2024-05-16T10:25:37.604Z

Interview
Jörg Brockmeyer                      Foto: Brockmeyer
Jörg Brockmeyer Foto: Brockmeyer

Kareth trennt sich von Brockmeyer

Im FuPa-Interview kommt Trainerwechsel ans Tageslicht +++ Peter Dobler heisst der neue Mann an der Aussenlinie

Im FuPa-Interview zur aktuellen Situation des TSV Kareth-Lappersdorf kommt heraus, dass sich der Verein am Saisonende nach zwei Jahren von Coach Jörg Brockmeyer trennen wird. Auf Nachfrage wird das vom Abteilungsleiter Anton Brunnbauer FuPa gegenüber bestätigt. Auch,dass der Nachfolger mit Peter Dobler schon feststeht. Hier aber das Interview mit Jörg Brockmeyer zur momentanen Lage im Verein:

FuPa: Hallo, Herr Brockmeyer,das Ziel des Klubs war ein einstelliger Tabellenplatz. Wie kam es dazu, dass ihr jetzt auf dem zehnten Platz seid und das mit wenig Luft nach unten?
Brockmeyer: Trotz des relativ guten Starts war relativ schnell klar, dass einfach die Konstanz und der Wille nach mehr in der Mannschaft nicht genügend vorhanden war. Guten Spielen folgten richtiggehende Aussetzer, die auch mir als Trainer unerklärlich waren. Von der Mentalität würde ich mir einfach mehr Sieger- bzw. Erfolgstypen wünschen, die hungrig sind nach "Mehr" und das auch entsprechend vorleben. Verletzte lass ich dabei als Ausrede nicht gelten, da wir in der Breite eigentlich gut besetzt sind. Aber auch hier hat sich gezeigt, dass Anspruch und Realität bei dem ein oder anderen Spieler doch erheblich auseinanderklaffen und einige die Chancen in den Spielen ganz einfach nicht nutzen konnten.

FuPa: sie beklagen auch die schlechte Chancenauswertung; liegt es aber nicht auch an der Abwehr, die mit 30 Gegentoren nicht sehr sattelfest scheint, wie wollen sie beides in der Rückrunde verbessern?
Brockmeyer: Hier schlagen sicherlich die beiden Spiele in Furth und beim SC Regensburg negativ zu Buche, in denen wir jeweils fünf Gegentore hinnehmen mussten. Wenn man das relativiert, dann würden wir bzgl. der Gegentore durchaus im Soll sein. Tatsache ist aber auch, dass gerade das Spiel in Furth symptomatisch für die verschiedenen Gesichter der Mannschaft war. Für das Auftreten dort habe ich mich regelrecht geschämt! Sicher werden wir trotzdem versuchen, ein Hauptaugenmerk in der Rückrunde auf Stabilität in der Defensive zu legen.

FuPa: Was versprechen sie sich in dieser Hinsicht vom Rückkehrer Wolfgang Preindl und den Winter-Neuzugängen?
Brockmeyer: Es bleibt abzuwarten, ob und ab wann uns Wolfgang Preindl zur Verfügung stehen wird. Er kommt erst Anfang März von seinem Auslandsaufenthalt zurück und dann wird sich zeigen, inwieweit er uns weiterhelfen kann. Ohne Zweifel wäre er eine enorme Verstärkung, so er natürlich fit ist. Urban Watzlawik, mit dem wir bereits vor der Saison in Kontakt standen und der ja in Kareth kein Unbekannter ist, ist leider die ersten vier Spiele aufgrund einer Rotsperre bei seinen alten Verein SV Zeitlarn gesperrt. Er hat aber bereits gezeigt, dass er eine absolute Verstärkung für uns ist. Von ihm erwarte ich eine Bereicherung unserer Offensive, aber auch, dass er als Führungsspieler die Mannschaft voranbringt. Patrick Horn war sechs Monate ohne Spielpraxis. Bei ihm muss man sehen, wie schnell er sich integrieren und vor allem wieder Spielpraxis erlangen kann. Er hat aber bereits angedeutet, dass er ein sogenannter Stoßstürmer ist, der da hingeht, wo es weh tut und Tore machen kann. Momentan ist er allerdings leicht angeschlagen. Andre Zeuner kommt von einem Kreisligaverein aus dem Bayerwald. Er zeigt sich sehr einsatzfreudig und wird sicher seine Chance bekommen. Alle Neuzugänge passen meiner Meinung nach charakterlich sehr gut in die Mannschaft.

