2024-06-17T07:46:28.129Z

Interview
Daniel „Gio“ Gioviale (l.) und  Daniel „Katschi“ Kaczmarek haben große Ziele mit ihrer Mannschaft. Privat
Daniel „Gio“ Gioviale (l.) und  Daniel „Katschi“ Kaczmarek haben große Ziele mit ihrer Mannschaft. Privat

„Katschi“ und “Gio" wollen Hochbrück zum Aufstieg führen

„Folgen eines Wiesnbesuchs unterschätzt“ 

Eine Mannschaft aus elf Freunden, die gemeinsam Gras fressen und sich mit dem Verein identifizieren. Bei anderen Teams längst vergessene Ideale scheinen bei der Reserve des FC Hochbrück noch zu gelten. Im Interview spricht Daniel „Gio“ Gioviale über die Arbeit beim Aufstiegsaspiranten in der Münchner C-Klasse 2.

Daniel „Gio“ Gioviale, 29, und Daniel „Katschi“ Kaczmarek, 30, haben im Sommer die Reserve des FC Hochbrück übernommen. Nach Jahren als „graue Maus“ hofft das junge Trainerduo in dieser Saison auf den Aufstieg in die B-Klasse. Aktuell liegt die Hochbrück-Reserve auf dem dritten Tabellenplatz. Und das trotz zwei bitterer Klatschen gegen direkte Konkurrenten.

Wie kommt es, dass man zwei Spiele in Folge mit insgesamt 0:17 Gegentreffern verliert und dann wieder vier Spiele in Folge gewinnt?

Tatsächlich habe ich damit gerechnet, dass mir diese Frage gestellt wird. Die Niederlagen (0:8 beim SC Lerchenauer See und 0:9 gegen SC Freimann, Anm. d. Red.) waren sehr schmerzhaft. Wir haben möglicherweise die Folgen eines Wiesnbesuchs unterschätzt und hatten dazu zwei rabenschwarze Tage. Nach der Niederlage gegen Freimann ging aber wieder ein Ruck durch die Mannschaft, wir sind nochmal enger zusammengerückt und haben uns wieder aufs Wesentliche fokussiert.

Ist das Ziel diese Saison der Aufstieg? Kann der gelingen, wenn man gegen die direkten Konkurrenten verliert?

Wir haben vor der Saison ganz offen darüber gesprochen, in welche Richtung es dieses Jahr gehen soll. Mein Ziel war es von Beginn an, bis zum Winter in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen zu sein. Das haben wir in den letzten Wochen eindrucksvoll geschafft. Natürlich ist jetzt ein besonderer Spirit drin und die Jungs wollen es jetzt einfach packen. Es wäre unehrlich, wenn wir behaupten würden, dass wir nur mitspielen wollen. Wir sind oben mit dabei und die zwei Aufstiegsplätze werden wohl die Teams vom SC Lerchenauer See, SC Freimann , AEG Dachau II und wir untereinander ausmachen. Gegen den SCL und SCF haben wir wenig von unserem Potenzial gezeigt, aber gegen AEG Dachau, die vor dem Spiel Zweiter waren, konnten wir nach einem enorm starken Spiel einen völlig verdienten Auswärtssieg einfahren. Das hat gezeigt, dass wir da oben dazugehören. Wir haben es nun geschafft, den Anschluss herzustellen und jetzt wollen wir das Maximale.

Was macht ihr anders als eure Vorgänger?

Unser Vorgänger, Matze Gollwitzer, ist uns ja als Spieler erhalten geblieben. Ich glaube einfach, dass es für eine Mannschaft wichtig ist, an der Linie einen Trainer zu haben. Und Matze hat ja auch letztes Jahr gespielt. Katschi (Daniel Kaczmarek, d.Red.) und ich kennen uns seit dem Kindergarten und verstehen uns blind. Dazu kommt, dass wir sehr akribisch arbeiten und sehr individuelle Trainingseinheiten vorbereiten.

Was macht die Kameradschaft bei euch im Team so außergewöhnlich?

Egal wen du beim FC Hochbrück triffst, jeder identifiziert sich mit dem Verein und steht hinter dir. Der abgedroschene Spruch der elf Freunde passt hier tatsächlich. Die Jungs fighten mit- und füreinander und gönnen sich gegenseitig alles, haben einen großartigen Charakter und sind bereit für den Erfolg Gras zu fressen. Das macht uns gefährlich.

Habt ihr die Befürchtung, dass ihr Spieler zur ersten Mannschaft abstellen müsst und dadurch in der Tabelle den Anschluss verliert?

Wir haben das bislang gut kompensiert. Die Arbeit mit dem Trainer der Ersten, Stefan Richter, ist hervorragend und wir spüren im ganzen Verein, dass sie uns bei unserem Ziel unterstützen wollen und werden.

Was sind für euch die Ziele als Trainer in der Zukunft?

Das ist eine Frage, die sich so pauschal nicht beantworten lässt. Der FCH hat uns von Beginn an volle Rückendeckung gegeben und uns sogar für zwei Spiele die erste Mannschaft anvertraut. Das ist nicht selbstverständlich. Natürlich kann man nie sagen, was passiert, da das Fußballgeschäft sehr schnelllebig ist. Aber ein besseres Umfeld für einen jungen Trainer kann ich mir momentan nicht vorstellen. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen.

Interview: Markus Altmann

Aufrufe: 020.11.2018, 15:11 Uhr
Markus Altmann / Redaktion Fussball VorortAutor