2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

KKL das Interview: M. Nagelmüller vom SC La. Berg!

Abteilungsleiter und Cheftrainer Michael „Mitch“ Nagelmüller über die Vorbereitung des SC Berg auf die Rückrunde, 40 Auswärtsspiele in Folge und warum seine Mannschaft nicht absteigt.

Dem SC Landshut Berg gelang, nach dem die „Bergler“ im Jahr 2008 noch knapp in der Relegation zur Kreisklasse Landshut am TV Geiselhöring gescheitert waren, 2009 souverän der Meistertitel in der A-Klasse Landshut und damit der verbundene Aufstieg in die KK Landshut. Derzeit stehen die Blau-Gelben in der sehr ausgeglichenen Kreisklasse mit 20 Zählern (Platz 11) kurz vor dem Abgrund,...
... sprich ein Pünktchen vor dem Relegationsrang und nur zwei Punkte vor dem direkten Abstiegsplatz.

FuPa: Servus Mitch, seit fast zwei Monaten ruht nun der Spielbetrieb in der Kreisklasse Landshut, genießt Du persönlich die (fast) freie Fußball, oder freust Du dich bereits wieder auf den 3. April, wenn es zum Rückrundenauftakt gegen den SV Wörth wieder um Zählbares geht?

Michael Nagelmüller: „Hallo Leo, natürlich freue ich mich auf unseren Rückrundenauftakt, wobei ganz klar unser Augenmerk der Vorbereitung dienen muss, um am 03.04.2010 topfit in die restlichen Spiele gehen zu können. Ansonsten versucht man natürlich, etwas vom Fußballgeschehen abzuschalten, wobei man trotzdem immer wieder in der Winterpause versuchen sollte, die Kameradschaft und Gemeinschaft im Verein zu fördern (am Wochenende erst veranstalteten wir einen internen Vierkampf und spielten denn ganzen Tag über Eishockey, Stockschiessen, Kegeln und Watten). “

FuPa: Der SC Berg ist bekanntlich auch in den Wintermonaten sehr aktiv, vor allem auch in Sachen Hallenfußball und oder Futsal. Im letzten Jahr gelang deiner Mannschaft als A-Klassist überraschend der Sprung in die Endrunde der Kreismeisterschaft Landshut. Dieses Jahr war in der Zwischenrunde Schluss, worin siehst Du die Gründe, dass es bei euch auf dem Hallenboden so gut läuft?