FuPa: Wie präsentiert sich die Mannschaft bisher in der Vorbereitung?
Brockmeyer: Mit der Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung bin ich ganz und gar nicht zufrieden. Viele Spieler können aus beruflichen oder studienbedingten Gründen nur wenig trainieren. Dazu kommen mit Christian Brunnbauer und Florian Nagel zwei Spieler, die bis Mitte März aufgrund von Urlaub und Studienprüfungen nicht zur Verfügung stehen. Florian Köhler ist beruflich in Herrsching und wird wohl für die BOL auch nicht mehr zur Verfügung stehen. Am Wochenende hat sich entschieden, dass unser Torjäger Tobias Reindl beruflich nach Ingolstadt wechseln wird und uns wohl nur noch sporadisch zur Verfügung stehen wird. Stefan Nick ist aufgrund seiner Rotsperre aus dem Sportclub-Spiel zudem die ersten beiden Spiele gesperrt. Deniz Arslan hat sich verletzt und wird wohl wie Markus Glamsch zum Start nicht zur Verfügung stehen. All das stimmt mich derzeit nicht gerade optimistisch für den wichtigen Saisonstart und für das Erreichen unseres Zieles Klassenerhalt. Das habe ich der Mannschaft aber auch sehr eindringlich gesagt und davor darf man auch nicht die Augen verschließen. Die bisherigen Testspielergebnisse waren zwar positiv (gegen Zeitlarn 1:1, gegen. ESV 1927 1:0 und gegen. SV Bernried 4:1), aber es waren eben nur Vorbereitungsspiele, die neben Licht auch viel Schatten gezeigt haben. Momentan grassiert zudem ein Grippevirus innerhalb der Mannschaft. Es wird sich zeigen, inwieweit einzelne Spieler Trainingsrückstände kompensieren können. Aus meiner Sicht ist die Vorbereitung bislang, wie gesagt, alles andere als optimal verlaufen. Man wird auch abwarten müssen, wie die Mannschaft die Tatsache umsetzen wird, dass ab der nächsten Saison ein neuer Trainer in Kareth am Spielfeldrand stehen wird.

FuPa: Warum beenden Sie ihre Trainertätigkeit?
Brockmeyer: Der Verein trat schon im Dezember an mich heran und wollte eine Entscheidung, ob ich weiter mache. Zu dem Zeitpunkt konnte und wollte ich mich noch nicht festlegen, denn es waren noch einige Dinge zu klären. Die Abteilungsleitung wollte nicht so lange warten, und hat inzwischen mit Peter Dobler bereits einen Nachfolger gefunden und wohl auch verpflichtet.

FuPa: Wie wichtig ist bzw. war für Sie die bekannt gute Jugendarbeit beim TSV?
Brockmeyer: Die Jugendarbeit ist für den Verein sehr wichtig, weil grundsätzlich kein Geld für Spieler ausgegeben wird, was ich absolut begrüße und unterstütze. der Verein betreibt im Jugendbereich auch enormen Aufwand und nicht umsonst ist die vorbildliche Jugendarbeit des Vereins weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Das unterstreicht die Tatsache, dass sich viele junge Talente in den Mannschaften im Seniorenbereich wiederfinden und dort auch zum Teil etabliert sind. Allerdings würde ich auch von diesen Spielern erwarten, entsprechend mehr Verantwortung zu übernehmen. Das Argument der "jungen Spieler" und "jungen Mannschaft" ist meiner Meinung nach irgendwann überholt und darf nicht ständig als Ausrede für fehlende Leistung herangezogen werden. Leider sind im letzten Jahr viele sehr gute Spieler aus der A-Jugend zum Nachbarverein nach Hainsacker gewechselt. Die Ursachen sind bekannt und die Fehler dürfen sich nicht wiederholen, da ansonsten die Jugendarbeit gewissermaßen "für die Katz" ist und nur andere Vereine davon profitieren.

FuPa: Danke für das Gespräch. Können Sie den Lesern noch kurz Ihre bisherige Laufbahn als Spieler und Trainer skizzieren?
Brockmeyer: Ja gerne, ich begann als Spieler beim TSV Adlersberg, anschließend im Jugendbereich Wechsel zum TSV Pielenhofen. Von dort wechselte ich als Aktiver zum SV Fortuna Regensburg, mit dem ich in die BOL aufgestiegen bin und in aufregenden Endspielen gegen den TSV Kareth-Lappersdorf ans Tor der Landesliga angeklopft habe.Verletzungsbedingt musste ich dann meine aktive Karriere beenden und machte zunächst den Trainer-B-schein und anschl. die Trainer-A-Lizenz. Ich trainierte die B-Jugend vom SV Fortuna, bevor ich dann die 1. Mannschaft des FC Tegernheim übernahm. Weitere Stationen waren dann die 1. Mannschaften von SV Fortuna, DJK Keilberg, TB Regenstauf, SV Wwiesent, FC Jura 05 und jetzt TSV Kareth-Lappersorf.

Aufrufe: 01.3.2011, 11:31 Uhr
Heinz KieslingerAutor