2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview
Jürgen Hartmann weiß, dass in seiner junge Mannschaft noch viel Potenzial steckt. Foto: Baumann
Jürgen Hartmann weiß, dass in seiner junge Mannschaft noch viel Potenzial steckt. Foto: Baumann

Jürgen Hartmann im Interview

Der Trainer der Stuttgarter Kickers II zieht Hinrunden-Bilanz

Die zweite Mannschaft der Stuttgarter Kickers steht nach 19. Spieltagen in der Oberliga auf Platz 15. Wir haben uns mit Kickers-Trainer Jürgen Hartmann über Rückschläge, die junge Mannschaft und die Ziele nach der Winterpause unterhalten.
Herr Hartmann, die U23 musste im letzten Punktspiel des Jahres eine unglückliche Niederlage einstecken. Haben Sie die noch vor der Winterpause verdaut?

Jürgen Hartmann: Wir hatten nach dem Spiel noch zwei Trainingseinheiten, in denen die Spieler sich regenerieren konnten. So haben wir die Niederlage ein Stück weit verarbeitet. Das war einfach eine blöde Situation, weil bis zum nächsten Pflichtspiel am 1. März so viel Zeit ist.

Wie fällt ihre Bilanz der Hinrunde aus?

Hartmann: Nach einem schwachen Beginn hatten wir zwischendurch eine ganz ordentliche Phase, dann haben wir aber den Faden und die Kontinuität verloren. Wir hatten die Möglichkeit, uns im Tabellenmittelfeld festzusetzen und haben diese in der Schlussphase wieder hergegeben. Das ärgert mich. Aber wir müssen uns da einfach noch gedulden. Besonders stört mich die Anzahl der Gegentore, auch wenn wir die gerade gegen Top-Mannschaften bekommen haben. Insgesamt waren es deutlich zu viele.

Sie haben mit 40 Treffern die zweitmeisten Gegentore in der Oberliga kassiert. Woran liegt’s?

Hartmann: Bezeichnend für die ganze Vorrunde waren viele Wechsel in den Aufstellungen, besonders im Abwehrbereich und im zentralen Mittelfeld. Wir haben insgesamt 33 Spieler eingesetzt. Deshalb ist eine konstante Serie schwer hinzubekommen. Dafür war auch das letzte Spiel gegen Pfullendorf eine Bestätigung. Wir mussten wieder viel umstellen, Tim Roos und Davide Pumilia hatten ihren ersten Einsatz in dieser Saison. Da kann man nicht erwarten, dass alles perfekt läuft. Diese Problematik gibt es bei der U23 aber immer.

Wie wollen Sie das Problem dann in den Griff bekommen?

Hartmann: Die vielen Wechsel werden uns auch in der Rückrunde begleiten. Aber ich denke, dass wir uns stabilisieren und bin optimistisch, dass es dann auch eine leichte Steigerung gibt. Die Mannschaft hat ihre Erfahrungen gemacht und davon werden wir profitieren.

Welche Erfahrungen meinen Sie?

Hartmann: Wir haben eine junge Mannschaft, für viele Spieler war die Oberliga Neuland. Sowohl die Spieler aus der U19 als auch die Neuzugänge, die in ihren vorherigen Mannschaften selten gespielt haben, hatten nur sehr wenig Oberliga-Erfahrung. Außerdem haben wir unser System von 4-4-2 auf 4-3-3 umgestellt und uns damit an die erste Mannschaft angepasst. Das war für alle ebenfalls ein Stück Neuland. Durch die Erfahrungen aus den Spielen und mit dem neuen System wissen wir, was wir besser machen und korrigieren müssen. Das wird sich sicherlich auf unsere Bilanz auswirken.

Was ist ihr Ziel für das neue Jahr?

Hartmann: Unser jetziger Tabellenplatz könnte je nach Konstellation gerade reichen. Aber natürlich wollen wir weiter nach vorne kommen. Wenn wir im Abwehrbereich stabiler werden, können wir auf jeden Fall Plätze gut machen. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn sich ein kompaktes und stabiles Abwehrverhalten am Ende nicht in der Tabelle widerspiegelt. Wir müssen in der Rückrunde auf jeden Fall mehr Punkte machen. Das Potenzial in der Mannschaft ist da. Mit einem einstelligen Tabellenplatz wäre ich zufrieden.

Wie bereiten Sie sich dafür vor?

Hartmann: Mit dem Hallenturnier im Sindelfinger Glaspalast am 10. und 11. Januar beginnt unsere Vorbereitung. Nach dem Turnier geht es wieder mit dem Training los. Die Vorbereitungszeit ist länger, weil man nie weiß, wie der Winter stört. In einer so langen Pause wird alles wiederholt, aber ein Schwerpunkt liegt auf dem Abwehrverhalten.

Wird es Änderungen im Kader geben?

Hartmann: Es gibt noch keine konkreten Überlegungen, die hängen auch von der ersten Mannschaft ab. Zudem funktioniert es mit unseren Neuzugängen inzwischen ganz gut. Anthony Coppola war am Anfang verletzt, ist jetzt aber ein wichtiger Spieler. Mit Zvonimir Kovac haben wir im Angriff mehr Möglichkeiten. Daniel Lang hat zwar ein paar Wochen gebraucht, um seine Torgefährlichkeit zu zeigen, aber inzwischen hat er viele gute Möglichkeiten.

Worauf freuen Sie sich in der Rückrunde besonders?

Hartmann: Höhepunkte werden auf jeden Fall die zwei Heimspiele gegen Reutlingen und Ulm im neuen Stadion.

Aufrufe: 022.12.2014, 16:00 Uhr
Jonas MüllerAutor