Den Ausschlag gab aus Sicht der Trainerin, dass der Meister der Bundesliga West/Südwest vor 550 Zuschauern die Nervosität nicht vollends ablegen konnte. „Bei uns sind Fehler passiert, die sonst nicht passieren“, bedauerte Dünker. So kassierte der FSV den 1:1-Ausgleich (15.) durch einen Ballverlust im Zentrum und zögerliches Umschaltspiel. Mit 1:2 in Rückstand geriet er durch eine unglückliche Aktion von Torhüterin Sarah Rolle, die eine Potsdamerin anschoss (36.). „Das Spiel hätte auch anders laufen können, es war etwas drin für uns“, verwies die Trainerin auf zwei gute Chancen noch vor der Pause.
Nach dem Wechsel dominierte der FSV. Das 3:1 für Potsdam in der 62. Minute fiel jedenfalls „aus dem Nichts“. Obwohl das wie eine Vorentscheidung wirkte, kam Gütersloh noch einmal heran. „Die Mädels haben nie aufgegeben“, schwärmte Dünker vom Kampfgeist ihres Teams, das durch Sophia Kleinherne in der 74. Minute tatsächlich noch auf 2:3 verkürzte. Im Alles-oder-Nichts-Versuch, den Ausgleich zu erzwingen, fingen sich die Gütersloherinnen dann den entscheidenden vierten Gegentreffer.
„Wir haben alles dafür getan, am Ende hat es nicht gereicht – daraus müssen wir lernen.“ Nach einem intensiven Jahr richtet Jacqueline Dünker den Blick nach vorne. Am Freitag können ihre B-Juniorinnen der Saison mit dem Gewinn des Westfalenpokals beim VfL Bochum noch eine kleine Krone aufsetzen. Dann beginnt der Neuaufbau, denn nur acht von 23 Spielerinnen bleiben im Gütersloher Talentschuppen. Mit Melaissa Schulz und Svenja Hörenbaum wechseln zwei in den Frauen-Zweitligakader. Lynn Thäter, Annkathrin Goltermann, Janina Sauer und Janne Blom verstärken das Frauen-Westfalenligateam. Annalena Rieke (Jena), Dana Gilhaus (Ibbenbüren) und Lea Haverkamp (Warendorf) verlassen den FSV.
FSV Gütersloh: Rolle – Höfker, Hörenbaum, Kleinherne, Schulz – Berning, Goltermann – Schröder, Vogt (52. Dammeier), Gärtner (69. Stojan) – Rieke.
Tore: 0:1 (7.) Vogt., 1:1 (15.) Kössler, 2:1 (36.) Frehse), 3:1 (62.) Chmielinski, 3:2 (74.) Kleinherne, 4:2 (81.) Kössler.