2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview
Noch ein ungewohntes Bild: Anton Ruzek im Trikot des SV Hattendorf. Am Sonntag geht es mit seinem neuen Verein zu seinem Ex-Club nach Eudorf. 	Foto: Raab
Noch ein ungewohntes Bild: Anton Ruzek im Trikot des SV Hattendorf. Am Sonntag geht es mit seinem neuen Verein zu seinem Ex-Club nach Eudorf. Foto: Raab

Kein normales Derby: »Gefühle für 90 Minuten ausblenden«

KOL GIESSEN SÜD: +++ Hattendorfs Neuzugang Anton Ruzek muss gleich gegen seinen Ex-Club SGAES ran +++

ALSFELD (mcs). Nachdem er zuletzt gut zwei Jahre die Fußballstiefel für die SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod geschnürt hatte, wechselte Anton Ruzek im Sommer zum Nachbarn und Liga-Kontrahenten SV Hattendorf. Ein Transfer, der im Alsfelder Fußballkreis doch für Beachtung sorgte. Vor dem Ligastart haben wir mit dem 36-Jährigen über seine Beweggründe und die Ziele mit seinem neuen Verein gesprochen. Und natürlich über die Auftaktpartie, die für den neuen Co-Trainer des SVH gleich ein ganz besonderes Wiedersehen bereithält – es geht gleich mit seinem neuen zu seinem alten Verein.

Herr Ruzek, im Laufe Ihrer Fußball-Karriere haben Sie auch schon höherklassig gespielt. Was waren denn die Highlights?

Anton Ruzek: „Ich habe sehr viele Jahre in Kroatien gespielt, war dort für mehrere Vereine aktiv. Die Highlights waren sicherlich meine sechs Jahre bei HNK Vukovar 91, als ich in der kroatischen Zweiten Liga gespielt habe. Sicherlich kann man das nicht eins zu eins mit Deutschland vergleichen, denn in Kroatien ist es auf diesem Niveau doch eher Halbprofi- statt Profitum. Dennoch war es spannende und aufregende Zeit, denn natürlich sind wir da auch viel gereist, haben vor den Spielen in Hotels übernachtet, und, und, und. Und natürlich sind die Zuschauer in Kroatien sehr heißblütig, da geht es in den Stadien auch ein wenig anders zu als hier (lacht).“

Seit 2017 spielten sie bei der SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod. Warum jetzt der Wechsel nach Hattendorf, was hat dafür den Ausschlag gegeben?

Ruzek: „Ich werde im Oktober 37, sodass ich sagen würde, dass ich nicht mehr der Jüngste bin – zumindest nicht, was meine Fußballerlaufbahn angeht (lacht). Daher habe ich einfach nochmal eine neue Herausforderung gesucht. Hattendorf kam auf mich zu, wir haben gute Gespräche geführt und dann ist die Entscheidung in mir gereift. Dass Christian (Langhof, Hattendorfs Coach, die Redaktion) mir dann zudem den Co-Trainer-Job angeboten hat, hat dann endgültig den Ausschlag gegeben, denn ich sehe mich in den nächsten Jahren schon auch im Trainerbereich. Und durch diese Möglichkeit kann ich da jetzt schon ein wenig hineinschnuppern.“

Wie haben Sie sich bei Ihrem neuen Verein eingelebt?

Ruzek: „Das war anfangs gar nicht so leicht, denn bis auf Christian und Dennis Fitler, der ja ebenfalls aus Altenburg kam, kannte ich eigentlich keinen Spieler. Und natürlich wird man anfangs auch etwas kritisch beäugt, denn eine gewisse Rivalität zur Altenburger Dreier-SG ist natürlich schon da. Aber ich bin doch sehr gut aufgenommen worden und fühle mich nach wenigen Wochen hier schon sehr wohl. Und mittlerweile spielt das alles schon keine Rolle mehr, wo ich herkam.“

Welche Ziele haben Sie persönlich aber auch mit Ihrem Verein in der neuen Saison?

Ruzek: „Natürlich haben wir für uns als Mannschaft ein Ziel gesetzt, das ich mit dem Team gerne erreichen will. Dieses lautet, in der kommenden Saison mit dem Abstiegskampf definitiv nichts zu tun zu haben, sondern es vielleicht ins erste Tabellendrittel zu schaffen. Persönlich möchte ich der Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen und diese auf dem Platz weitergeben, da wir zudem noch ein recht junges Team haben, das davon sicherlich profitieren kann. Aber ich möchte mich auch als Co-Trainer weiterentwickeln. Meist übernimmt Christian die Aufgaben, aber in dieser Woche habe ich ihn während seines Urlaubs beispielsweise ja auch vertreten und das hat richtig gut geklappt. Ich habe auch gemerkt, dass mir die Jungs zuhören. Das war mir sehr wichtig.“

Am ersten Spieltag wartet – wie könnte es anders sein – direkt das Duell bei ihrem Ex-Verein, bereits das zweite nach dem Finale der Alsfelder Stadtmeisterschaft. Ist das für Sie ein besonderer Auftakt und was erwarten Sie von der Partie?

Ruzek: „Das ist ein absolut besonderes Spiel für mich, das war es schon am letzten Wochenende. Klar ist, dass das aus sportlicher Sicht ein richtig dicker Brocken für uns ist, am ersten Spieltag direkt in Eudorf antreten zu müssen. Aber der Erfolg im Endspiel zuletzt hat uns noch zusätzliches Selbstvertrauen verliehen. Deswegen haben wir zwar weiterhin großen Respekt vor der Altenburger Dreier-SG, aber keine Angst und sind hochmotiviert. Für mich persönlich war es schon ein komisches Gefühl, auf der anderen Seite zu stehen und gegen die ehemaligen Mitspieler anzutreten. Das wird auch am Sonntag wieder so sein. Aber zumindest für 90 Minuten muss ich diese Gefühle ausblenden.“



Aufrufe: 03.8.2019, 11:00 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor