2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Zusammen mit ihren Fans feierten die Kicker des SSV Neumünster-Unterschöneberg den 3:1-Triumph im ersten Relegationsspiel gegen Ettenbeuren. Keine 48 Stunden später müssen sie zum alles entscheidenden Spiel in Lutzingen gegen den TSV Hainsfarth antreten.  Foto: Max Gschwilm
Zusammen mit ihren Fans feierten die Kicker des SSV Neumünster-Unterschöneberg den 3:1-Triumph im ersten Relegationsspiel gegen Ettenbeuren. Keine 48 Stunden später müssen sie zum alles entscheidenden Spiel in Lutzingen gegen den TSV Hainsfarth antreten. Foto: Max Gschwilm

Keine 48 Stunden Zeit zur Freude

SSV Neumünster-Unterschöneberg ist noch einen Schritt vom Aufstieg entfernt +++ Daniel Hensolt erledigt Binswangen

Der SSV Neumünster-Unterschöneberg ist nur noch einen Schritt vom Aufstieg in die Kreisliga entfernt: Das Team von Spielertrainer Johannes Walter bezwang am Mittwochabend in Jettingen den SV Ettenbeuren im ersten Relegationsspiel verdient mit 3:1 (1:1). Eine stattliche Kulisse von 650 Zuschauern verfolgte das Duell der beiden Kreisklassen-Zweiten. Für den TSV Binswangen ist die Aufstiegsrelegation nach der 0:2-Niederlage gegen den TSV Hainsfarth beendet.

SV Ettenbeuren – SSV Neumünster-Unterschöneberg 1:3
Als sich die Spieler nach Schlusspfiff von den frenetischen Anhängern aus Neumünster feiern ließen, lagen sich der Trainer der Vorrunde und der Trainer der Rückrunde bereits in den Armen. Johannes Walter hatte im Winter das Amt von Stefan Mayershofer übernommen, der sich seither nur noch im Hintergrund um die sportlichen Geschicke kümmert und mit blau-weißem Schal auf der Bank mitfieberte. „70 Prozent spielen sich in der Relegation im Kopf ab“, gab Mayershofer zu Protokoll, während sich Walter schon frühzeitig den entscheidenden Treffer herbeigewünscht hatte.
Apropos Trainer: Die Paarung in der Relegation rief ja eine ganz besondere Konstellation auf. Schließlich absolvierte Frank Schmuderer, der mit 38 Jahren noch selbst Regie auf dem Feld führte, sein letztes Spiel als kickender Coach für Ettenbeuren, ehe er im Sommer den Posten des scheidenden Walter in Neumünster übernimmt. „Es war eine schöne Atmosphäre, wir haben uns teuer verkauft“, sagte Schmuderer und fügte an: „Jetzt hoffe ich natürlich, dass es Neumünster am Freitag voll durchzieht“.
Der Start verlief für den SSV dagegen mehr als ungünstig. Ein langer Schmuderer-Ball landete eigentlich harmlos bei Torwart Kempter, der die Kugel aber direkt in die Füße vom Paulheim abtropfen ließ. Ettenbeurens Torjäger traf mühelos ins verwaiste Tor zur Führung (5.). Den Walter-Schützlingen war die Anspannung anzumerken, der schnelle Ausgleich war aber wie Balsam für die Seele. Nach eigenem Eckball verschätzte sich ein Ettenbeurer Verteidiger fatal, sodass Pascal Schrodi alleine auf Torwart Burtscher zusteuerte, ihn umkurvte und locker einschob (15.). Eine Schrecksekunde dann in Minute 22, denn Fabian Untersehr musste nach einem Zusammenprall früh vom Platz. Der in dieser Saison lange verletzte Offensivspieler war erneut der Pechvogel. Er zog sich eine Gehirnerschütterung zu und wurde wenig später vom Sanitäter mit einer Halskrause abtransportiert. Neumünster blieb dennoch am Drücker, Weschta (25.) und der für den verletzten Untersehr eingewechselte Jan Schrodi (35.) zielten aber jeweils vorbei. Kaum witterten die Ettenbeurer nach der Pause Morgenluft, schlug der SSV wieder zu. Pascal Schrodi drang von links in den Strafraum ein und ausgerechnet Neu-Coach Schmuderer kam mit einer Grätsche den berühmten Schritt zu spät (57.). Weschta scheiterte mit einem schwach geschossenen Elfmeter zunächst noch an Burtscher, den Abpraller grätschte der Angreifer jedoch über die Linie. Ettenbeuren reklamierte noch auf Foulspiel am Torwart, wohl zurecht erkannte Referee Tobias Heuberger (Möttingen) den Treffer aber an. Endgültig geriet Neumünster auf die Siegerstraße, als Ettenbeurens Kapitän Kraus innerhalb von drei Minuten die Ampelkarte sah (65.). Zumindest beim zweiten Einsteigen spielte der gefoulte SSV-Abwehrchef Anton Fritz seine ganze Erfahrung aus. Nach kurzem Zittern erlöste wiederum der bärenstarke Schrodi seine Farben mit dem Treffer zum 3:1, indem er die Kugel erneut am Keeper vorbei legte (87.). Danach ging die große Feierei los – doch nicht lange, schließlich wurde das zweite und entscheidende Relegationsspiel gegen den TSV Hainsfarth (in Lutzingen) vom Bayerischen Fußball-Verband kurzerhand auf Freitag verlegt. Zwischen beiden Partien liegen nur 48 Stunden, um sich freuen zu können.
Schiedsrichter: Tobias Heuberger (Möttingen) – Zuschauer: 650 in Jettingen
Tore: 1:0 Andreas Paulheim (5.), 1:1 Pascal Schrodi (17.), 1:2 Simon Weschta (57.), 1:3 Pascal Schrodi (87.)
Besondere Vorkommnisse: Franz Brutscher (SV Ettenbeuren) hält Foulelfmeter von Simon Weschta (57.)
Gelb-Rote Karte: Christoph Kraus (65./SV Ettenbeuren)

