Wagner und Renato Sanches noch ganz cool an der Strandpromenade von Miami entlang, schlüpften in die Rollen der Miami-Vice-Hauptdarsteller. Am vergangenen Freitag dürfte der Gemütszustand der beiden Bayern-Profis deutlich düsterer gewesen sein. Der Grund: Niko Kovac strich Wagner und Sanches aus dem Kader fürs Stuttgart-Spiel. Kovac knallhart!

Schon in den ersten Wochen tobt beim FC Bayern der Konkurrenzkampf - und findet immer wieder prominente Opfer. Kovac erklärt: „Wir haben Weltklasse-Spieler, es ist jede Woche schwer, Spieler zu Hause zu lassen. Jede Entscheidung tut mir weh, aber ich kann nicht jeden spielen lassen.“

18 Feldspieler und drei Torhüter sind einsatzbereit

Nach den Abgängen von Sebastian Rudy (zu Schalke 04) und Juan Bernat (Paris Saint-Germain) stehen dem FCB-Coach 18 fitte Feldspieler und drei Keeper für 18 Kaderplätze zur Verfügung. Im Tor sind die Rollen klar verteilt: Sven Ulreich sitzt auf der Bank, Manuel Neuer ist die Nummer eins. Nachwuchsmann Christian Früchtl schaut in die Röhre.

Bei den Feldspielern kann es jedoch jede Woche einen anderen treffen. Kovac: „Für jeden Einzelnen tut es mir leid, aber es werden viele Spieler ihre Spiele machen. Es wird viel Rotation geben. Ich weiß, die Jungs sind enttäuscht und das ist auch okay so.“

Muss harte Entscheidungen treffen: Niko Kovac darf für jedes Spiel des FC Bayern nur 18 Spieler nominieren.

Vor allem Sanches scheint noch immer nicht bereit zu sein für die Herausforderung Bundesliga. Im Trainingslager am Tegernsee setzte den Portugiesen eine Rückenblockade außer Gefecht. Seitdem läuft er seiner ordentlichen Testspiel-Form hinterher. Und: Sanches erwischte es bisher vor jedem Pflichtspiel, ihm blieb nur ein Tribünen-Platz.

Der 21-Jährige geht damit sehr selbstkritisch um, schrieb am Freitagabend bei Instagram: „Glaube an dich selbst, denn die einzige Lösung für deine Probleme bist du.“

Kovac entscheidet zwischen Wagner und Gnabry

Bei Wagner führten laut Kovac taktische Überlegungen zum Kader-Aus. Der Kroate wollte nach der schweren Verletzung von Kingsley Coman (Syndesmosebandriss) einen Flügelspieler mit nach Stuttgart nehmen. Also durfte Serge Gnabry mit - und eben nicht Mittelstürmer Wagner.

Schon vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen (15. September) werden die Karten neu gemischt. Gerade dieser interne Konkurrenzkampf macht die Bayern schon zu Saisonbeginn so stark. Neuer meinte: „Keiner ist damit zufrieden, wenn er auf der Tribüne sitzt. Das ist auch gut so! Der Trainer spricht viel mit den Spielern, moderiert sehr gut. Es wird sicher noch einiges passieren in dieser Saison, wir brauchen jeden Spieler.“

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Jau, Bok