2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Die Formkurve der Klingener (links Andreas Jäger, rechts Christoph Knopp) zeigte in der Rückrunde nach oben. Jetzt geht es gegen Weilach um alles.  Foto: Wilhelm Baudrexl
Die Formkurve der Klingener (links Andreas Jäger, rechts Christoph Knopp) zeigte in der Rückrunde nach oben. Jetzt geht es gegen Weilach um alles. Foto: Wilhelm Baudrexl

Klingen will oben bleiben

Wanderfreunde kämpfen in Kühbach gegen Weilach um den Klassenerhalt +++ Das Momentum ist auf Seiten von Walkershofen

Mit fünf Punkten stand Klingen zur Winterpause abgeschlagen am Tabellenende der Kreisklasse Aichach. Dass die Wanderfreunde am Sonntag in Kühbach in der Relegation gegen den TSV Weilach noch die Chance auf den Klassenerhalt haben, hätte Anfang des Jahres kaum jemand geglaubt. Der TSV Walkertshofen hat am letzten Spieltag der A-Klasse Augsburg Süd den zweiten Tabellenplatz erkämpft und damit die Chance, in einem Relegationsspiel gegen den Tabellendreizehnten aus der Kreisklasse Augsburg Süd den Aufstieg zu schaffen. Der Gegner ist die DJK Göggingen.

TSV Weilach – WF Klingen (So., 15 Uhr, in Kühbach)
Klingens Spielertrainer Frank Lasnig war sich immer sicher, dass die Rettung noch möglich ist – „Ansonsten hätte ich die Aufgabe nicht angenommen. Mir war klar, dass wir das schaffen können“, so der 49-Jährige, der Anfang des Jahres zu den Wanderfreunden kam. Allerdings wäre sogar noch mehr als die Relegation drin gewesen. „Wir hatten es in der eigenen Hand, aber jetzt ist es nun einmal so gekommen und wir haben eine 50:50-Chance auf den Klassenverbleib.“ Die Enttäuschung hielt sich laut Lasnig nach der 2:5-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen den SC Mühlried auch in Grenzen. „Das ist kein Beinbruch. Viele haben uns schon abgeschrieben, weshalb wir uns auf das Spiel freuen. Es werden sicher viele Zuschauer da sein“, so Lasnig, der in seiner Karriere schon das ein oder andere Entscheidungsspiel absolviert hat. Für viele seiner jungen Schützlinge ist die Relegation dagegen Neuland. „Wir haben keinen Druck. Die Jungs sollen ganz locker in dieses Spiel gehen. Die Anspannung wird von alleine kommen, weshalb wir aber nichts Besonderes aus der Partie machen und auch nicht unser Spiel umstellen werden.“ Den Gegner hat Lasnig nicht extra beobachtet, allerdings weiß er, was auf ihn und sein Team zukommt. „Weilach ist eine gute Mannschaft und ist nicht umsonst Vizemeister der A-Klasse geworden. Ihre Stärken liegen ganz klar in der Offensive“, so der Routinier, der selbst schon einige Mal gegen Weilach gespielt hat. Der TSV verpasste nur aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs mit dem SV Wulfertshausen den Titel. Wäre es nach dem Torverhältnis gegangen, hätte Weilach die Meisterschaft und den Aufstieg bejubelt. 89:26 lautet die Torbilanz. Besonders Acht geben müssen die Wanderfreunde auf Torschützenkönig Roland Appel, der ganze 28 Mal einnetzte. Eine Sonderbewachung wird es aber auch für ihn nicht geben. „Weilach hat nicht nur Appel, sondern insgesamt eine starke Offensive. Wir müssen einfach unsere Fehler minimieren und dürfen ihnen nicht so viele Räume anbieten. Auch wir haben ein paar gute Fußballer, am Ende kommt es auf die Tagesform an“, schätzt Lasnig die Ausgangslage ein.
Erschwert wird die Aufgabe durch den Lauf des Gegners. Gerade im Saisonendspurt zeigte sich Weilach stark und hätte den SVW beinahe noch angefangen. Seit Ende März ist das Team von Spielertrainer Philipp Gadletz ungeschlagen und gab in diesem Zeitraum nur vier Punkte ab. „Angst“ hat Frank Lasnig aber dennoch nicht. Der Klingener Spielertrainer kann auf den Kader der vergangenen Wochen zurückgreifen. „Meines Wissens sind alle an Bord.“ Lasnig könnte seine Mission in Klingen mit dem Klassenerhalt abschließen. Ob er auch in der kommenden Saison die Kommandos gibt, verrät er noch nicht. „Das ist nicht wichtig, sondern die Mannschaft ist wichtig.“ Selbst bei einer Niederlage wäre Lasnig stolz auf sein Team: „Das wäre kein Weltuntergang. Die Jungs haben Tolles geleistet. Wenn es dann nicht reichen sollte, ist es halt so.“