TSV Binswangen – TSV Hainsfarth 0:2
Es hat nicht sollen sein für den TSV Binswangen. Schon im ersten Relegationsspiel um den Kreisliga-Aufstieg mussten sich die Binswanger 0:2 geschlagen geben. Entscheidend bei der Niederlage gegen den TSV Hainsfarth vor 670 Zuschauern in Ederheim waren dabei die beiden Treffer des ehemaligen Landesliga-Spielers Daniel Hensolt. Dessen Zwillingsbruder Nico ist Spielertrainer bei den Nordriesern. Einige Ausfälle machten es für den ebenfalls verletzten Binswanger Spielertrainer Michael Mayerle nicht einfach, eine Anfangsformation zu finden. So musste Abwehr-Ass Manuel Bühler nach drei Wochen Verletzungspause gleich wieder von Anfang an ran. Insgesamt präsentierten sich die Hainsfarther wacher und gingen in Führung: Nach einem Foul im Strafraum gab es Elfmeter, Daniel Hensolt verwandelte sicher (21.). Der Führungstreffer gab weiter Auftrieb. Binswangen kam zu keiner Chance, der Rückstand hätte sogar höher ausfallen können. Nach der Pause fing sich Binswangen dann etwas. Doch nach vorne gelang weiterhin recht wenig, Hainsfarth verteidigte gut. Fünf Minuten vor dem Ende verwandelte Daniel Hensolt eine Hereingabe direkt zum 2:0 in den Winkel.
Schiedsrichter: Moritz Osteried (SpVgg Krumbach) – Zuschauer: 670 (in Ederheim)
Tore: 0:1 Daniel Hensolt (21./Foulelfmeter), 0:2 Daniel Hensolt (85.)
Gelb-Rote Karte: Marco Besel (89./Binswangen)

Aufrufe: 025.5.2017, 19:47 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor