2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sportfreunde Vorst und VfR Büttgen setzen noch mehr auf die Jugend.
Sportfreunde Vorst und VfR Büttgen setzen noch mehr auf die Jugend. – Foto: Michael Zöllner

Jugendoffensive bei Kaarster Klubs

Die Sportfreunde Vorst und der VfR Büttgen haben viel Arbeit in neue Nachwuchskonzepte gesteckt. In Büttgen auch als ein Mittel gegen die Folgen der Pandemie. 

In Kaarst tut sich etwas in Sachen Jugendfußball, gleich zwei Vereine wollen sich beim Nachwuchs neu aufstellen. Die Sportfreunde Vorst haben erstmals in ihrer 76-jährigen Vereinsgeschichte ein Jugendkonzept auf die Beine gestellt. Für den Verein ist es ein „Meilenstein“.

Der VfR Büttgen frischt seine Strukturen auf, um einem möglichen Abschied von Kindern und Jugendlichen nach der Corona-Krise entgegenzuwirken.

2014 zogen die Sportfreunde Vorst vom Waldstadion in den modernen Sportpark. Seitdem erlebt der Klub eine rasante Entwicklung. Mit aktuell über 600 Mitgliedern hat sich die Anzahl seither fast verdoppelt. Die Vorster stellen mittlerweile 16 Nachwuchsmannschaften und freuen sich über 300 Nachwuchskicker in ihren Reihen. „Früher war kein Konzept nötig, da waren es nur fünf, sechs Jugendmannschaften“, erklärt Michael Zöllner, 2. Geschäftsführer der Sportfreunde.

Vor gut zwei Jahren begann Jugendleiter Thomas Müllers mit der Entwicklung eines Konzepts, vor einem Jahr wurde es durch den Vorstand abgesegnet. In den kommenden Wochen bis zur neuen Saison folgt nun die Umsetzung. Mit dem Umzug in den Sportpark Vorst hat der Klub eine Ausbildungsoffensive gestartet – stand heute wird laut Vereinsangaben „nahezu jedes Team von einem lizenzierten Trainer ausgebildet“. Teil der Umstellung ist es, dass jeder Jahrgang von einem festen Trainer betreut wird. Ein Mitrücken in die nächste Altersstufe wird es nicht mehr geben.

„Dies hat den Vorteil, dass die entsprechenden Übungsleiter sich auf die Anforderungen, die in einer Altersklasse gestellt werden, fokussieren können, aber auch ein Jugendspieler in seiner fußballerischen Ausbildung – ähnlich wie in der Schule – von unterschiedlichen Trainern lernen kann“, heißt es auf der Vereinshomepage. Zukünftig sollen Spieler, Trainer und Eltern im engen Austausch stehen, um die Entwicklung zu rekapitulieren und individuelle Ziele festzulegen.

Fortschrittlicher Ansatz ist im Jugendfußball vonnöten

Zusätzlich werden die Jugendmannschaften in ein leistungsorientiertes und ein breitensportorientiertes Team aufgeteilt. So will man die Talente fördern und gleichzeitig Kindern ermöglichen, sich ohne Druck zu entwickeln. „Wir wollen Talenten eine Antwort geben“, sagt Zöllner. Der Hintergrund: Richtig gute Spieler haben den Klub in der Vergangenheit häufig zur Konkurrenz verlassen. Langfristig sollen sich die Nachwuchs-Teams der Sportfreunde Vorst für die Leistungsklasse qualifizieren. Wäre die Saison nicht abgebrochen worden, wäre das bei der U13 und der U17 bereits in diesem Jahr der Fall gewesen.

Ähnliche Strukturen und Ansätze gibt es beim Nachbarn VfR Büttgen schon, doch diese wurden jetzt verfeinert. Seit knapp einem Jahr ist der neue Jugendleiter Marc Richter im Amt. Mit seinen 25 Jahren bringt er frischen Wind und viel Kreativität mit. Auf fast 60 Seiten hat er festgehalten, wie die Jugendarbeit beim VfR Büttgen in Zukunft aussehen soll. Grundsätze wurden definiert, Ziele festgelegt und Begriffe wie Welpenschule oder Terrierschmiede (in Anlehnung an den Spitznamen der Vereinslegende Berti Vogts) eingeführt. Die Befürchtung ist groß, dass durch die Corona-Pandemie das Interesse der Kinder sinkt und die Mitgliederzahlen im Jugendbereich stark zurückgehen. Diesem möglichen Trend will der VfR Büttgen frühzeitig entgegenwirken.

„Wir haben den Anspruch entwickelt, besser zu sein als Konsolenspiele wie FIFA“, erklärt Martin Daumann, stellvertretender Jugendleiter des VfR Büttgen. Schon jetzt versucht der VfR, den Nachwuchs mit täglichen Online-Trainings und Aktionen wie ein Online-Quiz bei Laune zu halten.

Aufrufe: 030.5.2021, 20:00 Uhr
RP / Felix StrerathAutor