Michael Nagelmüller: „Dieses Jahr waren bzw. sind wir wirklich überall vertreten (Kreismeisterschaft mit I. und II. Mannschaft, Ergolding, ETSV 09 und am 30.01.2010 noch in Geisenhausen) und hätten sogar noch das ein oder andere Turnier zusätzlich spielen können, was aber dann doch von meiner Seite her abgelehnt wurde, um den Spielern einfach ihre Pause zu gönnen. Warum es so gut läuft, liegt einfach daran, dass wir mit einem gewissen Konzept spielen und wenn das die Spieler zu 99% umsetzen, ist es halt nicht mehr ganz so schwer, in der Halle Erfolg zu haben. Zusätzlich habe ich doch einige technisch beschlagene Spieler und somit können wir eben manchmal auch den ein oder anderen Großen in der Halle ärgern, wobei ich aber immer wieder sage, dass der Spaß im Vordergrund stehen sollte. Wobei es dieses Jahr eh nicht ganz so gut lief.“
FuPa:
Auch in Sachen Futsal ist der SC Landshut Berg ja bereits aktiv geworden. Wie stehst Du zu dieser Variante des Hallenfußballs und was hat euch dazu bewogen an dem Futsalturnier teilzunehmen?
Michael Nagelmüller: „Expertenmeinung ist ja, dass diese Variante irgendwann den normalen Hallenfussball ablösen wird. Dieses möchte ich aber bezweifeln, da dieses Spiel eben nur noch den guten technisch versierten Spieler anspricht und somit die s.g. schwächeren Spieler außen vor lassen würde und ebenso bin ich der Meinung, dass im normalen Hallenspiel eben alle Varianten des Fußballs angesprochen werden und eben dadurch vielseitiger ist. Aber lassen wir uns überraschen, was hier noch auf uns zukommen wird. “
FuPa: Nach der Hallensaison steht die Vorbereitung auf die Rückrunde auf dem Programm.Wann erfolgt beim SC Landshut Berg der Aufgalopp und stehen neben dem TSV Marklkofen (20.03) bereits weitere Testspielgegner fest?
Michael Nagelmüller: „Wir werden Ende Februar starten und Anfang März für 4-5 Tage ins Trainingslager nach Inzell fahren, um hier die Grundlage für eine erfolgreiche Rückrunde zu schaffen. Dort werden wir dann gegen einen Gegner vor Ort unser erstes Testspiel 2010 bestreiten. Weitere Testspielgegner sind am 07.03.2010 gegen die DJK Adlkofen(KL), am 14.03.2010 gegen den TSV Ergoldsbach (KK), am 17.03.2010 gegen den TSV Obersüßbach (KK) und zum Abschluss am 28.03.2010 gegen den TSV Landshut Auloh (KL). “
FuPa:
In der Vorrunde zeigte der SC Berg zwei verschiedene Gesichter. Einerseits musstet ihr auf Grund des Vereinsheimneubaus alle Begegnungen auswärts bestreiten und es konnten dabei 17 Punkte verbucht werden, darunter Siege bei der SG Johannesbrunn/ Binabiburg (1:2) oder beim SC Buch (0:3), andererseits resultierten aus den vier Heimspielen kurz vor der Winterpause nur ein magerer Heimsieg (1:0 gegen den SV Oberglaim) dagegen aber auch drei Heimniederlage am Stück. Welche Bilanz ziehst Du aus der Vorrunde, und schwebt dem SC Berg eine Art Heimkomplex vor Augen, was bei ausschließlich Heimspielen ein großes Problem darstellen würde?

Michael Nagelmüller: „Auf alle Fälle haben wir keinen Heimkomplex, doch es spielten zu viele Faktoren mit rein in der Vorrunde, so dass wir derzeit nur auf dem 11. Platz stehen. Erstens der Neubau unseres Vereinsheimes. Wir mussten uns Anfangs mit 20-25 Mann in kleinen Containern umziehen und hatten genau 2 Duschen zur Verfügung (dieser Mangel wurde dann von Seiten des Vereins behoben, zusätzlicher Duschcontainer wurde aufgestellt.). Zweitens wurden unsere Trainingsutensilien zusammen mit denen der Jugend in einem alten Containern kreuz und quer gelagert, so dass wir vor dem Training jedes Mal schauen mussten, dass wir unsere Bälle, Leibchen und Hütchen zusammen bekamen. Drittens absolvierten wir insgesamt fast 40 Auswärtsspiele und dieses ist weder für die Motivation, Kameradschaft und noch dem Spielerischen förderlich und von Seiten des Vereins kam hier nicht viel Unterstützung zurück, da dieser sein ganzes Interesse in den Neubau legte. Viertens konnten nie vernünftige Mannschaftssitzungen abgehalten werden da einfach die Räumlichkeiten im Umfeld nicht gegeben waren. Fünftens wird leider bei uns noch zu oft der Jugendbereich mit dem Erwachsenenbereich gleichgestellt. Eine Erste und Zweite Mannschaft sollte aber in einem Verein das Aushängeschild sein und so sollte dann auch grundsätzlich die Verteilung innerhalb eines Vereines geregelt sein. Hier spreche ich aber meinen Spielern ein riesiges Kompliment aus, denn wir haben den ganzen Widerständen getrotzt, zusätzlich den Verein beim Neubau noch unterstützt und trotzdem versucht gut Fußball zu spielen, wobei als letzter Faktor noch zu erwähnen sei, dass wir zusätzlich noch einige sehr wichtige Ausfälle kompensieren mussten und in keinem Spiel in der Vorrunde mit der selben Mannschaft auflaufen konnten. So, jetzt hören wir aber auf zu jammern und schauen positiv nach vorne und wie schon gesagt einen Heimkomplex wird es so nicht geben, sondern ich glaube eher, dass es für alle Mannschaften wieder schwer sein wird, den Berg einzunehmen. Den der Berg das ist ein schöner Ort..... Spruch für meine Spieler zum Abschluss“
FuPa: Die Rückrunde startet ihr, wie oben bereits angesprochen, mit einem Heimspiel gegen den SV Wörth (8. Platz /23 Punkte). Eine richtungsweisende und äußerst wichtige Begegnung für den SC Berg, gastiert nur eine Woche später die als Aufstiegsfavorit gehandelte SG Johannesbrunn/ Binabiburg auf dem Berg. Wie wichtig ist ein guter Start in die Rückrunde und wie bewertest Du euer Potenzial für die restlichen neun Kreisklassenheimspiele?