TSV Walkertshofen – DJK Göggingen (So., 15 Uhr, in Großaitingen)
Wie stehen die Chancen der Lila-Weißen aus den Stauden? Der Auswärtssieg gegen den Mitkonkurrenten um den begehrten Relegationsplatz, den TSV Fischach, fiel mit 4:0 sehr überzeugend aus. Allerdings wurde dieser Erfolg durch den Ausfall des Stammtorwarts Florian Wolf getrübt, der mit einer Knieverletzung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Wolf, der zugleich sportlicher Leiter der Fußballabteilung ist, macht sich aber deswegen keine Sorgen. „Mein Ersatzmann Adrian Dempf hat, noch während ich neben dem Platz behandelt wurde, mit zwei Klasseparaden den möglichen Anschlusstreffer der Fischacher verhindert. Er ist ein zuverlässiger Torwart.“ Florian Wolf wird am Sonntag mit Krücken das wichtige Spiel seines Teams verfolgen und sich erst später einer Kreuzbandoperation unterziehen. Er sieht seine Mannschaft aufgrund ihrer hervorragenden Rückrunde völlig zu Recht in diesem Endspiel um den Aufstieg stehen. Nach der Winterpause wurde nur ein Spiel verloren und das sehr unglücklich durch zwei Gegentore in der Schlussminute ausgerechnet beim jetzigen Meister SV Gessertshausen. Wolf trauert diesem Spiel immer noch nach: „Wenn wir unsere 1:0-Führung über die Zeit gerettet hätten, wären wir als Meister direkt aufgestiegen.“ Die starke Serie ist umso höher einzuschätzen, da der Kapitän und Spielmacher Florian Lutz seit September auch wegen eines Kreuzbandrisses ausfiel. „Für das Spiel gegen die DJK Göggingen bin ich zuversichtlich. Wir haben die beste Abwehr der A-Klasse und mit meinem Bruder Patrick sowie Stefan Maier, Michael Städele, Reinhard Mayer und Matthias Müller auch torgefährliche Stürmer“, sagt Florian Wolf. Dem aufgrund seiner Erfolgsserie vor Selbstvertrauen strotzendem TSV Walkertshofen ist also durchaus der Sprung in die Kreisklasse zuzutrauen, denn das Momentum ist aufseiten der Lila-Weißen. Dabei kann das Team des Trainers Bernhard Vogg auf die Unterstützung zahlreicher Fans zählen. „Schon in Fischach waren mehr als 150 Anhänger dabei, und am Sonntag werden noch einige mehr die Tribüne in Großaitingen in eine lila-weiße Wand verwandeln“, freut sich Florian Wolf auf das Entscheidungsspiel und hofft auf eine Rückkehr in die Kreisklasse nach zwei Jahren Abstinenz.

Aufrufe: 09.6.2018, 17:08 Uhr
Augsburger Allgemeine / sry-, Hieronymus SchneiderAutor