2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Mario Luge

Jürgen Collets Traumelf: Ein Treffen der Generationen

Der Erfolgstrainer aus Rheinhessen setzt auf einen Mix aus Familie, Freunden und bedeutenden Weggefährten

Mainz/Schornsheim. Mit seinen Brüdern zusammen kickt Jürgen Collet in seiner Traumelf, die vom SV Gonsenheim dominiert wird. Kein Wunder, hievte der 58-Jährige die Wildpark-Elf doch einst von der Landes- bis in die Oberliga.

Tor

Axel Braun (SV Gonsenheim): „Er hat uns in unserem ersten Oberligajahr Minimum zehn Punkte geholt. In der Rückrunde hat sich niemand mehr in seinen Fünfmeterraum getraut, Mitspieler inklusive. Ein positiv Verrückter, mit dem ich mal Fallschirm springen war.“

Abwehr

Martin Hok (SV Gonsenheim): „Eine 1,68-Meter-Kampfmaschine, er hat auf der Außenbahn mindestens zweimal die Welt umrundet.“

Roman Schneider (SV Gonsenheim): „An ihm hat sich die Mannschaft hochgezogen. Auch mir zuliebe hat er am letzten Spieltag der ersten Oberligasaison in Saarbrücken noch mal die Schuhe angezogen, seine legendäre Pausenansprache gehalten, sich einwechseln lassen und die beiden langen Bälle geschlagen, die zu Rufat Dadachovs Toren zum 2:1-Sieg und zum Klassenerhalt führten.“

Boris Neff (SV Gonsenheim): „Ein schlampiges Genie, hätte es viel weiter bringen können. Beinschuss im 16er, beim Besprechungsbeginn mit der Zigarette im Mund draußen stehen – zweimal hätte ich ihn, weil er im Trikot Bier getrunken hat, fast rausgeworfen. Bei der Aufstellung habe ich ihn häufiger vergessen – es war ja eh klar, er spielt immer.“

Robert Seib (Moguntia 1896): „Jugendnationalspieler bei 05, war unter Horst-Dieter Strich bei den Profis, aber sein Körper hat der Belastung nicht standgehalten. Bei Laubenheim, Schornsheim und Moguntia, wo wir auch zusammen Alte Herren gespielt haben, war er mein verlängerter Arm. Einer meiner besten Freunde.“

Mittelfeld

Peter Sambale (Moguntia 1896): „Mein Stiefbruder war unter Horst Hülß mit 05 Oberligameister und spielte bei Kastel und Weisenau in der ersten Amateurliga. Ein Spielertyp wie Lothar Matthäus mit dem Zeug zum Profi.“

Jens Gehindy (TSV Schornsheim): „Ihn habe ich mit nach Gonsenheim genommen. Er hat immer offen seine Meinung gesagt, auch wenn sie mir nicht gepasst hat. Thomas Eberhardt war in Gonsenheim als Kapitän das Sprachrohr der Mannschaft, er war das Bindeglied zum Trainer. Zwischen uns hat sich eine ganz tolle Freundschaft entwickelt.“

Rudi Collet (SV Wehen): „Er hat für Darmstadt Bundesliga gespielt. Ein technisches Genie. Horst Hülß meinte mal zu mir: ‘Du kannst deinen Bruder auch von der Bank aus bewundern’, und hat mich rausgenommen. Rudi zuzusehen war ein Genuss.“

Aydin Ay (SV Gonsenheim): „Ein toller Fußballer und ein absolutes Vorbild. Er konnte das Spiel auf jeder Position lenken und entscheiden. Er ist immer bodenständig geblieben. Aber er schuldet mir noch ein Bier, weil ich damals in Waldalgesheim abgesagt habe. Spaß!“

Sturm

Rufat Dadachov (SV Gonsenheim): „Als ich mit Jörg Jansohn die A-Jugend retten sollte, haben wir ihn aus der B-Jugend hochgezogen und er hat uns auf Platz sechs geschossen. Der nachfolgende A-Jugend-Trainer wollte ihn nicht, also habe ich ihn als Sportlicher Leiter zur Ersten geholt. Zu seinem ersten Länderspiel für Aserbaidschan hat er mich eingeladen.“

Günter Collet (Moguntia 1896): „Bobby war der bessere Fußballer als ich, aber als Spielertrainer konnte ich ihn auswechseln. Ein Vereinsmensch durch und durch und ein Schlitzohr hoch drei, hat Tore geschossen wie Thomas Müller.“

Trainer-Team

„Ohne Ernst Hennig, Jürgen Knauer und Zeki Erarslan (Gonsenheim) sowie Uwe Köth (Bodenheim) hätten wir nie denselben Erfolg gehabt.“

Aufrufe: 013.6.2021, 11:00 Uhr
Torben SchröderAutor