Michael Nagelmüller:
„Wenn alles stimmt, werden wir am Schluss nichts mit dem Abstieg zu tun haben und natürlich werden gerade die ersten Spiele richtungsweisend sein, aber noch mal, wenn jeder Spieler sein Potenzial abruft und in der Vorbereitung alles dafür tut, wird es schwer sein, uns zu schlagen, was vielleicht jetzt arrogant rüberkommt, aber so nicht gemeint ist, da in dieser ausgeglichenen Liga, dies wohl für alle Vereine gelten wird. Alle Faktoren müssen stimmen und jeder muss mitziehen und dann werden wir sehen, was dabei rauskommt. “

FuPa:
„ Der SC Landshut Berg hatte bereits in den 90er Jahren (damals noch TUS Landshut Berg) sportlich große Erfolge feiern können. Als Abteilungsleiter und Trainer, wie siehst du die sportliche Zukunft des SC Landshut Berg auf die kommenden Jahre gesehen, oder ist es eher sinnvoll sich von Jahr zu Jahr neue Ziele zu stecken?
Michael Nagelmüller: „Ich hoffe, dass hier der Verein aus seinen Fehlern gelernt hat und nicht mehr zu früh alles will. Wobei man sagen muss, dass wir jetzt eine Vereinsführung haben, welche klare Zielvorstellungen hat und mit Sicherheit nichts überstürzen wird. Man muss Schritt für Schritt denken und versuchen den Verein in den nächsten 4-5 Jahren mit seinem Umfeld und der Umgebung zu einem der Top 4 Fußball-Vereine in Landshut zu führen, hier gehört aber eine klare und gezielte Jugendausbildung dazu. In einem Verein müssen alle an einem Strang ziehen und nicht nur eigene Interessen verfolgen. Die Kreisliga im Seniorenbereich sollte hier mittelfristig als Maximalziel angesehen werden. Wir und alle Vereine müssen wieder mehr Anlaufpunkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden.
FuPa:
Letzte Frage, letzte Antwort: Wer wird deiner Meinung nach Meister in der Kreisklasse Landshut, wer steht am Ende auf den Relegationsplätzen, wo landet der SC Landshut Berg und wer muss den Gang in die A-Klassen antreten?
Michael Nagelmüller: „Hierzu will ich mich eigentlich nicht äußern und es haben ja schon einige s.g. Experten ihre Meinung geäußert. Die Mannschaften, die am Schluss oben sind, werden die sein, die es über die gesamte Saison hin verdient haben und den Rest wird man sehen.FuPA: Vielen Dank für deine ehrlichen Antworten und ein erfolgreiches Sportjahr 2010.

Michael Nagelmüller: „
Danke Dir Leo und auch mal ein großes Dank an die vielen Schreiberlinge der FuPa Redaktion. Zum Schluss möchte ich wenn möglich noch kurz gedenken an einen ehemaligen Jugend-Spieler des damaligen Tus Landshut Bergs, unserem Harry Holzer, mit dem ich den größten Teil meiner Jugend verbringen durfte als Fußballer und besten Freund und der leider plötzlich und unerwartet aus unserer Mitte trat und am 11.01.2010 verstorben ist. Unser Mitgefühl ist bei seiner Familie, seiner Lebensgefährtin Anita und allen anderen Trauernden, Harry wir werden dich nie vergessen.“
Aufrufe: 020.1.2010, 12:00 Uhr
Leo WeberAutor