Den schnellen Weg nach oben haben die Freien Turner mit zahlreichen Kickern, Trainern und Offiziellen geschafft, die von Anfang an mit dabei waren. "Als ich meine Tätigkeit begonnen habe, wurden wir überall für die Aussage belächelt, dass wir in die Kreisliga wollen", erinnert sich der Abteilungsleiter Philipp Richter an die Anfangszeit im Sommer 2010 zurück. Damals nahm außerdem der aktuelle Aufstiegs-Trainer Martin Dufke seine Arbeit auf. Im Moment des größten Erfolgs stellte der 46-Jährige augenzwinkernd fest: "Die Landesliga wird eine riesige Herausforderung, da wünsche ich mir ausnahmsweise mal eine ganz langweilige Saison im Mittelfeld der Liga."
Ehe die Kirchheimer ihre Aufstiegshemden, die Richter heimlich, still und leise besorgte und kurz nach Abpfiff verteilte, mussten sie ein hartes Stück Arbeit verrichten. Die Anfangsphase gehörte ohne Diskussion dem Vizemeister der Sinsheimer Kreisliga aus Steinsfurt. Kapitän Marcus Raad sah nach nicht einmal zwei Minuten Gelb, als er Steinsfurts Torjäger Prommer rustikal in die Parade fuhr. Nach 14 Minuten klärte Torhüter Bähr reaktionsschnell gegen Rippel. Die folgende Ecke landete bei Teichmann, dessen Schuss Lange auf der Torlinie lässig klärte. "Wir haben eine Viertelstunde gebraucht, um ins Spiel zu finden", gab Dufke zu, dass seine Elf großes Glück hatte, nicht in Rückstand geraten zu sein. Je länger die Partie lief, desto mehr Kontrolle hatten die Heidelberger. Dennoch fiel die Führung mit der ersten richtigen Chance. Lange passte geschickt durch die Schnittstelle zwischen den beiden Innenverteidigern zu Sascha Barth, der den Schlussmann umspielte und einschob (30.).
"Nachdem Steinsfurt am Anfang die Chancen vergab, habe ich gesagt, dass Kirchheim das Ding gewinnt", sagte Heidelbergs Kreisvorsitzender Johannes Kolmer, der bis zum Schluss eine spannende Begegnung sah, "in der die Kirchheimer einfach einen Tick cleverer waren."
Intensive Zweikämpfe bestimmten das Bild im zweiten Abschnitt. In der TSV-Offensive versuchte sich Prommer als Einzelkämpfer, spätestens in den torgefährlichen Räumen ließen ihm seine bissigen Kontrahenten jedoch keine Zeit für einen gefährlichen Abschluss. So kam es wie es bei einem derartigen Spielverlauf häufig zu beobachten ist, Kirchheim legte das 2:0 nach. Torschütze war wiederum Barth, dieses Mal allerdings unter gütiger Mithilfe von dem Torhüter, der den Ball verstolperte und Barth den Endstand "servierte" (81.). Für Richter war damit das Signal geben, die frisch bedruckten Shirts herbeizuschaffen.
Dufke sehnte zum Abschluss den Urlaub herbei. "Jetzt wird ordentlich gefeiert, dann gehe ich zwei Wochen in die Ferien", darf der Übungsleiter nach einer nervenzehrenden Saison endlich abschalten.