Die Nulldreier übernahmen von Anfang die Spielkontrolle am Dienstagabend auf dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportplatz in Kolkwitz. Die Passmaschine der Gäste geriet allerdings an der gegnerischen Strafraumgrenze immer wieder ins Stocken. Der Landesligst schloss den zumeist dichten Abwehrriegel. Kolkwitz trat vor allem in der ersten Halbzeit sehr diszipliniert auf und ließ kaum Räume zu. So blieben klare Chancen Mangelware. Die Hausherren überraschten zudem mit einigen schnellen Gegenstößen, die durchaus für Gefahr in der Babelsberger Hintermannschaft sorgten. Nulldrei-Trainer Cem Efe schickte folgerichtig seine geschonten Stammkräfte Matthias Steinborn und Ugurtan Cepni schon nach einer halbe Stunde zum Aufwärmen.
Beide brachten nach der Pause den nötigen Offensivschwung in das Angriffsspiel der Gäste. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff schickte Bilal Cubukcu Steinborn mit einem Diagonalball. Der legte aus zehn Metern direkt quer auf Toptorjäger Andis Shala, der nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte zur verdienten Führung. In der 51. Minute hatten die Kolkwitzer fast die passende Antwort parat: Steven Richter schickte den flinken Maikel Krüger in den 16er. Der scheiterte aus spitzem Winkel aber am Babelsberger Schlussmann Kevin Otremba.
Mit schwindenen Kräften bei den Gastgebern nahm die Partie aber den erwarteten Verlauf. In der 61. Minute konnte KSV-Kapitän Benjamin Goertz Shala nur noch per Klammergriff im Strafraum stoppen. Schiedsrichter Henry Müller zeigte sofort auf den Strafstoßpunkt und Cubukcu verwandelte sicher zum 2:0. Zehn Minuten später schickte Abdulkadir Beyazit Nils Fiegen in die Gasse, und der spitzelte die Kugel aus spitzem Winkel am guten Kolkwitzer Torwart Stephan Choschzick vorbei ins lange Eck. Beyazit selbst traf schließlich in der 88. Minute zum verdienten 4:0-Endstand aus der Sicht des Regionalligisten.
Nulldrei-Coach Cem Efe war trotz des klaren Ergebnisses froh über das Erreichen der 2. Runde: "Das war eine schwierige Aufgabe für uns. Solche Partien sind immer Geduldsspiele. Mit jeder abgelaufenen Minute wird man immer ungeduldiger. Der Sieg war zwar absolut verdient. Wir tun uns im Moment aber schwer und sind nicht so leichtfüßig. Wir haben permanent englische Wochen. Vom Kopf her ist das nicht so einfach." In der nächsten Runde steht mit Schwarz-Rot Neustadt der nächste Gegner schon fest. "Wir müssen jetzt dosiert trainieren. Einen Brandenburgligisten dürfen wir auswärts auf deren Platz nicht unterschätzen. Solche Partien sind aber auch wichtig für die Spieler, die sonst nicht so viel Einsatzzeit bekommen. Sie müssen sich dort den Mut holen. Aber wir müssen vor allem den jungen Spielern noch Zeit geben", so Efe.
KSV-Trainer Sven Goertz war trotz der Niederlage auch zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: "Wir haben uns mit fairen Mitteln gewehrt und hatten dazu sogar noch die ein oder andere halbe Chance. Wir haben gut gestanden und versucht, das Tempo rauszunehmen, damit sie nicht in ihr Kombinationsspiel kommen. Das 1:0 fällt dann in der 47. Minute leider etwas zu zeitig. Das Gegentor hätte ich mir eine Viertelstunde später gewünscht. Ab da war noch viel Zeit bis zum Schlusspfiff. Mit den Einwechselspielern hat man natürlich gesehen, dass da noch eine andere Qualität auf den Platz kommt. Babelsberg hat nicht nachgelassen und es war nur eine Frage der Zeit, wann die Tore fallen. Über ein 0:4 hätte ich mich zwar vorher nicht gefreut. Aber ich bin zufrieden gegen eine Profimannschaft. Es kann nicht für jeden Aussenseiter gut ausgehen."