2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
Aus der Traum: der TSV Poing verlor das Aufstiegsspie gegen den TSV Egmating mit 1:2.
Aus der Traum: der TSV Poing verlor das Aufstiegsspie gegen den TSV Egmating mit 1:2.

Kein Abschiedsgeschenk für Aßmann - Poing verpasst Aufstieg

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TSV Poing - Der TSV Poing verlor sein Aufstiegsspiel gegen den TSV Egmating mit 1:2 und spielt somit auch in der kommenden Saison in der A-Klasse.

Der Ball lag etwa drei Meter halbrechts vom Strafraum des TSV Egmating entfernt. Benjamin Wall, gerade erst von Poings Coach Thomas Aßmann eingewechselt, legte sich das Spielgerät für den letzten Freistoß des Spiels auf Anzinger Rasen zurecht. Es war die 88. Spielminute, Egmating lag mit 2:1 in Führung. Der Pfiff des souveränen Schiedsrichters ertönte, Wall lief ohne zu Zögern an. Die mitgereisten Egmatinger Anhänger hielten den Atem an. Von der Mauer prallte der Ball ins Seitenaus. Schnell machten sich Erleichterung und Jubel breit. Wenige Momente später war es dann amtlich: Der TSV Egmating ist in die Kreisklasse aufgestiegen, der TSV Poing muss sich ein weiteres Jahr mit der A-Klasse begnügen.

Dabei hatten die Poinger schon fest mit der Kreisklasse geplant. „Es war alles auf Aufstieg ausgerichtet“, sagte der sichtlich enttäuschte Poinger Abteilungsleiter Carsten Schmidmeir. „Die Leistung heute war o.k, wir haben nur die Tore nicht gemacht.“

Dass mit Michael Maguhn ein neuer Trainer kommt, sei trotz verpassten Aufstiegs fix, so Schmidmeir. Der engagierte Abteilungsleiter stand noch lange auf dem Spielfeld, seine Mannschaft hatte den Ort der Niederlage bereits mit hängenden Köpfen verlassen. Ein paar Meter weiter dachte noch niemand ans Gehen. „Jupp, Jupp, Jupp“, schallte es aus dem Spieler-Pulk, der Coach Günther Mittermaier mit vereinten Kräften hochleben ließ. Zwar ist Mittermaier weder so alt wie Jupp Heynckes, noch sieht er ihm ähnlich, trotzdem verglichen die Egmatinger Aufsteiger ihren Teamchef mit dem Erfolgstrainer des FC Bayern. „Drei Jahre hat er darauf hingearbeitet“, erzählte Wolfgang Pohl, Sprecher und Torwart des TSV: „Er ist der Vater des Erfolgs.“

Der 48-Jährige Pohl hielt fehlerfrei und ebnete damit den Weg in die Kreisklasse. „Wir waren physisch stärker und hatten die besseren Chancen“, sagte Pohl nach Spielende voller Euphorie.

Einen Teil zum Erfolg trugen auch die mitgereisten Fans bei. Die selbsternannten „Egmatinger Ultras“ waren professionell ausgerüstet: zwei Trommeln, Kuhglocken, Vuvuzuelas und eine Trompete sorgten für die passende Atmosphäre im Anzinger Stadion. Jede noch so kleine Chance des späteren Aufsteigers wurde lautstark bejubelt. Dafür hatten sich die Anhänger direkt hinter der Spielerbank des TSV Poing postiert. „Wir waren schon früh da, wir wussten nicht, welche Mannschaft auf welcher Bank sitzen wird“, sagte Trommler Daniel Heiler (23). Im Nachhinein, so Heiler, stand man aber „genau richtig.“

Aufrufe: 031.5.2013, 00:00 Uhr
Johannes Piller - Ebersberger ZeitungAutor