2024-06-14T06:55:53.576Z

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Ein Schuss, ein Loch, (k)ein Tor? Viel Ärger beim Spiel des VfB Ginsheim in Alsbach. Symbolfoto: Pach GbR - Christopher Pach / pixelio.de
Ein Schuss, ein Loch, (k)ein Tor? Viel Ärger beim Spiel des VfB Ginsheim in Alsbach. Symbolfoto: Pach GbR - Christopher Pach / pixelio.de

Kein Tor, das eines ist

Ein Loch im Netz bringt Verbandsligist VfB Ginsheim um wichtige Punkte in Alsbach

Ein vermeintliches "Nicht-Tor" erhitzt in der Verbandsliga die Gemüter. Beim 0:1 des VfB Ginsheim in Alsbach am vergangenen Sonntag rutscht ein Ginsheimer Elfmeter durch ein Loch im Tornetz. Das Spiel ist nun ein Fall für das Sportgericht.

Es läuft die 57. Spielminute am im Verbandsliga-Duell zwischen dem abstiegsbedrohten FC Alsbach und Tabellenführer VfB Ginsheim. Dank einer couragierten Vorstellung liegt der Außenseiter von der Bergstraße seit der dritten Spielminute durch einen Treffer von Cengiz Gencer mit 1:0 in Führung. Nach dem Seitenwechsel erhöhen die Gäste den Druck und bekommen nach einem Foul von FCA-Keeper Nikolas Bonias an Oliver Schmidt einen Elfmeter zugesprochen. Lukas Manneck lässt sich die Chance nicht entgehen und verwandelt im linken, unteren Eck.

Doch damit nimmt das Unheil seinen Lauf. Denn durch ein kleines Loch im Netz rutscht der Ball wieder heraus und landet hinter dem Tor. Die Ginsheimer bejubeln den vermeintlichen 1:1-Ausgleich, doch Schiedsrichter Rajinder Mahey aus Frankfurt verweigert dem Treffer die Anerkennung. Fassungslosigkeit, Protest und minutenlange Diskussionen auf dem Platz – vergeblich. Das Spiel wird mit Torabstoß fortgesetzt und endet schließlich mit einem 1:0-Erfolg der Alsbacher.

„Eine Farce, ein Skandal“, wütet VfB-Trainer Artur Lemm nach der Partie und kündigt noch auf dem Platz Einspruch gegen die Wertung an. Denn für den VfB ist die zweite Niederlage in Folge eine schmerzliche. Durch das 0:1 fallen die Blauen in der Tabelle hinter die TS Ober-Roden auf den zweiten Platz zurück. Für den FC Alsbach dagegen bedeutet der Sieg einen wichtigen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt in der Verbandsliga.

„Der Schiedsrichter wusste einfach mit der Situation nicht umzugehen“, sagt Thorsten Hegmann. Der Erste Vorsitzende der Ginsheimer äußert Unverständnis für das Auftreten des Gespanns. So habe Mahey den Protest des VfB gegen die Spielwertung nach Abpfiff nicht in den Spielbericht aufnehmen wollen. Zudem sei bereits vor dem Spiel versäumt worden, beide Tornetze zu kontrollieren – ein obligatorischer Vorgang in der Verbandsliga. „Da sind die Schiedsrichter ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen“ ärgert sich Hegmann.

Anders bewertet man die Lage in Alsbach. „Das war eine Tatsachenentscheidung“, sagt Lars Taiber, der sportliche Leiter des FCA. „Der Schiedsrichter stand fünf Meter daneben und hat sich zwei Mal mit seinen Assistenten abgesprochen.“ Mahey sei sich demnach absolut sicher gewesen, dass der Ball nicht im Tor war, fügt Taiber an.

Die Fronten bleiben also verhärtet. Inzwischen haben die Ginsheimer – wie angekündigt - beim Verband Einspruch gegen die Wertung der Partie eingelegt. Somit bekommt das Geschehen auf dem grünen Rasen nun ein unrühmliches Ende am grünen Tisch.

Aufrufe: 019.11.2015, 12:09 Uhr
Frank LeberAutor