2024-05-14T11:23:26.213Z

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Unersetzlich: Kapitän Michael Glaser ist immer dabei und trifft oft. Foto: Mark Johnston
Unersetzlich: Kapitän Michael Glaser ist immer dabei und trifft oft. Foto: Mark Johnston

Kniffliger Umbruch: Zeckern nach Aderlass im Abstiegskampf

SpVgg hat nur einen Punkt Vorsprung vor den Relegationsrängen +++ Inkonstanz als Problem

Im nächsten Teil unserer Halbzeitbilanz in der Kreisliga Erlangen geht es um ein Sorgenkind: Die SpVgg Zeckern kämpft in einem Jahr des Umbruchs gegen den Abstieg.

Vor Saisonbeginn erlebte die SpVgg einen personellen Aderlass: Fünf Stammspieler verließen den Verein, der Ersatz kam mit Ausnahme von Florian Seeberger (DJK Kersbach) und Christian Seeberger (Wacker Trailsorf) nicht von anderen Clubs, sondern aus der eigenen Jugend. Da die stark umgebaute Mannschaft sich erst einfinden muss, galt als Ziel der Klassenerhalt: Ein Unterfangen, dessen Erreichen durchaus knifflig werden könnte.

Zurzeit rangiert die SpVgg in der Kreisliga auf Rang elf und somit einen Platz vor der Relegation (ein Punkt Abstand) und zwei vor dem direkten Abstieg (zwei Punkte Abstand). Akute Abstiegsgefahr ist damit gegeben. Aus den bisherigen 14 Spielen holte Zeckern 15 Punkte.

Der Saisonstart lief dabei vielversprechend. Nach nur einem Punkt aus den beiden Auftaktpartien legte man zwischen dem dritten und siebten Spieltag eine Serie von fünf Partien ohne Niederlage hin (vier Siege, ein Remis). Es folgten allerdings sechs Niederlagen in Folge, erst im letzten Spiel vor der Winterpause — ausgerechnet gegen Spitzenreiter Heßdorf — gelang es durch ein 2:2 zu Hause, die Misere zu unterbrechen. Bereits in der Partie zuvor bei den ebenfalls ganz oben mitspielenden Weisendorfern hatte man eine gute Leistung geboten (2:3).

Inkonstanz als Problem

Wirklich klare Schwachpunkte sind bei der Spielvereinigung nicht so einfach festzulegen. Zwar kassierten nur vier Teams mehr Gegentore als Zeckern (33), hierbei sorgen aber vor allen die hohen Niederlagen in Adelsdorf (0:6) und Herzogenaurach (2:6) für eine düstere Bilanz. Mit 22 erzielten Toren befindet sich Zeckern auf Rang zehn der „Jubel-Tabelle“.

Leistungsträger ist dabei vor allen Kapitän Michael Glaser. Der 31-Jährige kam 2012 aus Vach und stand in allen 14 Partien auf dem Feld, wobei er mit sieben Treffern auch Toptorjäger seines Teams ist. Es folgt Florian Seeberger mit fünf eigenen Toren.

Größtes Problem des Teams ist die Inkonstanz. Exemplarisch war diese am zweiten Spieltag im Derby in Großenseebach zu sehen. Auswärts dominierte man fast über die gesamte Halbzeit den Gegner und hätte höher als 1:0 führen müssen. Stattdessen kassierte man binnen sieben Minuten auf identische Art und Weise drei Gegentore und bekam in der zweiten Halbzeit kaum noch einen Fuß auf den Boden – Endstand 2:6. Auch verletzungsbedingte Ausfälle machten dem Team zu schaffen, zudem gingen vier Spiele mit nur einem Tor Differenz verloren.

Insbesondere in den Spielen gegen besser platzierte Teams tat sich die Spielvereinigung schwer. Neben dem Punktgewinn gegen Heßdorf erreichte man nur noch gegen den FC Großdechsendorf ein Unentschieden – wobei diese nur dank des besseren Torverhältnisses vor Zeckern im Tableau stehen.
Hoffnung macht allerdings die Bilanz gegen die direkten Abstiegskonkurrenten. In den fünf Partien siegte man vier Mal und spielte einmal unentschieden (10:4 Tore). Gelingt es auch in der Rückrunde, diese direkten Duelle für sich zu entscheiden, ist Zeckern auf einem guten Weg, den Klassenerhalt zu meistern. Qualität und Ehrgeiz für das Erreichen dieser Mission sind laut Trainer Lars Daniel auf jeden Fall vorhanden. Das Augenmerk liege nun auf einer guten Vorbereitung.

Kilger folgt auf Daniel

Egal wo Zeckern am Ende steht: Daniel wird nach 25 Jahren auf und neben dem Rasen seine Karriere im Sommer beenden. Er kam 2009 zur Spielvereinigung und führte sie in der Saison 2012/2013 zum Aufstieg in die Kreisliga. In Zukunft will sich der 42-Jährige mehr seiner Familie und anderen Hobbys widmen.

Der Nachfolger steht bereits fest: Manuel Kilger wurde vom scheidenden Trainer selbst empfohlen und kann bereits Erfahrung als Spieler in der Bayernliga vorweisen. Die Saison wird er aber noch beim TSV Röttenbach beenden. In welcher Liga er die SpVgg dann trainieren darf, ist noch offen. Am letzten Spieltag hat Zeckern den TSV Röttenbach zu Gast – es wäre eine bittere Ironie, sollte ausgerechnet dann der Abstieg erfolgen.

Aufrufe: 015.1.2016, 14:18 Uhr
Maximilian Hubert (NN Herzogenaurach)Autor