Keine C-Liga in Alsfeld

Ganz oben auf der Agenda stand eine Thematik, die in den vergangenen Tagen für reichlich Wirbel gesorgt hatte: Die Abmeldungen bei einem Vereinswechsel (siehe Extra-Bericht).

Ein anderes großes Thema des Abends war die Aufrechterhaltung des geregelten Spielbetriebs, was laut des Kreisfußballwartes nicht leichter wird. „Wir haben mit der TSG Nieder-Ohmen und dem SV Ehringshausen ja jetzt wieder zwei Vereine verloren, was mir unheimlich wehtut, weil ich weiß, mit wie viel Herzblut dort gearbeitet wurde. Es wird immer schwieriger, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, denn viele Vereine müssen beispielsweise zwei Mannschaften mit vielleicht 20 Spielern bestücken. Das ist eben fast nicht möglich“, so Heller, der aber auch die Clubs in die Pflicht nimmt. „Ein bisschen Druck müssen die Vereine aber auch auf ihre Spieler ausüben, damit sie auch regelmäßig kommen, wenn sie am Spielbetrieb teilnehmen.“ Vom „Norweger Modell“, bei dem Spiele mit geringerer Spielerzahl und auf kleinerem Feld ausgetragen werden, hält der Kreisfußballwart nichts. „Ich bin auch selbst Schiedsrichter und habe solche Spiele schon gepfiffen. Für mich ist das ein anderer Sport und hat mit dem Fußball, wie ich ihn kenne und mag, wenig zu tun“, hat Heller eine klare Meinung.

Die Einführung einer C-Liga für die kommende Spielzeit lehnten die Vereine aber ab, sodass es in der A-Liga mit 17, in der B-Liga mit 16 Mannschaften in der Saison 2017/18 weitergeht. Darunter gibt es dann auch weiterhin die Kreisklasse für die Reserveteams. Vor allem die hohe Anzahl an Spielausfällen gibt Heller zu denken, er hofft auf Besserung in der kommenden Spielzeit. „Das war wohl auch ein Grund, warum viele Vereine eine Einführung der C-Liga nicht wollten, denn bei drei Nicht-Antritten würde die Mannschaft ja automatisch abgemeldet werden. Aber ich betone hier nochmals ausdrücklich, dass weder von meiner Seite, noch von Seiten des Fußballkreises Interesse daran besteht, dass Vereine kaputtgemacht werden oder abmelden müssen. Wir arbeiten alle gemeinsam daran, dass die Vereine im Alsfelder Kreis auch in Zukunft erhalten bleiben“, so Heller abschließend.

Beim Treffen der heimischen Fußball-Vereine stand auch der „Fall Sören Eidt“ im Mittelpunkt- So waren unter anderem Marius Bublitz und Sven Bambey von der Sportvereinigung Leusel im Kreispokalfinale gesperrt und zuletzt auch Herzbergs Sören Eidt im Rückspiel der Kreisliga A-Relegation gegen Groß-Eichen/Atzenhain, weil die neuen Vereine der Spieler diese bereits per Internetklick bei ihren alten Clubs abgemeldet hatten. Unterstellen mochte Heller den Teams ausdrücklich nichts, weist aber noch mal auf die Problematik hin. „In diesen Fällen gehe ich schwer davon aus, dass sich einfach keine Gedanken gemacht wurden, was ein solcher Klick bedeutet. Schwalmtals Trainer hat sich beispielsweise ja auch entschuldigt und auch Thomas Hildebrand (Schwalmtals Vorsitzender/ die Redaktion) ist ein sehr integrer und guter Mann. Er würde so etwas nie mit Hintergedanken machen. Dennoch darf es nicht sein, dass ein Tastendruck ausreicht, um einen Spieler praktisch sofort zu sperren. Wenn Vereine einem Spieler wirklich mal etwas Böses wollen, wäre dem ja damit Tür und Tor geöffnet“, so der Kreisfußballwart.

Da der Kreis Alsfeld mit dieser Problematik nicht alleine dasteht und auch andere Fußballkreise damit zu kämpfen haben, wurde ein gemeinsames Vorgehen beschlossen. „Wir werden unser Anliegen demnächst beim HFV vortragen. Es ist ja eigentlich nur eine technische Schwierigkeit, die da behoben werden muss, sei es durch eine Abmeldung zum Ende des Spieljahres (30. Juni/die Redaktion) oder durch doppelte Eingaben von Seiten des aufnehmenden und abgebenden Vereins“, hat Heller recht einfache Lösungen parat. (mcs)