"Kopfstoß? - Hat es nie gegeben"

"Das ist Rufschädigung gegenüber mir und dem Verein", war Bokelohs Trainer Michael Kühnast am nächsten Tag aufgebracht. Er machte deutlich: "Wenn ich von einem Kopfstoß und einer schäbigen Situation lese, kann ich das so nicht hinnehmen." Er werde sich womöglich in den kommenden Tagen von einem Anwalt beraten lassen.

In der 75. Minute hatten sich Kühnast und Schippers ein Wortgefecht geliefert. Schiedsrichter Andreas Köbbe hatte zuvor mehrfach zugunsten der Concordia gepfiffen. "Ich habe meine Mannschaft benachteiligt gesehen und wurde dann von der Seite angeraunzt", schilderte Kühnast. Anschließend seien sich Schippers und Kühnast näher gekommen. Kühnast hob die Hände, Schippers fiel. "Ich habe Mike leicht geschubst, hatte als erstes oben. Das war ein Fehler."

"Sicherlich war Michaels Gesicht nicht mehr weit weg, aber einen Kopfstoß hat es nie gegeben", betonte auch Mike Schippers, der ansonsten keinen Wirbel um die Szene machen möchte. "Mir wird das alles zu hoch gehangen," Er wünsche sich nur eine Entschuldigung, auf die er noch warte. Verständnis könne er ebenso aufbringen: "Bokeloh ist in einer schwierigen sportlichen Situation. Da lässt man sich vielleicht eher verleiten. Ich bin nicht nachtragend."

Die Szene bereut Kühnast: "Da hatte ich mich nicht im Griff und werde mich noch entschuldigen. Mir ist der Draht aus der Mütze gerissen." Nach seinem Platzverweis konnte die Mannschaft die 3:1-Führung nicht über die Zeit bringen - spielte 3:3-Unentschieden.

Auch der SV Bokeloh war vom Vorfall nicht begeistert. "Wir haben mit Michael gesprochen, er hatte sich nicht im Griff", meinte Vorstandsmitglied Norbert Lindemann. Zu den aufkommenden Gerüchten sagte er: "Das ist in dieser Form nicht in Ordnung. Man muss vorher mit uns reden, bevor man so etwas in die Welt setzt."